Maxim Gorki Theater
Çala Ilk wird Intendantin
Çağla Ilk wird ab 1. August 2026 die künstlerische Leitung des Maxim Gorki Theaters übernehmen. Das hat die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt mitgeteilt. Er sei überzeugt, dass Ilk „die postmigrantische und integrative Tradition des Ensembletheaters fortführen und gleichzeitig durch ihr künstlerisches Netzwerk und ihr transdisziplinäres Kunstverständnis neue, frische Impulse in diese einzigartige Bühne bringen wird“, sagt Kultursenator Joe Chialo. Berlin gewinne mit ihr eine „Leitungsperson mit breiter, international geprägter Expertise“. Çağla Ilk tritt die Nachfolge von Shermin Langhoff an, die das Theater dann 13 Jahre geleitet hat. Das Maxim Gorki Theater wurde 1952 gegründet. In der Zeit der Intendanz von Shermin Langhoff seit 2013 nahm die postmigrantische und politische Theaterkunst am Gorki ihre heutige Gestalt an. Çağla Ilk ist Kuratorin und Architektin. Sie wurde in Istanbul geboren und studierte Architektur an der Technischen Universität Berlin und der Mimar Sinan Universität Istanbul. Seit 2020 ist Ilk Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Im März 2023 wurde Ilk zur Kuratorin des deutschen Beitrags der „60. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia“ ernannt. Sie arbeitet in Theorie und Praxis an der Schnittstelle von Theater, zeitgenössischer Kunst, Architektur, Sound und Performance. Statt mit statischen Formen des Kunstmachens arbeitet Ilk mit theatralen Installationen, die sich verändern und Übergänge sichtbar machen.
Die Geschichte der Mauer
Der Fall der Berliner Mauer jährt sich in diesem Jahr zum 35. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Mitte Museum ab dem 6. Dezember Arbeiten des Berliner Fotografen Gottfried Schenk. Er hat die historischen Etappen der Mauer mit der Kamera begleitet, den Abbau dokumentiert und zeigt die Metamorphosen des Bauwerks, das auf einer Länge von 161 Kilometern aus mehr als 40.000 Mauersegmenten, 186 Beobachtungstürmen und 31 Führungspunkten bestand. Auch wenn die Mauer in den Wochen nach der Grenzöffnung durchlässig wurde, begann der eigentliche Abriss erst am 13. Juni 1990. Dies geschah so gründlich, dass heute nur noch wenige intakte Teile erhalten sind. Zu den bekanntesten gehört die East Side Gallery, wo Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt einen 1,3 Kilometer langen Abschnitt zur längsten Open-Air-Galerie der Welt gestalteten. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt bis zum 25. Februar zu sehen im Mitte Museum, Pankstraße 47, 13357 Berlin. Informationen unter: www.mittemuseum.de
Kulturverführung vom 29. November 2024
Film: „Einen breiten und lebendigen Querschnitt durch die Szene des künstlerischen Animationsfilms“ verspricht der Berliner Kunstraum Kreuzberg Bethanien. Bis zum 12. Januar werden dort im Rahmen der „Filmrolle 24“ Kurzfilme präsentiert. 116 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt haben sich nach einem Aufruf gemeldet. Ihre Filme sind jeweils unter acht Minuten lang und befassen sich in einem weit gesteckten Rahmen mit der Idee von Zeichnung. Parallel dazu läuft die Ausstellung „Anonyme Zeichner*innen“. Es werden rund 1.000 Zeichnungen gezeigt. Die Arbeiten werden anonym ausgestellt und zu einem symbolischen Einheitspreis zum Verkauf angeboten. Die Anonymität der Zeichnerinnen und Zeichner kann nur durch einen Verkauf aufgehoben werden: Zeichnungen werden direkt nach einem Verkauf von der Ausstellungswand genommen. Kunstraum Kreuzberg Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin, Informationen: www.kunstraumkreuzberg.de.
Ausstellung: Die Gesichter ihrer Stadt zeigen die Mitglieder des Kunstvereins Mal-Heure/Studio Otto Nagel bis zum 15 Januar in einer gemeinsamen Ausstellung. Der seit fast 50 Jahren bestehende Kunstverein Mal-Heure ist in Friedrichshain beheimatet. Deshalb liegt der Schwerpunkt der Darstellungen auf dem Berliner Leben. Berolina Galerie im Rathaus Mitte, Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin.
Konzert: Berlin bekommt seinen festen Ceilidh – einmal im Monat an einem Donnerstag in der Kulturbrauerei. Der erste ist am 12. Dezember. Ein Ceilidh ist ein Abend, bei dem zu live gespielter schottisch-irischer Musik getanzt wird. „Vorkenntnisse sind nicht nötig, jeder Tanz wird vorher vom Caller der Ceilidh-Band erklärt“, versprechen die Veranstalter. Und: „Ein Ceilidh ist sehr kontaktfreundlich und ein schöner Weg, neue Leute kennenzulernen. Die Musik ist sehr energetisch und gibt selbst dem schwierigsten Tag einen guten Ausklang.“ Die Musik macht die Gruppe Nightlark. Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Informationen: www.kulturbrauerei.de
Theater: Vier Frauen, Mental Load und eine virtuelle Superheldin: Die Schauspielerin und Regisseurin Isabelle Redfern, die an der Volksbühne im November 2022 den Überraschungs-Hit „Sistas!“ landete, zeigt mit „Mama Mega“ ihre nächste Arbeit im Volkstheater. Darum geht es: Während die eine Mutter ins Bad flüchtet, wenn ihre Kinder sie stressen, versteinert die andere, wenn sie von ihren Kindstod-Ängsten überwältigt wird. Alle landen bei der Psychologin Wu, die sie nicht aufs Sofa, sondern in die Welt der Online-Spiele schickt. Dort treffen sie auf Superheldin Mama Mega, die alles im Griff hat, indem sie Tabus und Erziehungsregeln bricht. Volksbühne, Linienstraße 227, 10178 Berlin, Informationen: www.volksbuehne.berlin Martin Rolshausen