Humboldt-Bibliothek
Musikalische Reise für Kinder
Sophie-Charlotte lebt im Schloss der Königsfamilie. Ihre einzigen Begleiter sind die eingebildeten Hofdamen und Grafen, die kaum zum Spielen einladen – bis auf Schlottinka, das Schlossgespenst, das jedoch nur zwischen Mitternacht und 1 Uhr wach ist. Aber in einem aufregenden Traum trifft Lotti auf Schlottinka, und gemeinsam erleben sie eine abenteuerliche Reise voller spannender Begegnungen, von einer Floßfahrt über einen reißenden Fluss, bis hin zum Treffen mit einem wilden Gorilla. Diese Geschichte erzählt das Kindermusiktheater „Lotti geht auf Reisen“ am Samstag, den 16. November, um 16 Uhr in der Humboldt-Bibliothek. Das Stück für Kinder ab fünf Jahren und Erwachsene wird dort von den „Bardomaniacs“ aufgeführt. Die Kinder werden in die Geschichte eingebunden, können mitsingen und am Ende mit dem Gespenst tanzen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die Instrumente der Musiker auszuprobieren. Das Trio „Bardomaniacs“, bestehend aus erfahrenen Musikern, Schauspielern und Sängern, ist für seine Mischung aus Jazz, Klassik, Folklore und Improvisation bekannt und hat sich ein treues Publikum in Reinickendorf erarbeitet. Das Programm umfasst Eigenkompositionen und ist inspiriert von Musikstilen aus aller Welt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Veranstaltungsort ist die Humboldt-Bibliothek, Karolinenstraße 19, 13507 Berlin.
Weitere Informationen unter: www.stadtbibliothek-reinickendorf.de
Die Insel der Perversen
Rosa von Praunheim ist Filmemacher, Produzent, Schreiber und Dichter, Maler, Aktivist und einer der Wegbereiter der Schwulen-Bewegung in Deutschland und weltweit. Im November wird er 82 Jahre alt; aber viel Zeit zum Feiern nimmt er sich nicht. Filme, Interviews, Ausstellungen, Buchprojekte: Rosa von Praunheim arbeitet immer und an vielem gleichzeitig. Dass er seit einigen Jahren auch Theaterstücke schreibt und inszeniert, hat viel mit dem Deutschen Theater (DT) zu tun: „Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht“ war sein erstes Stück – ein Theaterabend über sich selbst, geschrieben und uraufgeführt 2018 zum Anlass seines 75. Geburtstags. Auch sein zweites Theaterstück, „Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs“, kam in den Kammerspielen zur Uraufführung. Mit „Die Insel der Perversen“ vollendet Rosa von Praunheim nun seine Trilogie in den Kammerspielen des Deutschen Theaters. Premiere ist am 4. Dezember.
Karten und Informationen: www.deutschestheater.de
Kulturverführung vom 8. November 2024
Ausstellung: Im Bärenzwinger gibt es keine Bären mehr – dort steppt jetzt die Kunst. Die vierte Ausstellung des Jahresprogramms „Kanten und Knoten“ erforscht dort nun die Auswirkungen von Tabus auf Individuen und Gesellschaft. Sechs durch einen öffentlichen Aufruf ausgewählte „künstlerische Positionen machen Tabus aus unterschiedlichen Perspektiven sichtbar und schaffen einen dialogischen Raum für Reflexion und Perspektivwechsel“, erklären die Kuratorinnen Vanessa Göppner und Janine Pauleck. „T4B00“ heißt die Ausstellung mit Werken von Anna Banout, Sven Bergelt, Rupert Enticknap, Takashi Kunimoto, Peng Li, Camila Rhodi und R Stein Wexler. Sie ist bis zum 2. Februar zu sehen. Bärenzwinger, Rungestr. 30, 10179 Berlin, Eintritt frei. Weitere Informationen: www.baerenzwinger.berlin
Konzert: Acht sehr unterschiedliche Berliner Chöre geben am Wochenende 16. und 17. November über 40 Kurzkonzerte im Humboldt Forum. Die zweite Ausgabe der „Vielstimmig“– die Reihe kreist um das Jahresthema „Hin und weg – Der Palast der Republik ist Gegenwart“. Dazu werden Pop-Hits, Choräle, Schlager, Hymnen, Volkslieder, Balladen und Fugen an ungewöhnlichen Orten im Forum aufgeführt. Als Höhepunkte der Veranstaltung sammeln sich alle Chöre – an die 200 Stimmen – zweimal täglich auf den Galerien des großen Foyers, um von allen Seiten aus miteinander zu singen. Gesungen wird samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr. Humboldt Forum im Berliner Schloss, Schlossplatz, 10178 Berlin, der Eintritt ist frei, Informationen: www.humboldtforum.org.
Theater: Zum ersten Mal seit 1876 erklingt Jacob Adalbert Ritter von Goldschmidts allegorisches Musikdrama „Die sieben Todsünden“ für Soli, Chor und Orchester wieder in Berlin: Die Volksbühne zeigt am 29. (19 Uhr) und 30. (18 Uhr) November zwei exklusive Vorstellungen auf der Großen Bühne. Das Werk war bei der Uraufführung in den Berliner Reichshallen ein Sensationserfolg. Sophie Rois (als Fürstin der Finsternis), das Ensemble der Volksbühne und die Chöre der Sing-Akademie zu Berlin machen sich nun gemeinsam mit Regisseur Christian Filips daran, das vergessene Musikdrama wiederzuentdecken. Dabei wird sich zeigen: Die Geister, die 1876 durch das legendäre Wiener Kaffeehaus Größenwahn spukten, haben nicht aufgehört, uns heimzusuchen. In gewaltigen Tableaus mit Soli, Chor und Orchester vollbringen in diesem Musikdrama die Dämonen der sieben Todsünden ihr Vernichtungswerk und zeigen auf ihrer Fahrt durch das Panoptikum des Praters, woran das Abendland zugrunde gehen wird: an Nationalismus und Kriegslust, Antisemitismus und Kolonialismus, Börsenrausch und Mechanisierung, kapitalistischem Exzess und narzisstischer Selbstoptimierung. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin. Informationen: www.volksbuehne-berlin.de Martin Rolshausen