Esra Limbacher will seine Arbeit als Bundestagsabgeordneter und Mittelstandsbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion fortsetzen. Dafür will er erneut den Wahlkreis Homburg für die SPD gewinnen.
Esra Limbacher kennt die Situation. Als er vor drei Jahren als SPD-Direktkandidat für den Wahlkreis Homburg aufgestellt wurde, schien das erst mal wenig aussichtsreich.
Ein paar Monate später sah alles völlig anders aus: Die SPD gewann 2021 alle vier Direktmandate im Saarland, Limbacher konnte sich gegen Uhl durchsetzen und das ziemlich deutlich (36,6 gegenüber 26,1 Prozent). Das zeige, dass man „nicht so sehr darauf achten muss, was andere sagen, sondern auf die eigene Überzeugung hören und dafür kämpfen soll“, erklärt Limbacher.
In der Bundestagsfraktion wurde er zum Mittelstandsbeauftragten und stellvertretenden wirtschaftspolitischen Sprecher. Zudem ist der 35-jährige Jurist seit etwas mehr als einem Jahr Generalsekretär und auf Platz eins der Landesliste auch Spitzenkandidat der Saar-SPD.
Die Ausgangslage für diese Wahl ist eine grundlegend andere als vor drei Jahren. „In den Gesprächen, die ich mit Wählerinnen und Wählern führe, kann ich feststellen, dass da sehr fundamentale Ängste sind, die ich auch sehr gut verstehen kann. Der Unterschied zu vor drei Jahren ist, dass viele existenzielle Ängste haben: Bleibt mein Arbeitsplatz bestehen? Kann ich mir in Zukunft das Leben in diesem Land noch leisten? Egal, welche Partei jetzt antritt, sie muss dazu ehrliche Antworten finden“. Für Esra Limbacher heißt das zum Beispiel, Menschen in der Mitte der Gesellschaft nicht weiter zu be- sondern zu entlasten. „Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein in diesem Land“. Auf der anderen Seite „müssen wir dringend wirtschaftspolitisch aktiv werden, um Jobs in der Industrie zu sichern, um Arbeitsplätze in diesem Land zu halten. Das könnte man jetzt schon machen, das verhindert alleine die CDU. Es wäre nämlich jetzt schon möglich, Industriebetriebe bei hohen Energiepreisen, die künftig auch noch steigen werden, zu entlasten“.
Limbacher spricht, wie andere auch, von einer Richtungsentscheidung und meint damit: „Es geht bei dieser Wahl um die Frage: Trauen die Menschen uns zu, dass wir die Art, wie wir in diesem Land leben wollen, sicher und zufrieden ermöglichen. Das ist bei dieser Wahl so wichtig geworden wie selten, weil wir wirtschaftliche Verwerfungen erleben. Die Antwort der SPD ist ganz klar: Es darf keine De-Industrialisierung in diesem Land stattfinden. Das gilt für ganz Deutschland und für das Saarland ganz besonders. Das heißt auch, dass wir die Betriebe vor den steigenden Energiepreisen schützen müssen, dass wir helfen müssen in der schwierigen Lage, die Deutschland gerade durchläuft. Das machen wir nicht, um Unternehmensgewinne zu steigern, sondern um Arbeitsplätze zu sichern“. Dafür habe die SPD sehr konkrete Angebote und sei „die einzige Partei, die keine Kalendersprüche auf die Plakate schreibt, sondern ganz konkrete Ziele formuliert“. Was Limbacher besondere Anliegen sind: Entbürokratisierung und Mittelstand. Handwerk und mittelständischen Unternehmen gehe es vor allem darum, „dass wir sie wieder die Arbeit, die sie gerne machen und lieben, auch machen lassen. Die Realität sieht aber so aus, dass wir sie durch kleinteilige Dokumentationen und Berichtspflichten so stark belasten, dass sie eigentlich entweder noch jemand dafür einstellen oder die Nacht im Büro zubringen müssten“. Bürokratieabbau sei kein Sozialabbau, sondern die „Ermöglichung von Wirtschaftswachstum“, betont Limbacher. „Das würde ich gerne stärken, aber zugegeben, es ist ein langer und mühsamer Weg“.