Spitzenspiel nicht angenommen
Vierter gegen Dritter der Volleyball-Bundesliga, SC Potsdam gegen Dresdner SC, eigentlich ein Spitzenspiel. Doch die 1.030 Zuschauer in der MBS Arena am 15. Januar sahen nur das um Mittelblockerin Anna Koulberg verstärkte B- bis C-Team der Potsdamerinnen. Für SCP-Cheftrainer Riccardo Boieri folgerichtig, denn in der Bundesliga ist der Punkte-Abstand zu Platz drei und fünf jeweils riesengroß. Der Stamm-Kader wurde für das Rückspiel des CEV Challenge Cups in Targoviste (Rumänien) geschont. Gerade erst hatte sich Außenangreiferin Jade Cholet das Kreuzband gerissen: Sechs bis acht Monate Zwangspause. Die Fans sahen so eine Machtdemonstration der Gäste aus Sachsen. Bei ihrem lockeren 3:0 in 71 Minuten mussten sie kaum Widerstand brechen. In der Männer-Bundesliga empfingen die Netzhoppers KW am 18. Januar in der Paul-Dinter-Halle den ASV Dachau. Durch das umkämpfte 3:1 festigten die Brandenburger Tabellenplatz 8, der zur Play-off-Teilnahme genügt.
Alba kommt langsam in Form
In der Euroleague wetzte Armani Mailand am 14. Januar zu Hause die Scharte aus der Niederlage bei Alba Berlin aus und dies deutlich. In einem bis zur Halbzeitpause spannenden Spiel machten die Italiener ab dem dritten Viertel ernst. Zwei Tage nach dem 68:100 mussten die Berliner in Lyon zurück aufs Parkett bei Asvel Villeurbanne. Ein Viertel lang auf Augenhöhe, kam Alba bis zur Halbzeit nicht mehr zum Zuge, zeigte aber nach der Pause eine starke Reaktion. Matt Thomas mit 20 Punkten, tiefe Dreier von Will McDowell-White – Sekunden vor Schluss traf Malte Delow zum 85:85-Ausgleich, wurde dabei sogar gefoult, vergab aber den Freiwurf zum Sieg. In der Overtime ließ Mailand nichts mehr anbrennen und siegte 96:89. In der BBL weitere zwei Tage später schlugen die viertplatzierten MLP Academics Heidelberg in der Berliner Uber Arena auf. Alba allerdings präsentierte sich so überlegen, wie es der Kader eigentlich immer hergibt. Der neue Center Michael Kessens, der nur für die Bundesliga spielberechtigt ist, gab seinen dominanten Einstand mit zehn Punkten und 14 Rebounds. Durch den eher zu knapp ausgefallenen 92:65-Erfolg verbesserten sich die Berliner auf Rang zwölf. Albas Frauenteam verspielte dafür stark ersatzgeschwächt am 19. Januar eine 15-Punkte-Führung bei den Saarlouis Royals und verlor auch das zweite Aufeinandertreffen der Spielzeit, diesmal mit 62:64. Positive Nachricht: Am ersten März-Woche richtet Alba in der Berliner Sömmeringhalle das Pokal-Final-Four aus.
Schwere Hypothek
Der TTC Berlin Eastside hat am 19. Januar sein Viertelfinal-Hinspiel in der Tischtennis-Champions-League verloren. In der einer Fabrikhalle ähnelnden Spielstätte von UCAM Cartagena (Spanien) kassierten Nina Mittelham, Shan Xiaona und Sabina Šurjan, die als einzige ihr Match gewann, ein 1:3 und müssen nun ihre Hoffnung auf das Rückspiel in der heimischen Paul-Heyse-Straße am 14. Februar setzen, um nicht vor dem als Minimalziel erkorenen Halbfinale die Segel zu streichen.

Eishockey
Eisbären bleiben Zweiter
Gemischte Ausbeute aus den beiden Heimspielen der vergangenen Woche für die Eisbären. Am Freitag gegen die Straubing Tigers holten die Berliner ihren dritten Heimsieg in Folge. Erstmals mit Neuzugang Norwin Panocha, deutscher U20-Nationalspieler traten die Eisbären beim 6:2 sehr souverän auf. Doch schon am Sonntag riss die Serie. Die Fischtown Pinguins Bremerhaven entführten mit 4:3 die Punkte aus der Hauptstadt, obwohl Liam Kirk und Yannick Veilleux im Schlussdrittel noch einmal für Berlin verkürzt hatten. Der ERC Ingolstadt führt so die DEL-Tabelle weiter vor den Eisbären an.
Schwimmen
Waschi ist der Eis-König

