Ina Colle (63)
Stabsstelle Frauenförderung Vivantes | Berlin
Zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn, die 1987 im Kriseninterventionszentrum im Krankenhaus Neukölln startete, gab es in der Führungsebene der Krankenhäuser fast nur Männer und keine einzige Chefärztin. Nach zwölf Jahren wollte die studierte Sozialarbeiterin aus dem saarländischen St. Wendel sich „politisch einmischen“ im Bereich Gesundheits- und Frauenpolitik und wurde prompt als Frauenvertreterin gewählt. Sie lernte diverse Gremien kennen, wie den Arbeitskreis Frauenvertretung der städtischen Krankenhäuser, und machte Gewerkschaftsarbeit. Bei Vivantes war sie ab 2010 Projektkoordinatorin und Personalentwicklerin. Seit Dezember 2024 ist sie Leiterin der neuen Stabsstelle für Frauenförderung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ihr Ziel: „Die Beseitigung der Unterrepräsentanzen von Frauen im ärztlichen Bereich. Frauen gehen auf dem Weg nach oben verloren“, sagt sie. Während zu Beginn der Karriere der Frauenanteil der Assistenzärzte 60 Prozent beträgt, liegt am Ende der Karriereleiter die Chefärztinnen-Quote deutschlandweit nur bei 13 Prozent. Auch wenn bei Vivantes die Chefärztinnen-Quote immerhin bei 25,7 Prozent liegt, gibt es noch viel zu tun. Ina Colle will die Rahmenbedingungen für Frauen attraktiver machen, etwa durch neue Führungs- und Arbeitszeitmodelle. Sie ist Realistin und Optimistin zugleich: „Der Fortschritt ist eine Schnecke. Aber auch die kommt voran!“ www.vivantes.de/unternehmen/beruf-familie