Snooker
Weltmeisterliche Vorstellung
Sieben Tage Weltklasse-Snooker im Tempodrom vom 27. Januar bis zum 2. Februar: mit einem „TV-Tisch“, umringt von sechs Außentischen – ein Set-up und eine großartige Stimmung, die es kein zweites Mal im Turnierzirkus gibt. Die Top 32 der Weltrangliste und 32 Qualifikanten wollten die Brandon Parker Trophy und nicht zuletzt 120.000 Euro Prämie für den Sieger (von insgesamt etwa 660.000 Euro) mitzunehmen. Einige Spieler mussten erkrankt zurückziehen, Ricky Walden wurde während des Turniers als akuter Notfall ins Krankenhaus eingeliefert. Mancher Favorit scheiterte auf dem Weg ins Finale. Dort traf der amtierende englische Weltmeister und Sieger von 2019 Kyren Wilson (34) auf seinen Landsmann Barry Hawkins (45). Beide hatten in der Vorschlussrunde mit Xiao Guodong und Yuan Sijun sehr starke chinesische Konkurrenz geschlagen. Das Endspiel Best-of-19 Frames war beidseitig offensiv geführt, hochklassig und hart umkämpft. Wilson setzte sich nach sechseinhalb Stunden Spielzeit mit 10:9 durch. Trotz Gerüchten, dass das Turnier wie schon das von Fürth (nach Saudi-Arabien) aus finanziellen Gründen aus Berlin abwandern könnte, steht der Termin für 2026 bereits fest: Vom 26. Januar bis zum 1. Februar.

Wichtiger Satzgewinn
Im Champions-League-Heimspiel gegen Projekt Warschau am 29. Januar mussten die BR Volleys noch einen Satz gewinnen, um mit Heimvorteil in die Play-off-Zwischenrunde zu gehen. Und dies gelang gleich zu Beginn. In der Folge war Warschau hoch überlegen und gewann 3:1. Nun treffen die Berliner zuerst auswärts am 12. Februar, dann daheim am 26. Februar auf den anderen deutschen Vertreter, die SVG Lüneburg. In der Bundesliga fuhren sie am 1. Februar beim VC Bitterfeld-Wolfen mit 3:0 den 19. VBL-Sieg in Folge ein. Die Netzhoppers KW kassierten in der heimischen Paul-Dinter-Halle ein 0:3 gegen den TSV Herrsching, blieben aber Achte. Frauen-Bundesligist SC Potsdam sah ohne die erkrankte Außenangreiferin Eleanor Holthaus am 29. Januar zu Hause gegen den SSC Palmberg Schwerin wenig Land und verlor 0:3. Zwei Tage später – kurz vor Ablauf der Wechselfrist – wechselte zur Stärkung des ausgedünnten Kaders Außen Lara Dabrowski vom Tabellenletzten Schwarz-Weiß Erfurt zum SCP. Mit ihr gelang den Brandenburgerinnen tags darauf bei den Ladies in Black Aachen ein 3:1-Auswärts-Erfolg.
Aufwärtstrend bleibt
Bei den EWE Baskets Oldenburg lief für Alba Berlin in der Offensive schon vieles wie geschmiert, allerdings lag hinten für Oldenburg zu oft der rote Teppich aus. Die Schlappe in Zahlen: 92:97. Drei Tage danach in der Euroleague in Belgrad, kriegsbedingt Heimspielstätte von Maccabi Tel Aviv, trafen die Albatrosse sicher, verteidigten besser als in Oldenburg und siegten 93:87. Auch in der Bundesliga beim FC Bayern drei weitere Tage später war Alba vier Viertel lang auf Augenhöhe: 80:80. In der fünfminütigen Verlängerung wurden sie von den Münchenern aber mit 19:6 überrollt. Die Alba-Frauen hingegen feierten am 1. Februar in der DBBL einen ungefährdeten 84:48-Erfolg bei den Wings Leverkusen und bleiben Zweite hinter Keltern.
Hase/Volodin Europameister
Nach dem Gewinn des Grand-Prix-Finales sind die Berliner Eiskunstläufer Minerva Hase und Nikita Volodin im estnischen Tallinn nun auch Europameister im Paarlauf geworden. Annika Hocke und Robert Kunkel (ebenfalls Berlin) belegten Platz acht. Hase/Volodin wollen nun auch vom 24. bis zum 30. März in Boston (USA) im Kampf um Weltmeisterschafts-Gold voll angreifen.
Niederlage in Halle
Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals haben das dritte Aufeinandertreffen der laufenden Saison mit Halle verloren. Nach einem Sieg in der Hinrunde und einem Sieg im Pokal waren die Royals 82:87 unterlegen. In der Arena in Halle starteten die Saarländerinnen zunächst gut ins erste Viertel und gingen mit 17:14 in Führung. Im zweiten Viertel verkürzte Halle auf 35:36. Im dritten Viertel bauten die Royals ihre Führung erneut auf 54:50 aus. Mit 72:72 nach dem letzten Viertel ging es in die Verlängerung. Halle sicherte dann mit einem 15:10 den Sieg für sich.
Scharfe Kritik

