Favoriten im Viertelfinale
Die zwei verbliebenen Regionalligisten im Wettbewerb des Berliner Landespokals haben sich erwartungsgemäß im Achtelfinale durchgesetzt. Der BFC Dynamo deklassierte dabei im Duell „Goliath gegen David“ Delay Sports mit 12:0 (5:0). Der Kreisligist, der von Internetstreamer Elias Nerlich gegründet wurde, sorgte dabei nach Spielorttausch mit zahlreichen Followern für ein ausverkauftes Haus im Sportforum Hohenschönhausen (4.500 Zuschauer), war gegen den fünf Klassen höher spielenden BFC aber chancenlos. Hüther (3), Dadashov, Lankford (je 2), El Abed, Crosthwaite, Knezevic, Liebelt und Wüstenhagen sorgten für den Torreigen und ein müheloses Weiterkommen. Ein von Nerlich im Vorfeld ins Spiel gebrachter Einsatz von Toni Kroos – beide kennen sich als Präsidenten der „Icon League“ – erwies sich dabei nur als „Zockerspruch“. Die VSG Altglienicke hatte es beim zwei Klassen tiefer spielenden 1. FC Wilmersdorf schwerer, siegte nach 1:1-Pausenstand am Ende aber doch mit 4:3 (Tore: Bokake 2, Kapp, Butendeich – Russo, Techie-Menson, Kupfer).
Drescher siegt deutlich
Auf seiner Mitgliederversammlung hat Hertha BSC am vergangenen Sonntag ein neues Präsidium gewählt. Aus der Abstimmung über das Amt des Präsidenten ging dabei Fabian Drescher als klarer Sieger hervor – der 42-Jährige hatte den Verein nach dem Tod von Kay Bernstein im Januar 2024 bereits kommissarisch geführt. Der Rechtsanwalt erzielte dabei 82 Prozent (2.983 von 3.651 gültigen Stimmen). Zuvor hatte er in einer Ansprache für seine Präsidentschaft geworben: „Wir haben auf sportlicher Ebene wichtige Weichenstellungen getroffen und sind auf dem Weg der finanziellen Gesundung. (...) Ich möchte, dass dieser eingeschlagene Weg konsequent weitergegangen wird.“ Dreschers größter Widersacher, Unternehmer Uwe Dinnebier, brachte es nur auf 16 Prozent der Stimmen – Wolfgang Sidka (2 Prozent) Stepan Timoshin (0,4 Prozent) und Olaf Brandt (0,2 Prozent) waren dabei gleich gänzlich chancenlos. Drescher ist seit 2016 Mitglied des Präsidiums und wurde 2022 zum Vizepräsidenten gewählt.
Viktoria verliert Platz eins
In der 2. Frauen-Bundesliga konnte der 1. FC Union mit einem 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg II den zweiten Platz in der Tabelle festigen. Vor 4.200 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei waren D. Orschmann und Halverkamps für die Köpenickerinnen erfolgreich. Damit belegen sie als Neuling nach dem elften Spieltag zwei Zähler hinter dem 1. FC Nürnberg und drei Punkte vor dem VfL Bochum den zweiten Aufstiegsrang. In der Regionalliga Nordost haben die Frauen von Hertha BSC dazu für einen Paukenschlag gesorgt, denn der 3:0-Sieg über Viktoria Berlin bedeutete die ersten Punktverluste überhaupt für das Team von Coach Dennis Galleski. Im Stadion Lichterfelde sahen 2.100 Besucher in der ersten Halbzeit die Führung der Hertha-Frauen durch Wellhausen– nach einem Platzverweis für Viktoria im zweiten Durchgang trafen Westphal und Poock dann zur Entscheidung. Damit steht Hertha BSC nun punktgleich vor RB Leipzig II und Viktoria an der Spitze– während Türkiyemspor im Abstiegskampf beim 0:5 in Potsdam einen Rückschlag erlitt.
![Patrick Breitkreuz](/sites/default/files/inline-images/48_2024_KUK_BE_Fussball_Pokal_001.jpg)
Berlin Pokal
Keine Pokal-Coups
Im Duell der Oberligisten zog Eintracht Mahlsdorf im Achtelfinale des Berlin-Pokals durch ein 3:1 (Tore: Zorn, Gladrow, Meißner – Soumah) gegen TuS Makkabi in die nächste Runde ein. Tennis Borussia konnte sich beim Berlin-Ligisten Frohnauer SC erst in der Schlussviertelstunde mit 5:2 (Tore: Nattermann 3, Grigoriadis, Danko – Musiol, Walter) entscheidend durchsetzen. Auch der 4:1-Sieg des BFC Preussen (Oberliga) gegen den letztjährigen Aufstiegskonkurrenten Füchse Berlin fiel deutlicher als die Spielanteile aus, doch die Gäste zeigten sich dank Breitkreuz (3) und Uzan gnadenlos effektiv – Stephan gelang in der Schlussminute der Ehrentreffer. Dem SV Tasmania genügte wiederum ein Tor von Berjaoui, um das Weiterkommen beim Landesligisten TSV Rudow zu sichern. Auch zwei BerlinLigisten stehen im Viertelfinale: die Spandauer Kickers, die sich nach Verlängerung mit 2:1 (Tore: Thomala, Sawallich – Torun) bei Ligakonkurrent Stern 1900 durchsetzten, und SD Croatia (4:1 bei Landesligist SC Berliner Amateure; Tore: Uzuner 3, Michels – Kozak).
