Auf dem Grund der Nordsee liegt ein altes Wrack. Seit Tilla in ihrer Kindheit die Legende von dem gesunkenen Schiff gehört hat, will sie tauchen lernen. Als Jugendliche sichtet sie tatsächlich die Medusa bei einem Tauchgang. Daraufhin setzt sie alles daran, das Schiff mit seiner Geschichte zu ergründen. Sie beginnt ein Studium der Archäologie und findet die Gelegenheit, innerhalb eines Forschungsprojektes ihren Traum zu erfüllen.
300 Jahre zuvor ist Nes mit ihrer Mutter auf die Nordseeinsel Strand zum Konvent der Beginen geflohen. Dort wollen die beiden Frauen ein neues Leben beginnen. Doch die Inselbewohner sind den Beginen nicht wohlgesonnen. Ihnen wird angelastet, für das Verschwinden mehrerer Kinder verantwortlich zu sein. Nes verbündet sich mit dem jungen Pay, um dem Schicksal der Kinder auf den Grund zu gehen. Die Spur führt sie auf die Medusa, dem Zweimaster eines angesehenen Kaufmanns.
Der neue Roman von Rebekka Frank verbindet das Schicksal zweier Frauen miteinander, deren Lebenszeit vom Mittelalter bis zur Neuzeit reicht. Äußerlich kennzeichnet das Wrack die lange Zeitstrecke. Die eigentliche Verbundenheit der beiden Frauen liegt aber in ihrem gemeinsamen Erleben von Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung der Frauen, mit denen sie ihr jeweiliges Leben teilen.
Die fiktiven Lebensgeschichten erzählt die Autorin vor dem Hintergrund realer Zeitgeschichte. In einem ausführlichen Nachwort erläutert Frank die historischen Hintergründe des Romans. Vom Zusammenleben der Beginen im Mittelalter, die Burchadiflut von 1634, welche die Nordseeinsel Strand in zwei Teile zerriss, weiter mit dem Studentinnenleben in den frühen 60er-Jahren, den Anfängen der Unterwasserarchäologie bis zur Sturmflut, die 1962 in Hamburg wütete.
Hervorzuheben sind außerdem die Einblicke in die Welt des Tauchens und der Unterwasserforschung mit all ihren berauschenden Momenten und Gefahren. Ein Roman voller spannender Eindrücke von Schätzen im Meer.