Konzert
Hommage an Rio
Am 9. Januar 2025 hätte Rio Reiser seinen 75. Geburtstag gefeiert. Als Texter, Songschreiber, Sänger, Gitarrist und Keyboarder der deutschen Rocklegende Ton Steine Scherben prägte er eine ganze Ära und feierte später auch als Solokünstler große Erfolge. Sein Vermächtnis lebt weiter – und genau das feiert die saarländische Band Mensch Meier in der Stummschen Reithalle.
Mit eigenen Interpretationen bringt die fünfköpfige Band am 24. Januar die Höhepunkte von Ton Steine Scherben und Rio Reisers Solokarriere auf die Bühne. Ob rockig, groovig oder mit einem Hauch Punk – im Mittelpunkt stehen stets die zeitlosen Texte von Rio Reiser, die von politischer Botschaft über Gesellschaftskritik bis hin zu romantischen Gefühlen reichen. Kein Wunder, dass er bis heute viele deutsche Künstler inspiriert.
Songs wie „Junimond“, „Der Traum ist aus“, der „Rauch-Haus-Song“ oder „König von Deutschland“ gehören zum Programm und lassen die Musik von Rio Reiser und Ton Steine Scherben in neuem Glanz erstrahlen – eine Hommage an einen der prägendsten Musiker Deutschlands, zeitgemäß ins Jahr 2025 transportiert. Das Konzert am 24. Januar in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen beginnt um 20 Uhr, Karten gibt es über die Neunkircher Kulturgesellschaft unter nk-kultur.de oder bei Ticket Regional.
Saarländisches Kulturgut
Konzertgeschichte wurde zwischen 1976 und 1990 im Audimax der Universität des Saarlandes geschrieben. Im Kulturreferat der Studierendenschaft als „Unikult“ ins Leben gerufen, gaben sich damals in diesem Rahmen hochkarätige Künstler die Ehre: von Depeche Mode bis R.E.M., von Kraan bis Rio Reiser, von Spliff bis Jango Edwards, von Grobschnitt bis Ideal, von Shakatak bis Latin Quarter, von Konstantin Wecker bis Georg Danzer oder von Ultravox bis zu den Stranglers. Diesen Unikult-Jahren wurden nun eine Ausstellung und ein Buch gewidmet. „Unikult proudly presents: saarländische Popgeschichte(n)“ ist im saarländischen Buchhandel, im Historischen Museum Saar sowie beim Conte Verlag erhältlich. Die dazugehörige, zum Geist von Unikult passsende Ausstellung im Garelly-Haus in Saarbrücken macht die Geschichte mit historischen Plakaten visuell greifbar. Sie ist bis 2. Februar bei freiem Eintritt an folgenden Tagen zu sehen: donnerstags und freitags, 16 bis 20 Uhr, samstags und sonntags, 11 bis 18 Uhr.
Kulturverführung vom 17. Januar 2025
Live-Hörspiel: Otfried Preußler war im Jahr 2023 zum 100. Geburtstag in Radio und Fernsehen häufig Thema. Ich fühlte mich an die Kinderzeit und „Der Räuber Hotzenplotz“ erinnert. Preußler, einer der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren, schrieb zehn Jahre lang an seinem Roman „Krabat“, der auf einer alten sorbischen Sage beruht. „Krabat“ kannte ich als Film. Bei einem Besuch in einer Saarbrücker Buchhandlung kam mir das Buch entgegen. Ich suche nicht in Buchhandlungen, die Bücher finden mich. „Krabat“ entdeckte ich als wunderbare Lektüre, und es ist: eine Empfehlung! Stephanie Rolser vom „Überzwerg – Theater am Kästnerplatz“ bearbeitete den Buchtext und es entstand ein Live-Hörspiel für fünf Schauspieler. Das kann ich mir gut vorstellen: Es klappert die Mühle, es saust der Wind, es krächzen die Raben. Der Hexenmeister lehrt die schwarze Magie. Ich finde, es gibt gute und weniger gute Bücher. „Krabat“ ist ein Kinder- und Jugendbuch, das auch für Erwachsene ein gutes Buch ist. Familien und alle Menschen ab zehn Jahren können bald einen spannenden Sonntagnachmittag erleben. „Krabat“, Sonntag, 9. Februar, 15 Uhr, „Überzwerg – Theater am Kästnerplatz“, Erich-Kästner-Platz 1, 66119 Saarbrücken, Kartenvorbestellung: Telefonisch Montag bis Freitag, 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr: 0681 95 82 83-0 und www.ueberzwerg.de.
Kabarett: Der Parodie verschreiben sich wenige Kabarettisten. Einer, der seit Jahrzehnten Menschen aus Politik, Funk und Fernsehen parodiert, heißt Reiner Kröhnert. Seine Version von Kritikerpapst Marcel Reich-Ranicki werde ich wohl kaum je vergessen. Diesmal verspricht er, Rüdiger Safranski, den ich im vorigen Jahr zu seinem Kafka-Buch interviewt habe, zu parodieren. Die Parodie möchte ich mir nicht entgehen lassen. Im Mittelpunkt steht allerdings ein anderer. Wer? Der Titel ist Programm: „Jetzt wird’s merzwürdig!“ Beim Parodieren geht es meiner Ansicht nach darum, das Typische in Gestik und Sprachduktus zu skizzieren, Kostüm und Maske erscheinen mir zweitrangig. Kurioserweise bringt Reiner Kröhnert dem Äußeren nach viel Merz mit. Insofern ahne ich, dass die Verblüffung groß sein kann. Und wer wird noch im Prominenten-Panoptikum auftreten? Ich kenne keinen Kabarettisten, der sich Trump entgehen lässt. Mich nervt das jedoch mittlerweile. In Saarbrücken gastiert Reiner Kröhnert immer wieder im Kunst- und Kulturclub „Die Winzer“. Bald ist es wieder soweit. Ich rate zur Vorbestellung. „ER – Jetzt wird’s merzwürdig!“, Sonntag, 9. Februar, 19 Uhr, Vorverkauf: www.ticket-regional.de/vvk, Abendkasse: 24 Euro, „Die Winzer“ Kunst- und Kulturclub, Martin-Luther-Straße 5, 66111 Saarbrücken, www.diewinzer.com Michaela Auinger