Konditionssache
Die Alba-Frauen empfingen im EuroCup vergangene Woche in der Sömmeringhalle die israelischen Meisterinnen von Elitzur Ramla. Die stark herausgespielte Berliner 15-Punkte-Halbzeitführung hielt nicht bis zum Schluss. Nach der Pause klappte bei Alba offensiv nichts mehr, die Fehlerquote stieg, und besonders am offensiven Brett war Ramla nun hoch überlegen, siegte schließlich 68:59. Schon am Sonntag danach ging es in der DBBL zu den TK Hannover Luchsen. Beide Teams verbissen sich ineinander. Nach einer eher glücklichen Schiedsrichterentscheidung erzielte Deeshyra Thomas 1,1 Sekunden vor Ende den entscheidenden Korb zum 69:67 und brachte ihr Team an die Tabellenspitze. Albas Männer-Team gewann daheim das Duell der vermeintlich schwächsten Mannschaften der Euroleague gegen ASVEL Villeurbanne mit 84:79. Ganz stark: Martin Hermannsson mit 17 Zählern in nur 7 Minuten. Zwei Tage später an gleicher Stelle hatten die Berliner gegen Fenerbahce Istanbul de facto ein Auswärtsspiel. Unterstützt von Tausenden ihrer Fans, hatten die Türken immer eine Lösung parat. Bei der 71:78-Niederlage war Alba aber nie aus dem Spiel. Drei Tage danach wieder ein Heimspiel – diesmal in der BBL gegen den Halbfinal-Kontrahenten der letzten Spielzeit, die 99ers Chemnitz. Alba setzte sich in Hälfte 2 sogar um 13 Punkte ab, ließ sich aber abfangen, verlor sogar noch 78:81 und stand danach auf Platz 15 von 17.
SC Potsdam nervenstark
Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben vergangene Woche Mittwoch im CEV Challenge Cup auch das Rückspiel daheim gegen VKP Bratislava mit 3:0 gewonnen. In der nächsten Runde treffen sie auf ŽOK Ub aus Serbien. Zwei Tage danach verpflichtete der SCP eine weitere Zuspielerin. Die 21-jährige Kroatin Andrea Tišma kam beim VBL-Heimspiel gegen den VfB Suhl tags darauf nur ganz kurz zum Einsatz. Potsdam gewann Satz 1 knapp 25:23, führte auch bequem im Folgesatz, verschenkte diesen aber noch, ebenso den dritten. Danach bewiesen die Spielerinnen von Trainer Riccardo Boieri Kampfstärke, holten Satz 4 deutlich und sicherten mit dem Gewinn des Tiebreaks den 3:2-Erfolg. Gegenüber FORUM zeigte sich Boieri „stolz auf meine Spielerinnen. Es macht mir jeden Tag große Freude, zum Training zu kommen. Sie geben nie auf.“ Männer-Bundesligist Netzhoppers Königs Wusterhausen holte zeitgleich den ersten Saisonzähler. Zu Hause gegen die Grizzlys Giesen erreichte man den Tiebreak, verlor diesen aber mit 10:15 und somit das Spiel 2:3.
Starke Woche
Seit 2016 sind die Eisbären erstmals wieder in die K.o.-Runde der Champions Hockey League eingezogen. Am 16. Oktober demontierten die Berliner daheim Dänemarks Meister Sønderjysk Eishockey Vojens mit 8:0. Im Achtelfinale treffen sie auf die Sheffield Tigers aus England. Beflügelt lieferten die Eisbären dann zwei Siege nach Overtime in der DEL ab: 4:3 gegen die Adler Mannheim und 3:2 bei den Grizzlys Wolfsburg. Dennoch zog Bremerhaven an ihnen vorbei auf Platz 1.
Füchse Berlin
Große Enttäuschung
Wie schon zweimal in der Vorsaison, haben die Füchse wieder gegen Sporting Lissabon verloren. Ersatzgeschwächt reichte es vergangene Woche Dienstag in Portugal nur zu einer 33:35-Niederlage, nun in der Champions League statt der European League. Und auch das HBL-Spitzenspiel am 19. Oktober bei der MT Melsungen ging daneben. Nach dem 31:33 war Trainer Jaron Siewert „unglücklich, hier nichts mitgenommen zu haben. Es war eine bittere Woche für uns.“ Aufsteiger 1. VfL Potsdam hat derweil am 20. Oktober im sechsten Spiel die sechste Schlappe kassiert, 23:27 beim THW Kiel.
Silber für Klein
Der Frauen-Vierer hat bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen die Silbermedaille in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung gewonnen. Die Saarländerin Lisa Klein, Franziska Brauße, Lena Charlotte Reißner und Mieke Kröger unterlagen im Finale gegen die britische Mannschaft, die das deutsche Team sogar einholte. Es war die zweite Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer bei der WM in Dänemark. Zuvor hatte der Männer-Vierer mit Bronze eine 22 Jahre lange Durststrecke beendet. Wie schon im überragenden Jahr 2021 mit Olympiasieg in Weltrekord-Zeit sowie dem WM- und EM-Titel waren taktische Umstellungen der Erfolgsschlüssel für die Mannschaft von Bundestrainer André Korff. Zudem konnten Reißner und die in den ersten beiden Runden eingesetzte Laura Süßemilch die Leistungslücke nach dem Rücktritt von Lisa Brennauer im Jahr 2022 seitdem Stück für Stück verkleinern. Bronze ging an Italien.