Dynamo Dresden
Holger Scholze nicht mehr Präsident
![Holger Scholze zieht Konsequenzen aus dem Streit mit dem Ehrenrat](/sites/default/files/inline-images/48_2024_KUK_SL_Fussball_Dresden_001.jpg)
Holger Scholze ist nicht länger Präsident der SG Dynamo Dresden. Wie die Sachsen am Samstagabend bekanntgaben, hat der 53-Jährige sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Damit zieht Scholze die Konsequenzen aus einem Streit mit dem Ehrenrat. Dieser hatte ihm Vorteilsnahme im Amt vorgeworfen, weil Scholze im November 2023 zwei Geschäftspartner durch das Trainingszentrum von Dynamo geführt, danach Fotos auf seinem Social-Media-Account gepostet und den Text mit Hashtags versehen hatte, die keinen Bezug zur SGD, sondern seinem beruflichen Umfeld als Investmentmanager hatten. Dadurch habe Scholze „sehr ausführlich und gezielt Werbung für seine unternehmerische Arbeit in der Investmentbranche“ gemacht, wie es im Geschäftsbericht der Saison 2023/24 heißt. Der Ehrenrat hatte den Dynamo-Präsidenten daher mit einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro belegt. Da der 53-Jährige, der die Vorwürfe stets abgestritten hatte, die Strafe allerdings nicht zahlen wollte, weil dies einem Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre, waren ihm vom Ehrenrat die Mitgliederrechte entzogen worden. Die Mitgliederversammlung am Samstag fand daher ohne den Dynamo-Präsidenten statt. Während der Versammlung sollte eigentlich über eine Aufhebung des Beschlusses des Ehrenrates abgestimmt werden, allerdings war der entsprechende Antrag gar nicht erst zugelassen worden, da der Antragssteller kein Verfahrensbeteiligter war. Der Beschluss blieb somit bestehen, was Scholze nun dazu veranlasst hat, sein Amt niederzulegen. „Wir bedauern die Entscheidung von Holger Scholze, sein Amt in unserem Gremium niederzulegen, respektieren jedoch seinen Entschluss“, erklärt Vizepräsident Dr. Michael Bürger. „In den zurückliegenden Jahren haben wir stets eine enge Zusammenarbeit gepflegt und gemeinsam die SG Dynamo Dresden repräsentiert. Wir bedanken uns für seinen Einsatz im Ehrenamt und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute.“ Scholze war seit 2018 im Amt – zunächst interimsweise, dann dauerhaft. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch offen.
Anstehende Kooperation
Schon länger steht eine Kooperation zwischen dem FC Bayern München und der SpVgg Unterhaching im Raum, in der kommenden Woche soll sie nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ zum Abschluss gebracht werden. Eine möglichst hochklassige Weiterentwicklung der eigenen Talente und ein Vorgriffsrecht auf einzelne Spieler aus dem Nachwuchs der Hachinger: Das erhofft sich der FC Bayern von der Kooperation, die zunächst auf drei Jahre ausgelegt wird und den Vorstädtern in dieser Zeit insgesamt zehn Millionen Euro einbringen soll. Doch nicht nur aus finanzieller Sicht wird die Spielvereinigung von der Kooperation profitieren, sondern auch sportlich. So sollen aufstrebende Talente aus dem Nachwuchs des FCB an Haching verliehen werden, wie es aktuell bei Maximilian Hennig der Fall ist. Der Idealfall wäre für die Bayern, dass Haching eines Tages in die 2. Liga zurückkehrt, während die eigene U23 in die 3. aufsteigt. Dann wären die Münchner in allen drei Profiligen vertreten.
![Bei Alemannia Aachen soll der 35-Mann-Kader über den Winter ausgedünnt werden](/sites/default/files/inline-images/48_2024_KUK_SL_Fussball_Aachen_000.jpg)
Verkleinerung bei Aachen
Mit 35 Spielern weist Alemannia Aachen nach Hannover 96 II (36 Spieler) den zweitgrößten Kader aller Drittligisten auf. Im Winter soll das Aufgebot verkleinert werden. „Es wird transparente, klare Gespräche über die Einsatzchancen in der Rückrunde geben“, kündigt Geschäftsführer und Sportdirektor Sascha Eller in einem Interview mit der „Aachener Zeitung“ an. Eine konkrete Zahl, wie vielen Spielern ein Abgang nahegelegt werden soll, will der 49-Jährige nicht nennen, sagt aber: „Einige Jungens haben wenig Spielzeit in den letzten Monaten, da ist vielleicht ein Wechsel zu anderen Klubs eine perspektivische Idee.“