Kathrin Bach (57)
Eselzentrum Neumühle | Heusweiler
„Mein Sprachfehler wird mir manchmal zum Verhängnis“, sagt Kathrin Bach und lacht. „Wenn ich dann ‚nein‘ sagen will, klingt es wie ein ‚Ja‘ und schon habe ich einen Esel mehr bei mir im Stall.“ Bach beherbergt mittlerweile zwölf Langohren auf ihrem Hof. Manche Esel haben eine traurige Geschichte zu erzählen. Rufus sollte erschossen und an den Hund seines Besitzers verfüttert werden. Paco war im Eseltrekking eingesetzt und sollte geschlachtet werden, nachdem der Betrieb eingestellt worden war. Rudi stand in einem dreckigen, zugemüllten Stall und wäre fast verhungert. „Trotz all der harten Schufterei sowie den finanziellen Herausforderungen gibt es für mich keinen schöneren Ort, an dem ich arbeiten möchte. Hier bin ich im Einklang mit den Tieren und der Natur. Ich freue mich zu sehen, wie die teils schwer traumatisierten Vierbeiner wieder Vertrauen zu Menschen fassen. Im Gegenzug zaubern sie ein Lächeln in die Gesichter von Zweibeinern, wenn ich mit meinen Eseln tiergestützte Events wie zum Beispiel ‚Lange Ohren für Senioren‘, Seniorenhäusern und Demenzstationen oder Schulen, Fördereinrichtungen und Kinderhospize besuche.“ Die studierte Germanistin und Sozialpsychologin, Steinmetzin, Redakteurin und Hundetrainerin sieht sich nicht als „heilige Tierschützerin“, sondern als Tierfreundin, die mit ihrem Eselzentrum ihre Lebensaufgabe gefunden hat.