Die Eis-Weltmeisterschaft 2025 in Molveno war ein voller Erfolg für Andreas Waschburger, der mit zwei Weltmeistertiteln und zwei Silbermedaillen die internationalen Wettbewerbe dominierte. Die Königsdisziplin des Eis-Schwimmens, die 1.000 Meter, konnte er mit einer beeindruckenden Zeit von 11:43,16 Minuten für sich entscheiden und gilt damit als „King of the Ice“. Mit einem Vorsprung von 30 Sekunden auf den Zweitplatzierten, den französischen Freiwasser-Weltmeister Axel Reymond (12:13,16 Minuten), setzte Waschburger ein klares Ausrufezeichen. Einen weiteren Goldtitel sicherte sich der Saarbrücker auf der 500-Meter-Distanz mit einer Zeit von 5:41,97 Minuten. In seinem dritten Einzelstart über 250 Meter erreichte „Waschi“ den 2. Platz mit einer starken Zeit von 2:43,30 Minuten. In der abschließenden 4 x 250 Meter-Staffel am Samstag führte er das deutsche Team zu einem weiteren starken Erfolg: Die deutsche Mannschaft mit Alisa Fatum-Böker, Marie-Therese Bartl und Christof Wandratsch sicherte sich hinter den USA (12:07,85 Minuten), angeführt von Starschwimmer Keaton Jones, die Silbermedaille (12:16,30 Minuten). Platz drei ging an die französische Staffel, angeführt von Axel Reymond (12:20,03 Minuten). „Diese Woche war ein unglaubliches Erlebnis. Zwei Weltmeistertitel sowie zwei Silbermedaillen sind einfach überwältigend. Ich bin mit meiner Bilanz dieser WM sehr zufrieden“, resümierte Andreas Waschburger nach dem Wettkampf.
Hintergrund:
Der Wettkampf fand in einem 50-Meter-Außenbecken bei 1,8 Grad Celsius Wassertemperatur statt. Vorgabe für Eis-Schwimmen ist eine Wassertemperatur von unter fünf Grad Celsius. Zudem ist im Eis-Schwimmen keine Neopren-Kleidung erlaubt, sondern lediglich die übliche Becken-Wettkampfkleidung. Aus gesundheitlichen Gründen wird auf Rollwenden verzichtet und stattdessen per Anschlag gewendet. Ebenso erfolgt der Start aus dem Wasser und nicht per Startsprung. Die Schwimmerinnen und Schwimmer tragen aus Sicherheitsgründen einen Sicherheitsgürtel. Vor Ort sind Rettungstaucher, um im Notfall einzugreifen. Eisschwimmen ist eine Extremsportart, die antrainiert werden muss und unter medizinischer Kontrolle erfolgen sollte.

Siebte Niederlage
Beim 2:3 gegen den Post SV Mühlhausen erlitt der 1. FC Saarbrücken in der Tischtennis-Bundesliga schon seine siebte Saison-Niederlage. In der Tabelle steht der FCS mit 14:14 Punkten schon vier Zähler hinter dem letzten Playoff-Rang vier, den der TTC Fulda-Maberzell belegt. Im Kampf um die Playoffs wird die Luft für den 1. FC Saarbrücken Tischtennis damit immer dünner. „Das ist eine ganz bittere Niederlage. Wir haben dieses Jahr wirklich vier, fünf dieser Niederlagen einstecken müssen und kommen da irgendwie nicht raus“, sagte FCS-Teammanager Nico Barrois etwas ratlos. Denn immer, wenn es scheint, dass der Champions-League-Sieger in dieser Saison in die Spur kommt, gibt es einen Dämpfer. So war es nach dem 3:2-Ligasieg am Montag bei Werder Bremen und dem 3:0-Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse am Mittwoch bei GV Hennebont in Frankreich jetzt auch gegen die Thüringer. Die nächste Aufgabe wird nicht einfacher: Am Sonntag (17 Uhr) muss der FCS zu Serienmeister Borussia Düsseldorf.
Hohe Niederlage
Das Urteil von Trainer Philipp Kessler fiel nach der 28:40 (13:21)-Klatsche der HG Saarlouis im Drittliga-Auftritt beim TV Gelnhausen eindeutig aus. „Da war nix zu holen. Wir waren in allen Belangen unterlegen“ Vor 850 Zuschauern im Südosten Hessens wurde der Ligazweite seiner Favoritenrolle klar gerecht, lag in allen relevanten Statistiken vorne und baute seine Saisonbilanz auf 31:3 Punkte aus. Für die HG war es nach dem jüngsten Aufschwung (sechs Siege aus sieben Partien) ein Dämpfer – und der Beweis, dass noch viel passieren muss, um in Liga drei zur absoluten Spitze zu zählen. „Es war eine sehr reife Leistung von Gelnhausen“, befand Kessler: „Sie haben ein Selbstverständnis in den Aktionen, das einem Respekt abnötigt. Da sind wir ein gutes Stück entfernt.“ Vor dem Heimspiel gegen die Bergischen Panther (Samstag, 19.30 Uhr) fiel Saarlouis mit 20:14 Zählern von Rang vier auf sieben zurück.