Wenn Patienten und ihre Angehörigen mit der Diagnose Demenz konfrontiert werden, schürt dies zahlreiche Ängste. Dabei ist diese Erkrankung inzwischen zwar nicht heilbar, aber sie kann gut therapiert werden, damit Patienten noch relativ lange selbstbestimmt leben können und – auch die Angehörigen – nicht an der Diagnose zerbrechen.
Im Sachbuch „Demenz. Nicht jetzt! Therapien und Strategien für ein langes, selbstbestimmtes Leben“ erklären der Mediziner Prof. Dr. med. Klaus Fließbach und die Medizinerin und Journalistin Dr. Katrin Wolf anschaulich, wie man den Verlauf hinauszögern kann und lernt, mit den späteren Verlaufsformen umzugehen.
Neben Faktoren wie Ernährung, Sport oder Kunst und Musik wird dabei auch die medikamentöse Behandlung nicht ausgeklammert, an der kontinuierlich geforscht wird. Dass einige Medikamente umstritten sind oder nicht für jeden geeignet sind, weil sie Nebenwirkungen auslösen können oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen, wird ausführlich geschildert und sollte mit den behandelnden Ärzten besprochen werden.
Eine weitere Tatsache ist ebenfalls erwähnenswert: Auch im späteren Verlauf, wenn die kognitiven Leistungen nach und nach aussetzen, sind die Patienten durchaus in der Lage, Emotionen wahrzunehmen. Die Nähe der Angehörigen tut normalerweise gut. Daher sollten diese nicht zu harsch mit ihnen umgehen, selbst wenn dies oft schwerfällt.
Zudem werden Erkrankungen genannt, die gelegentlich mit Demenz verwechselt werden können, etwa Depressionen. Auch sie sind behandelbar und teilweise sogar heilbar.
Prof. Dr. med. Klaus Fließbach arbeitet als Oberarzt an der Klinik für Alterspsychiatrie und kognitive Störungen des Universitätsklinikums Bonn. Er ist Facharzt für Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie.
Dr. Katrin Wolf ist promovierte Humanmedizinerin. Seit 2007 arbeitet sie als freie Redakteurin und Medical Writer für medizinische Zeitschriften, Fachverlage und Agenturen.