Seit zehn Jahren sitzt Christian Petry (SPD) im deutschen Bundestag. Auch 2025 will er um das Direktmandat im Wahlkreis 298 kämpfen und somit weiterhin die Interessen seiner Heimat, aber auch Europas vertreten dürfen.
Zehn Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Seit 2014 sitzt Christian Petry für die SPD im Deutschen Bundestag und hat in dieser Zeit einiges erlebt: „Es gab viele Enttäuschungen, klar, aber es gab auch unwahrscheinlich viele schöne Momente“, sagt er. „Man trifft ganz viele Menschen, hat nette Gespräche, bekommt Anregungen und Wünsche mit.“ Politikmüde ist der 59-jährige also noch lange nicht. Schließlich steht noch einiges bei ihm auf der Agenda. „Unser Arbeitsmarkt muss stabil bleiben“, sagt er. Zwar habe sein Wahlkreis derzeit „einen relativ guten Arbeitsmarkt“, doch diesen gelte es zu schützen. „Es gibt die wehrtechnische Industrie, die stark ist, aber auch große Firmen wie Fresenius, Hörmann oder Wagner Pizza“, sagt Petry und betont gleichzeitig: „Es gibt aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen. Dort ist ein Hauptaugenmerk drauf zu legen, dass die Entwicklungsmöglichkeiten für diese stark bleiben. Insbesondere für das Heeresinstandsetzungswerk der HIL in St. Wendel hat sich Petry immer wieder stark gemacht. „Es ist gut, dass zu Jahresbeginn finanzielle Mittel für die HIL durch das nun SPD-geführte Bundesfinanzministerium schneller freigegeben wurden.“ Ein Netzwerk sei in der Politik das A und O. „Jeder, der neu anfängt, hat die Schwierigkeit, dass es erst einmal zwei oder drei Jahre dauert, bis man entsprechende Kontakte und Strukturen auf der bundespolitischen Bühne gebildet hat.“ Nicht nur da, auch europäisch ist Petry als Obmann im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union bestens vernetzt. „Mein Schwerpunkt ist die Europapolitik“, sagt er. „Das ist ein wichtiges Thema für alle Kommunen, auch wenn das vielen noch gar nicht so bewusst ist“, sagt der Vater zweier Kinder. „Die EU steckt fast überall mit Förderprogrammen und Ähnlichem mit drin. Landwirtschaft, Plätze, Straßen, aber auch Arbeitsplätze und Unternehmen. Es wäre schön, wenn man überall eine Europafahne aufhängen würde, wo europäische Mittel drinstecken. Da wäre der ein oder andere stark überrascht.“ Deutschland sei zwar schon „ein sehr europäisches Land“, sagt Petry. „Aber jetzt kommt das große ‚Aber‘: Es wird zu selten auch in der praktischen Politik ernst umgesetzt. Es ist egal welchen Demokraten Sie fragen, sie werden alle sagen, dass Europa das Wichtigste ist und es ohne Europa nicht mehr geht. Aber wenn dann ein Gesetz beschlossen wird, hat man oft noch die nationale Brille auf. Da ist noch Nachholbedarf.“
Dabei geht es Petry nicht um Schwarz-Weiß-Denken. „Politik lebt vom Kompromiss“. Das gelte für jeden Bereich. „Ich habe oft das Gefühl, dass die Politik, aber auch die Gesellschaft unversöhnlicher geworden ist. Der Kompromiss wird oft als Schwäche empfunden, was ich schade finde.“ Petry sieht sich als Vermittler und Zuhörer. „Ich will Menschen von der Zusammenarbeit überzeugen. Ich will Menschen mit unterschiedlichen Interessen zusammenbringen, um nach vorne zu kommen. Dafür muss ich weder provozieren, noch polarisieren.“ Daher sei er auch gern gesehener Ansprechpartner für viele in seinem Wahlkreis: „Ich war immer unmittelbar erreichbar für jeden Bürgermeister, unabhängig von welcher Couleur. Ich möchte auch weiterhin Ansprechpartner und Vermittler für alle Betriebe, für alle Menschen sein, die Probleme oder Ideen haben.“ Dafür braucht Petry aber erst einmal eines: die Erststimme. „Ich werbe dieses Mal noch stärker um die Erststimme, weil es möglicherweise Menschen gibt, die andere Parteien wählen wollen, aber mich als Person gerne wählen würden. Da möchte ich sagen: Ihr könnt mit der Erststimme Christian Petry wählen und mit der Zweitstimme die Partei, die ihr gerne wählen möchtet. Umso schöner natürlich, wenn das dann auch noch die SPD ist – ganz klar.“ Petry hat keinen Listenplatz bei der SPD. Bedeutet: Sein Einzug hängt von der Direktwahl ab.