Viele Menschen denken, dass die besten Geschichten in Hollywood entstehen. Aber das ist nicht immer so: Die Autorin Charlotte Link beispielsweise wurde in Frankfurt am Main geboren und lebt inzwischen in der Nähe von München. Ihr Leben hat sie spannungsgeladenen Büchern gewidmet. Und der Erfolg spricht für sich: Ihre Thriller stehen fast immer ganz oben in den Bestsellerlisten, darunter auch ihr letztes Werk „Einsame Nacht“.
Charlotte Links neuer Thriller „Dunkles Wasser“ bildet da keine Ausnahme. Im Mittelpunkt der Handlung steht erneut die Ermittlerin Kate Linville, die es dieses Mal mit einem besonders kuriosen Fall zu tun hat: Eine stürmische Nacht an der Westküste Schottlands. Zwei Familien werden überfallen. Die einzige Überlebende ist Iris, die älteste Tochter einer der Familien – weil es ihr gelingt, sich zu verstecken. Die Kilbride-Morde, wie sie von da an genannt werden, konnten jedoch nie aufgeklärt werden.
Viele Jahre später wird Iris jedoch von einem hasserfüllten Stalker verfolgt, der ihr nach dem Leben trachtet. Zeit für Kate und ihren – eigentlich suspendierten – Kollegen Caleb, zu handeln. Warum hat Iris diese neurotische Angst vor Brücken? Hat sie Bindungsängste? Oder ist sie einfach nur wahnsinnig? Und warum hasst dieser Mann eine offensichtlich kranke Frau so sehr, dass er ihr den Tod wünscht?
Während Kate immer mehr in einen Strudel aus neurotischen Ängsten eines Opfers eintaucht, verliebt sich ausgerechnet der von Kate so umschwärmte Caleb in die vermeintlich so hilflose Iris. Ein fataler Fehler, wie sich plötzlich herausstellt. Denn auf einmal stellt sich die existenzielle Frage: Was hat Iris eigentlich zu verbergen? Warum fällt es Kate so schwer, sich auf einen Mann einzulassen, ohne ihn vorher zu vergraulen? Und warum arbeitet Caleb nun lieber als Taxifahrer, um sein Selbstmitleid zu zelebrieren, und nicht in einem anderen, angemessenen Beruf?
Ein sehr spannender Roman, der alle Türen bis zu seinem Schluss offen lässt.