Ibrahim Ceylan (70)
Ceylans Feinkost | Tempelhof
Oma Güllü aus Anatolien wäre stolz auf ihn. Ihren Rezepten verdankt Ibrahim Ceylan unter anderem den begehrten türkischen Gourmetstern, der seinen Schreibtisch schmückt. Mit 16 kam er aus Ankara nach Berlin. Jobbte als Küchenhelfer und machte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur. Später arbeitete er als Obst- und Gemüsehändler. 1990 stieg er ins Feinkostbusiness ein mit Käse, Oliven und ersten selbst produzierten Pasten, Salaten und Aufstrichen. Das lief so gut, dass er kurz vor der Jahrtausendwende seine 300 Quadratmeter Küche gegen die 830 Quadratmeter große Produktionsstätte an der Oberlandstraße tauschte. Das Familienunternehmen, in dem auch Tochter und Schwiegersohn mitarbeiten, beliefert neben großen Ketten wie Rewe und Edeka, der Marheineke Markthalle, den Märkten am KaDeWe, Kollwitzplatz, Boxhagener Platz und Winterfeldplatz, auch Feinkostgeschäfte und Restaurants. Neben Speisen nach traditionellen Familienrezepten wie Schäfers Ziegenpaste oder türkischem Rucolasalat hat er weitere Spezialitäten aus dem Mittelmeerraum im Angebot: toskanischen Brotaufstrich, scharfe Dattelcreme, Erdnuss-Mango-Creme oder französische Gemüsepfanne. Natürlich alles ohne Chemie. Zum 70. Geburtstag schenkte ihm die Tochter ein Plakat: „Rente für Dich!“ Damit wird es wohl noch nichts. Schließlich ist die Manufaktur sein Baby. www.ceylans.de