KSV siegt zu Hause
In der Ringer-Bundesliga hat der KSV Köllerbach den vierten Sieg im fünften Spiel errungen. Der KSV Köllerbach schlug ersatzgeschwächt den SC Kleinostheim, gegen den das Saar-Team in der vergangenen Saison im Halbfinale ausgeschieden war, mit 17:12. „Nach dem langersehnten Erfolgserlebnis in Mainz konnten die Jungs am Samstag mit breiter Brust die Mannschaft des SC Kleinostheim empfangen. Es hat sich gezeigt, dass mit diesem Kampfgeist und Zusammenhalt alles möglich ist. Wir werden auch die vermeintlich leichteren Gegner Witten und Neuss nicht unterschätzen und dann versuchen, den Kyllberg gegen Mainz und Hösbach wieder zum Beben zu bringen“, sagte Team-Leiter Thomas Geid. Die Rückrunde beginnt am Wochenende mit einem kampffreien Abend. Danach folgt der Rückrundenkampf beim KSV Witten, ein weiterer kampffreier Samstag, und dann geht es zur Konkordia nach Neuss. Der Showdown vor den Play-off-Kämpfen beginnt dann am 23.11. in der Kyllberghalle mit dem Kampf gegen den KSC Hösbach.
Handball
HGS in der Krise
Handball-Drittligist HG Saarlouis steckt irgendwie fest: im Leistungs-Tief, im Tabellen-Mittelfeld und im Verletzungspech. Seit drei Spielen nicht mehr gewonnen und jetzt mit einer wieder sehr schwachen Leistung in Halbzeit eins deutlich (37:29) in Opladen verloren – das hatte man sich alles anders vorgestellt.
Besonderes Manko dabei: Man musste ohne vier Stammspieler antreten, wobei insbesondere der Innenblock Kurotschkin/Durmishi vermisst wurde, aber auch die Ausfälle von Yves Kunkel und Marcel Becker schmerzten. Da fehlten vorne und hinten „wichtige Waffen“. Und wenn man dann auch noch 28 Fehlwürfe – davon allein sieben ans Torgebälk – fabriziert und zudem die Angriffs-Disziplin phasenweise vergisst, dann gewinnst du ein solches Spiel gegen höchst motivierte Opladener nicht. So war denn auch nicht die Niederlage gegen die solide Mannschaft von Opladen, die bisher zu Hause alles gewonnen hat, das, was HGS-Trainer Kessler ärgert, sondern insbesondere die Art und Weise. Dabei sind die 28 Fehlversuche für den Coach die größte Baustelle. Aber auch die Mentalität, Abwehr spielen zu wollen, vermisst der Trainer bei dem einen oder anderen. Es gibt also eine Reihe von Baustellen, an denen zu arbeiten ist, denn auch Spielglück müsse man sich erarbeiten, so Kessler.
Die Gastgeber stehen nun da, wo eigentlich die Saarländer hinwollten: Mit 10:6 Punkten auf Platz vier. Die Saarländer stecken im Mittelfeld fest und am kommenden Wochenende kommt der ungeschlagene Tabellenführer HSG Krefeld. Vielleicht ja die Gelegenheit, als Nicht-Favorit die Formkrise zu beenden.
Bronze im Mixed
Bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Linz haben Annett Kaufmann und Patrick Franziska das Endspiel des Mixed-Wettbewerbs knapp verpasst. Das 18 Jahre alte Toptalent aus Bietigheim-Bissingen und der Weltranglisten-Zwölfte vom 1. FC Saarbrücken verloren im Halbfinale in 2:3 Sätzen gegen Sofia Polcanova und Robert Gardos aus Österreich. Damit erspielte das Duo Bronze. Denn dritte Plätze werden bei Welt- und Europameisterschaften im Tischtennis nicht extra ausgespielt. „Wenn etwas Ruhe einkehrt, werden wir auch stolz sein auf unsere Medaille und diese Leistung beim Mixed-Debüt“, sagte Kaufmann. Gerade das Niveau in diesem engen Halbfinale „war unfassbar hoch“. Für die 18-Jährige ist es auch nicht die erste EM-Medaille ihrer jungen Karriere: 2021 und 2023 gewann die mehrmalige Junioren-Europameisterin bereits den EM-Titel mit dem deutschen Team. Im Herren-Einzel war für Franziska dagegen schon im Viertelfinale Schluss. Das Duell gegen Dimitrij Ovtcharov vom TTC Fulda-Maberzell verlor er glatt in vier Sätzen mit 0:4. „Das war eines der besten Spiele in den letzten Jahren von mir“, sagte Ovtcharov.