Jubiläum
100 Jahre Kino in Bous
Die ersten Kinos gab es bereits Ende des 19. Jahrhunderts, damals allerdings als Jahrmarktattraktionen in Bretterbuden, in denen kurze schwarzweiße Stummfilme gezeigt wurden. Kinos, wie wir sie heute kennen, kamen als Lichtspieltheater und später in Form von großen Filmpalästen ab den 1910er-Jahren in Mode. Spätestens seit dem Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm gehörte das Kino zum etablierten Kulturprogramm. Im Jahr 1927 gab es 4.300 Kinos in Deutschland. Eines davon stand in Bous – und dort existiert es noch heute. Bereits 1924 wurde von Peter Martin, dem Großvater des heutigen Kinobetreibers, das erste Kino in Bous eröffnet: das Union-Theater in der Kirchstraße. Und auch schon vorher hatte man Stummfilme im Saal des Petrihofs gezeigt. Am 27. Mai 1957 eröffnete dann der Sohn von Peter Martin, Herbert Martin, am heutigen Standort in der Saarbrücker Straße, in Nähe des Bahnhofs, das Thalia-Kino. Damals hatte der Saal über 450 Sitzplätze. Nach vielen Umbauten und Renovierungen werden heute im großen Kinosaal auf 141 Sesseln Gäste im nostalgischen Ambiente empfangen. 2013 und 2014 wurde das Kino um die Säle 2 und 3 erweitert. Vom 31. Oktober bis 10. November zeigt das Kino zum Jubiläum unter anderem Filme aus der Anfangszeit, auch runde Geburtstage von besonderen Filmen wie „Forrest Gump“ werden gefeiert. Im Rahmen der Stummfilmtage „Silent Nights“ werden im Jubiläumsprogramm Werke wie Murnaus „Nosferatu“ (1922) mit musikalischer Live-Begleitung gezeigt. Als Lieblingsfilm des Chefs Peter Martin ist außerdem „Gran Torino“ mit im Programm. Mit einem Teil der Ticketeinnahmen werden karitative Einrichtungen unterstützt.
Das ganze Programm findet sich hier: www.kino-bous.de/reihe/S9/100_Jahre_Kino_In_Bous
Kulturverführung vom 18. Oktober 2024
Tanz: Eine Untersuchung der Kaufmännischen Krankenkasse fand heraus, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an Bewegungsstörungen leiden. Der Anteil der versicherten Kinder mit motorischen Entwicklungsstörungen sei zwischen 2012 und 2022 um 44 Prozent gestiegen. Ein Gegenmittel? Das Probemonat-Ticket der Plattform Studios in Saarbrücken kostet 33 Euro. Es umfasst vier Einheiten, die innerhalb von zwei Monaten wahrgenommen werden sollen, und gilt für Kinder bis einschließlich 9 Jahren. In Saarbrücken bringt die Landesarbeitsgemeinschaft Tanz seit 1999 Kinder und Jugendliche in Bewegung. Deren Tanzprojekte sind sinnvolle kulturelle Bildungsmaßnahmen. Auch andernorts arbeiten tanzbegeisterte Amateure im Saarland an Tanzstil und Bühnenstücken. In Rehlingen, Dillingen, Saarlouis, Saarbrücken und Kirkel-Limbach entstanden Beiträge von Ballett, Modernem und Zeitgenössischem Tanz, Hip Hop und Rock ’n’ Roll. Eine unabhängige Jury hat unter den Bewerbungen ausgewählt. Menschen im Alter von 7 bis 83 Jahren gestalten demnächst einen vielfältigen Tanzabend im Theater am Ring in Saarlouis. Es werden 200 Tänzer und Tänzerinnen dabei sein! „TanzArt Tanzfestival“, Sonntag, 27. Oktober, 17 Uhr, Karten: 20 Euro, ermäßigt 15/12 Euro, Karten: www.ticket-regional.de, Theater am Ring, Kaiser-Friedrich-Ring 26, 66740 Saarlouis, Plattform Studios: www.plattform-studios.de
Lesung: Als ich einmal bei einer Lesung von Jörg W. Gronius in der Buchhandlung St. Johann in Saarbrücken gewesen bin, habe ich so sehr lachen müssen, dass mein Ausbruch an die Peinlichkeitsschwelle schrammte. Während eines Konzertes im Sendesaal auf dem Halberg kam es zu einer Überschwemmung, die Katastrophe kam peu à peu in Fluss, bis die Orchestermusiker, sich an ihre Instrumente klammernd, aus dem Saal und weiter hinaus getragen wurden. Meine innere Bilderwelt bescherte mir den Lachanfall nahe der Peinlichkeit. Mir könnte eine ähnliche Peinlichkeit drohen, diesmal in Sulzbach. Der Autor Jörg W. Gronius beschäftigt sich mit dem Tod. Er verspricht „dunkle Geschichten vom Leben, dessen Ende jedem bevorsteht“ und fragt: „Was versäumt man, was bleibt einem womöglich erspart?“ Er sieht „das Ende letzten Endes mit Humor“ und macht Hoffnung: „Man darf gespannt sein, wer zuletzt lacht.“ „Letzte Tage“ ist der Arbeitstitel eines Manuskripts, das im Winter 2024/25 als Band mit dunklen Geschichten erscheinen soll. Werkstattlesung „Letzte Tage“ mit Jörg W. Gronius, Dienstag, 29. Oktober, 19 Uhr, freier Eintritt, Stadtbibliothek Sulzbach, Mühlenstraße 4-10, 66280 Sulzbach/Saar
Kabarett: Emil kommt! SR-„Gesellschaftsabend“ Nr. 300 mit Carmela De Feo, Sarah Hakenberg, Emil Steinberger, Samstag, 26. Oktober, 20 Uhr, SR-Sendesaal, SR kultur ab 20.03 Uhr Michaela Auinger