Dichter Nebel erschwert die Sichtverhältnisse über Bornholms Flughafen Rønne. Als Fluglotse Mikkelsen die sichere Landung eines Privatjets per Funk anfordert, bricht der Kontakt zum Piloten plötzlich ab. Beim Überprüfen des ausgerollten Fliegers werden darin drei tote Insassen gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass sie durch Blausäure vergiftet wurden. Kriminalkommissar Lennart Ipsen sieht sich mit der brisanten Frage konfrontiert, ob der Anschlag möglicherweise vor dem Hintergrund eines Geheimdienstes verübt und damit internationales Ausmaß haben könnte. Der Pilot ist bekannt als Hotelier der Insel. Bei einem der Insassen findet die Polizei außergewöhnlich viel Geld, bei dem anderen Drogen. Welche Verbindung besteht zwischen den drei Männern? Gilt der Mord allen dreien oder nur einem? Und wer kennt sich technisch so gut aus, dass er die Vorrichtung zum gezielten Ausströmen des Gases installieren konnte?
Das Ermittlerteam stellt sich der Herausforderung. Immerhin hat Lennart Ipsen vor seiner Zeit auf Bornholm bei der Kripo Kopenhagen und später bei Interpol gearbeitet. Eine einheimische Kollegin kennt Land und Leute bis ins Detail. Die Jüngste im Team beherrscht die Recherche im Netz und knackt Handys und Laptops.
Trotz des mysteriösen Giftgasanschlags zu Beginn der Handlung und der folgenden spannenden Ermittlungen geht es im Roman recht beschaulich zu. Alle Spannung und Aufregung ist eingebettet in die ruhige Atmosphäre und Lebensart der Insel.
Mit „Nebel über Rønne“ erscheint der zweite Band der Krimiserie über Bornholm mit Kommissar Lennart Ipsen. Die dänische Sonneninsel ist erklärtes Lieblingsreiseziel des Autors Michael Kobr. Der Autor lässt es sich daher nicht nehmen, zwischen der Krimihandlung über Landschaft, Lokalitäten, Traditionen und Geschichte der Insel zu schreiben. So lernt man die Insel beim Lesen derart gut kennen, als wäre man direkt vor Ort. Ob als Krimi oder als Reise: Die Krimiserie von Kobr macht Lust auf mehr Bornholm.