Birgitt Claus (60)
eßkultur Berlin | Neukölln
Ernährungswissenschaften waren Teil ihres Lehramtsstudiums neben Politik und Geschichte. Bei der Vorbereitung zum Staatsexamen stieß sie auf das Buch „Kulturgeschichte des Essens“. Seitdem lässt sie das Thema nicht mehr los. Neben Gesundheit und Geschmack interessieren sie vor allem die Geschichten rund um die Ernährung. Mit diesen lässt sich die gesamte Kulturgeschichte des Menschen erzählen. Alte Kochbücher verraten viel über die Rolle der Frau, die Wissenschaft oder die Kolonialhistorie. In ihrer über tausend Werke zählenden Bibliothek rund um die Kochkunst befinden sich auch Rezepte der Aufklärung oder Renaissance. So viel Wissen möchte sie teilen. Sie hält Vorträge und betreibt in den Museen Dahlem seit 2001 die Gastronomie. Ihre kulinarischen Stadtspaziergänge führen unter anderem zu den Berliner Suppenküchen des 19. Jahrhunderts und historischen Persönlichkeiten. Auf ihren Italienreisen können Teilnehmer an geschichtsträchtigen Stätten tafeln und eintauchen in vergangene lukullische Epochen. Neben Ausflügen, Lesungen, Museumsbesuchen, steht ein gemeinsam gekochtes Abendessen auf dem Programm. Zubereitet mit lokalen Zutaten wie Meeresfrüchten, Pistazien, Orangen und Zitronen. In Birgitt Claus’ Neuköllner Wohngemeinschaft wird jeden Abend gekocht. Ausgefallen muss es nicht sein. Zu ihren Lieblingsgerichten gehört Hering mit Pellkartoffeln. www.esskultur-berlin.de/