Theater
Klassiker in neuem Gewand
Am Mittwoch, 18. Dezember, um 20 Uhr wird das musikalische Bühnenmärchen „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens mit Anna Schudt und Herbert Knaup in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen aufgeführt. Aufgrund privater Umstände ist Samuel Finzi, der eigentlich neben Herbert Knaup auf der Bühne stehen sollte, am 18. Dezember nicht verfügbar. Die bekannte Schauspielerin Anna Schudt hat sich glücklicherweise bereit erklärt, einzuspringen.
Charles Dickens’ „Weihnachtsgeschichte“ ist eine der vermutlich bekanntesten Geschichten der Adventszeit. Die sozialkritische Erzählung über den alten Geizhals Ebenezer Scrooge, der am Vorabend des Weihnachtsfests von vier Geistern heimgesucht wird und durch sie seine Menschlichkeit wiederentdeckt, ist ein Klassiker. Kein Theater, das dieses Werk nicht schon mehrfach gespielt hat.
Regisseur und Produzent Martin Mühleis hat mit Bühnenbearbeitungen von literarischen Werken in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert. Allein seine Bearbeitung von Erich Kästners autobiographischer Erzählung „Als ich ein kleiner Junge war“ mit Walter Sittler wurde mehr als 500 Mal gespielt. Mit seiner Fassung von „Eine Weihnachtsgeschichte“ hat er gemeinsam mit dem Komponisten Libor Šíma ein musikalisches Bühnenmärchen geschaffen, das in seiner Ästhetik an alte Schwarz-Weiß-Filme erinnert.
Tickets sind zum Preis von 28 Euro (PK 1) und 24,70 Euro (PK 2) bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional, unter der Tickethotline 0651-9790777 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich.
Benefizkonzert in St. Arnual
Gemeinsam mit der Hochschule für Musik Saar veranstaltet die Pädagogisch-Soziale Aktionsgemeinschaft am Mittwoch, 11. Dezember, um 19.30 Uhr in der Stiftskirche St. Arnual ein besinnliches Benefiz-Konzert zur Vorweihnachtszeit. Im ganz besonderen Ambiente der gotischen Stiftskirche am St. Arnualer Markt gestalten Studierende der Hochschule für Musik Saar mit Streich-Instrumenten, Klavier, Flöte und Trompete diesen stimmungsvollen Abend im Advent. Mitwirkende lesen zudem Gedichte der 2011 verstorbenen Schriftstellerin Eva Strittmatter.
Die Pädagogisch-Soziale Aktionsgemeinschaft blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie entstand Anfang der 1970er-Jahre aus einer Bürgerinitiative zur „Integration der Obdachlosen in die Arbeiterklasse“ in Saarbrücken. Heute stellt der Verein eine Vielzahl an sozialen, kulturellen und pädagogischen Angeboten ausgehend vom Saarbrücker Wackenberg in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Kulturverführung vom 6. Dezember 2024
Theater: Der Roman „Die Nacht so groß wie wir“ erzählt die Geschichte von fünf Freunden, die den Abend ihrer Abiturfeier zusammen verbringen. Maja, Suse, Bo, Pavlow und Tolga stehen vor großen Umbrüchen in ihrem Leben. Der Schulabschluss und der Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen, sage ich, ist auf jeden Fall eine kritisch-sensible Zeit im Leben jedes Menschen. Was man aber, zum Glück, zu diesem Zeitpunkt kaum ahnt, ist, dass auf diese kritisch-sensible Zeit weitere kritisch-sensible Zeiten, sprich Umbrüche, folgen werden. Manche Menschen erleben wenige, manche mehrere solcher Zeiten - gefeit ist keiner. Die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach hat den klugen Kommentar hinterlassen: „Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.“ Das Buch von Sarah Jäger wird als Jugendroman bezeichnet. Solche Label erscheinen mir unnötig. Ein Buch ist entweder gut oder mittelgut, oder gar nicht gut. Das ist subjektiv. Das ist gut so, und eine Buchkritik fragwürdig. Das Landestheater Württemberg-Hohenzollern adaptiert das Buch für die Bühne.
„Die Nacht so groß wie wir“, Donnerstag, 12. Dezember, 19 Uhr, Homburg Kulturzentrum Saalbau, Ob. Allee 1, 66424 Homburg, Karten: 28 Euro bis 16,70 Euro, Tourist-Info, ticket regional-Vorverkaufsstellen, Abendkasse und www.ticket-regional.de/homburg
Theater: Heinrich von Kleist schrieb eines der schönsten Lustspiele: „Der zerbrochne Krug“. Drei Jahre hat er daran gearbeitet. Das Stück ist über 200 Jahre alt. Es hat nichts, nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Ein Krug ist zerbrochen. Aus einer simplen Angelegenheit entwickelt sich ein ganz großes Drama. Ein tragikomisches Lustspiel. Ich weiß nicht, ob die Sentenz von Joseph Beuys stammt oder ihm zugeschrieben wird: „Kunst ist, wenn man trotzdem lacht.“ Amtsmissbrauch, Erpressung und sexuelle Nötigung sind Themen der bitterbösen Bühnen-Satire und der Stoff, aus dem TV- und Streaming-Serien heutzutage gestrickt werden. Scheiterte Heinrich von Kleist an den Abgründen menschlichen Denkens und Handelns am Ende selbst? „Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war“, schreibt er in seinem Abschiedsbrief an die Schwester, bevor er am 21. November 1811 sein Leben beendet.
„Der zerbrochne Krug“, die nächsten drei Vorstellungen: Sonntag, 8. Dezember, 18 Uhr; Dienstag, 10. Dezember, 19.30 Uhr; Dienstag, 17. Dezember, 19.30 Uhr, Alte Feuerwache, Landwehrplatz 1, 66111 Saarbrücken, Karten: Saarländisches Staatstheater Vorverkaufskasse, Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken, Dienstag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr, Samstag: 10 bis 14 Uhr, Telefon 0681-3092-486, E-Mail kasse@staatstheater.saarland Michaela Auinger