Eine gut ausgestattete Hausapotheke ist ein unverzichtbarer Bestandteil in jedem Haushalt. Doch wie sollte sie aussehen? Was gehört hinein, und wie sollten die Medikamente und Materialien richtig gelagert werden? Ein Überblick.
Jeder Mensch hat hin und wieder mit kleineren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Sei es ein Schnitt beim Kochen, eine plötzlich auftretende Migräne oder das Fieber eines Kindes mitten in der Nacht. In solchen Momenten ist es von enormer Bedeutung, vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können. Eine gut bestückte Hausapotheke bietet nicht nur schnelle Hilfe bei alltäglichen Beschwerden, sondern kann auch bei Notfällen entscheidend sein. In vielen Fällen kann die richtige Ersthilfe dazu beitragen, dass kleinere Gesundheitsprobleme sich nicht zu ernsteren Erkrankungen entwickeln.
Laut dem Robert Koch-Institut leidet jeder zweite Erwachsene in Deutschland an mindestens einer chronischen Erkrankung, wie etwa Diabetes, Bluthochdruck oder Asthma. Diese Patienten sind oft auf spezielle Medikamente angewiesen, die griffbereit sein sollten. Ebenso sind immer mehr Menschen von akuten Erkrankungen betroffen, die eine schnelle und effektive Behandlung erfordern.
Die ideale Hausapotheke enthält alles, was für die Erstversorgung von Verletzungen und die Behandlung akuter Beschwerden notwendig ist. Grundsätzlich sollte sie nicht nur die gängigsten Medikamente, sondern auch das nötige Zubehör zur Wundversorgung und zum Umgang mit Notfällen bereithalten.
Ein wichtiger Bestandteil jeder Apotheke ist das richtige Wundversorgungsmaterial. Es sollte Pflaster in verschiedenen Größen, sterile Kompressen und Mullbinden beinhalten, damit Verletzungen schnell und hygienisch versorgt werden können. Auch ein Wunddesinfektionsmittel darf nicht fehlen, um Infektionen zu vermeiden. Um diese Materialien immer griffbereit zu haben, empfiehlt es sich, ein gut sortiertes Verbandpäckchen, wie es auch in jedem Auto-Verbandkasten enthalten ist, aufzubewahren.
Ein weiterer praktischer Helfer ist die Verbandschere. Diese sollte immer scharf und stabil sein, um das Schneiden von Verbandsmaterial und Bandagen zu erleichtern. Auch Einweghandschuhe und Atemschutzmaske sind wichtig, um Infektionsgefahren zu minimieren und den Umgang mit Wunden oder kontaminierten Materialien sicher zu gestalten.
Auch Schmerz- und fiebersenkende Medikamente sind unerlässlich. Paracetamol und Ibuprofen gehören zu den gängigsten Schmerzmitteln, die sowohl schmerzlindernd als auch fiebersenkend wirken. Beide Medikamente sind in vielen Fällen bei leichten bis mittleren Schmerzen und bei Fieber eine hilfreiche Lösung. Dabei sollte jedoch auf eine ordnungsgemäße Dosierung geachtet werden, insbesondere bei Kindern. Auch hier darf ein Fieberthermometer nicht fehlen, um die Temperatur zu messen und eine genaue Entscheidung über den Einsatz von Fiebermitteln treffen zu können.
Gründliche, regelmäßige Prüfung des Ablaufdatums gewährleistet Qualität und Sicherheit
In der kalten Jahreszeit gehören Erkältungen zu den häufigsten Beschwerden. Ein Nasenspray oder -gel kann helfen, verstopfte Nasen zu befreien und die Schleimhäute zu beruhigen. Auch Lutschtabletten gegen Halsschmerzen sind sehr praktisch und lindern die unangenehmen Symptome. Bei starken Halsschmerzen oder Husten kann auch ein mildes Hustenmittel sinnvoll sein, um die Beschwerden zu lindern.
Auch Medikamente gegen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen sollten in keinem Haushalt fehlen. Kohletabletten können bei Durchfall oder Blähungen helfen, die Symptome zu lindern. Bei schwereren Beschwerden kann es notwendig sein, auf Elektrolytlösungen zurückzugreifen, um den Körper vor einer Dehydrierung zu schützen. Diese sind besonders wichtig, wenn Kinder betroffen sind, da sie durch den Flüssigkeitsverlust schneller dehydrieren können. Auch Dimenhydrinat, ein Mittel gegen Übelkeit, sollte vorhanden sein.
Für Menschen, die zu Allergien neigen, gehört ein Antihistaminikum in die Hausapotheke. Diese Medikamente lindern Heuschnupfensymptome und helfen bei allergischen Reaktionen auf Insektenstiche oder andere Allergene. Für Haushalte, die viel im Freien sind oder Tiere haben, empfiehlt es sich zudem, eine Zeckenzange oder -karte in der Apotheke aufzubewahren, um Zecken sicher entfernen zu können. Zeckenstiche können Überträger von Krankheiten wie Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sein, weshalb die richtige Entfernung der Zecke von entscheidender Bedeutung ist.
Die richtige Lagerung der Medikamente und Materialien ist wichtig, um deren Wirksamkeit und Haltbarkeit zu gewährleisten. Arzneimittel sollten kühl, trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt aufbewahrt werden. Ein abschließbarer Schrank ist besonders wichtig, um unbefugten Zugriff, insbesondere durch Kinder, zu verhindern. Auch in Bezug auf Temperatur und Feuchtigkeit sollten keine extremen Bedingungen herrschen, wie sie zum Beispiel in einem Badezimmer oder einer Küche zu finden sind.
Die regelmäßige Überprüfung der Hausapotheke ist ebenfalls unerlässlich. Abgelaufene Medikamente sollten entsorgt werden, um sicherzustellen, dass nur noch wirksame Mittel zur Verfügung stehen. Dabei ist es wichtig, auf die richtige Entsorgung der abgelaufenen Medikamente zu achten, da sie nicht im Hausmüll entsorgt werden dürfen. Apotheken nehmen abgelaufene Arzneimittel in der Regel kostenfrei zurück, und viele bieten auch spezielle Rücknahmesysteme an.