Zu wenig Mut, zu wenig Struktur, zu wenig Gier: Nach dem Viertelfinal-Aus bei der Handball-WM hat Bob Hanning mit der deutschen Nationalmannschaft abgerechnet – und dabei indirekt auch Bundestrainer Alfred Gislason kritisiert. „Planlos und ideenlos wirkte unser Spiel, es fehlte an klaren Strukturen und einstudierten Abläufen“, schrieb Hanning in einer Kolumne für die Bild am Sonntag: „Einen Matchplan, wie man neudeutsch so schön sagt, habe ich selten erkennen können.“ Nach Olympia-Silber in Paris hätte es Hanning „kaum für möglich gehalten“, dass Deutschland ein halbes Jahr später nicht um die WM-Medaillen kämpft. Der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Handballbundes vermisste bei vielen Spielern beim Ausscheiden gegen Portugal zudem eine „Geilheit auf Erfolg“. In der Partie habe der 56-Jährige „mehr Angst vor dem Verlieren gespürt als Lust aufs Gewinnen“.

Starker Auftritt
So hatte sich Handball-Drittligist HG Saarlouis die Revanche vorgestellt und geplant: von Anfang an Spiel und Gegner kontrollieren, vorne die Chancen konsequent nutzen und zusammen mit gutem Torhüterspiel Treffer des Gegners verhindern. Das alles funktionierte am Samstagabend beim 28:34 (12:19)-Auswärtssieg vor rund 300 Zuschauern in Hanau bestens. Eng wurde es nur einmal, als die Gastgeber mit einem 3:0-Lauf in die Crunchtime starteten und auf 28:31 verkürzen konnten. Danach vernagelte Daniel Schlingmann seinen Kasten, hielt unter anderem einen Siebenmeter von Paul Hüttmann. Lars Walz, Yves Kunkel und Lars Weißgerber sorgten schließlich für den letztlich hochverdienten klaren Sieg. Die Saarländer kamen dieses Mal richtig gut in die Partie. Der bärenstarke Marcel Becker mit seinem Dreierpack und der junge Joshua Reitz vom Kreis sorgten für die 1:6-Führung der Saarländer nach nur knapp sieben Spielminuten. Drei Minuten weiter zwang der Doppelschlag von Lars Weißgerber zum 2:8 Hannes Geist zu seiner ersten Auszeit.
Initiiert von einem gut aufgelegten Spielmacher Yves Kunkel setzten die Saarländer noch einen drauf und erhöhten nach einer guten Viertelstunde auf 4:12. In der Folge verwaltete Saarlouis seinen zwischen fünf und acht Toren pendelnden Vorsprung clever und geschickt und konnte mit einer 12:19-Führung in die Pause gehen. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Saarlouis spielte auf der Grundlage seiner klaren Führung weiter konzentriert und konsequent, nutzte die meisten seiner Chancen und stand auch weiter gut in der Abwehr mit einem ebenso guten Michel Fiedler dahinter.
Mit dem 24:30 von Philipp Kockler ging es in die letzten zehn Minuten. Saarlouis agierte jetzt im Angriff nicht mehr ganz so konsequent, verlor einige Bälle, und Hanau bekam die Gelegenheiten, sich noch einmal heranzuarbeiten, auch weil HSG-Coach Hannes Geist jetzt immer wieder auf das Spiel mit dem siebten Mann im Feld setzte. Beim 28:31 (57.) durch Jusys und einer gleichzeitigen Zwei-Minuten-Strafe gegen Marcel Becker kamen die Gastgeber nochmals gefährlich auf. Sie hatten sogar die Chance, auf zwei Tore heranzukommen. Das aber verhinderte Daniel Schlingmann mit seiner Parade gegen Hüttmanns Siebenmeter. „Es war ein gelungener Abend.“, so nach der Partie ein gut gelaunter Kessler. „Wir haben von Anfang an eine Mannschaft gesehen mit deren Einstellung und Leidenschaft ich sehr, sehr zufrieden bin.“ Alle – auch die auf der Bank – hätten in dieser Partie „gebrannt“. Diese sehr gute Einstellung gelte es zu kompensieren für die anstehenden beiden Heimspiele gegen Leutershausen und Mundenheim. „Und die“, so der Cheftrainer, „wollen wir auch beide gewinnen.“