Seit mehr als 25 Jahren begeistert Herbig uns mit seinem ganz eigenen Humor. Oft skurril und bizarr – immer originell. In den letzten Jahren reüssierte er auch mit Kinofilmen zu ernsten Themen. Außerdem ist er als Moderator des Comedy-Formats „LOL“ präsent.
Michael Alexander „Bully“ Herbig wurde am 29. April 1968 in München geboren. Nach dem Realschulabschluss bewarb er sich an der Filmhochschule München. Dort wurde er aber abgelehnt. Stattdessen absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen. Seinen Einstieg in die Welt des Entertainments hatte er 1991 mit regelmäßigen Auftritten in diversen Münchner Radiosendungen, darunter in „Langemann und die Morgencrew“, „Die Bayern Cops“ und in der Sketch-Parade „Raumschiff Sonderpreis“ auf Radio RTL. Seit 1997 wurde seine wöchentliche Radiosendung „Bully’s Late Light Show“ auf Radio Energy ausgestrahlt. Hier arbeitete er auch zum ersten Mal mit seinen künftigen Mit-Spaßmachern Christian Tramitz und Rick Kavanian zusammen. Mit ihnen gemeinsam glückte Bully auch der Sprung ins Fernsehen: Seine „Bullyparade“ war von 1997 bis 2002 mit großem Er-folg im Primetime-Programm von ProSieben zu sehen. Im Jahr 2000 gab er sein Regiedebüt mit dem Kinofilm „Erkan & Stefan“. Ein Jahr später kam er dann mit seinem ersten eigenen Kinofilm „Der Schuh des Manitu“ ins Kino. Der Rest ist Geschichte! (Siehe auch das Bully-Interview und „Die Bullyparade).

Mit „Der Schuh des Manitu“ (2001; fast 12 Millionen Kinobesucher) und „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ (2004; über 9 Millionen Kinobesucher) brachte Michael „Bully“ Herbig zwei der – bis heute – erfolgreichsten Kinofilme Deutschlands auf die große Leinwand. Da kann man schon mal zum Größenwahn neigen, oder? Bully dazu ganz gelassen: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir der Erfolg bisher nicht zu Kopf gestiegen ist. Und ich verspreche, das wird auch so bleiben. Ruhm und Reichtum zu erlangen, das hat mich nie motiviert. Wichtig für mich ist, dass man das, was man macht, gerne tut. Und ich versuche es dann eben so gut wie möglich zu machen. Spaß ist für mich eine Grundvoraussetzung bei allem, was ich tue. Wenn ich aus Leidenschaft Metzger wäre, dann würde ich sicher versuchen, die beste Wurst der Stadt zu machen. Und natürlich würde ich alles daransetzen, dass alle Menschen in meinem Metzgerladen Wurst kaufen. Ich bin einer der glücklichsten Menschen der Welt, wenn ich mich ins Kino schleiche und mitkriege, wie die Leute auf mei-nen Film reagieren.“
Vor ein paar Jahren konnte man in der Bavaria Filmstadt in München das (inzwischen leider geschlossene) „Bullyversum“ besuchen. Dort gab es neben vielen Memorabilien und Exponaten aus seinen Filmen auch einen Nachbau seines Kinderzimmers. Mit original Bravo-Starschnitten, Elvis-Postern, Winnetou-Büchern, Ritterfiguren aus Plastik und dem Dual-Plattenspieler, inklusive einer Single der Pop-Band Dschinghis-Khan. „Das war sozusagen meine Startrampe“, meinte Bully damals lachend. „Denn alles, was man im Leben einmal erreichen möchte, fängt ja immer mit einer Idee oder einem Traum an. Und wenn sich heute ein Zwölfjähriger mein Zimmer anschaut und denkt, damals hat Bully vom Filmemachen geträumt und heute macht er welche, dann ist das vielleicht auch ein Ansporn für ihn selbst. Aber eines ist klar: Träumen allein genügt nicht. Man muss schon auch hart dafür arbeiten.“ Und was man für eine erfolgreiche Karriere unbedingt braucht, fasst er dann in drei Worte zusammen: „Fleiß, Talent, Glück.“
Film-Traum von der Siegfried & Roy-Show
Für einen kreativen Arbeitsprozess ist es auch unerlässlich, dass man selbstkritisch ist und den Mut hat, sich von Dingen zu trennen, die nicht funktionieren. „Beim Drehen der Sketche für die ‚Bullyparade‘ war ich manchmal wie im Rausch“, erinnert er sich. „Statt der anvisierten 30 Sketche haben wir schon mal 60 gedreht. Da sind viele natürlich ganz spontan entstanden. Und ist es auch vorgekommen, dass wir einen Sketch gedreht haben, den es in ähnlicher Form schon gab. Das landete dann sofort in der Tonne. Und wenn ich merke, dass mich etwas langweilt – weg damit!“

Im Jahr 1996 gründet Michael „Bully“ Herbig“ die herbX Medienproduktion, die im Laufe der Jahre einige Metamorphosen durchlaufen hat. Mit herbX ist er seitdem bei jeder Produktion federführend mit dabei. Mit herbX plante er, das Leben der Zauberkünstler und Dompteure Siegfried und Roy zu verfilmen, die viele Jahre lang mit ihren weißen Tigern und Löwen die Show-Attraktion in Las Vegas waren. Leider konnte er diesen Traum bis jetzt noch nicht realisieren.
Übrigens: Seinen Spitznamen „Bully“ hat Michael Herbig schon in der Schule verpasst bekommen. Als großer FC Bayern-Fan trug er nämlich sehr gerne das Bayern-Trikot, auf dem der damalige Sponsor und Lastkraftwagenhersteller Magirus-Deutz mit dem Slogan warb: „Die Bullen kommen!“ Von einem seiner Lehrer wurde er fortan „Bully“ genannt, da in der Klasse mehrere Mitschüler Mi-chael hießen. Seit 2008 ist der Spitzname auch Bestandteil seines Künstlernamens.
Seit 2021 ist Bully bei Amazon-Prime als Moderator des Comedy-Formats „LOL – Last One Laug-hing“ präsent. Mittlerweile gibt es davon fünf Staffeln, die sechste ist bereits für das kommende Jahr in Planung. In diesem sehr erfolgreichen Comedy-Spektakel versammeln sich für ein paar Stunden diverse Spaßmacher, die live dabei beobachtet werden, ob sie sich bei den Klamauk-Einlagen ihrer Kollegen das Lachen verkneifen können. Wer es am längsten schafft, nicht zu lachen, hat gewonnen.
Im Sommer hat Bully seinen neuen Kinofilm „Das Kanu des Manitu“ in Spanien abgedreht. Gerade arbeitet er fieberhaft an der Postproduktion des Films. „Das Kanu des Manitu“ kommt am 14. August 2025 ins Kino.
Michael „Bully“ Herbig ist seit 2003 mit seiner langjährigen Freundin Daniela verheiratet. 2010 wurde ihr gemeinsamer Sohn Ben geboren. Die Familie hat ihren Lebensmittelpunkt in der Nähe von München.