Die TV-Serie „Silo“ wurde schnell zum Geheimtipp für Science-Fiction-Fans, die sich für postapokalyptische Horror-Szenarien begeistern. Nun folgt mit „Silo 2“ die Ausweitung der Kampfzone. Mit Hollywoodstar Rebecca Ferguson als unerschrockene Heldin, die aus der Silo-Katakombe an die Erdoberfläche aufbricht.

Tief unter der Erde, in einem 144 Stockwerke umfassenden Silo, hausen die letzten 10.000 Menschen, die es geschafft haben, sich nach einer globalen Katastrophe vor der hochtoxischen und extrem lebensfeindlichen Außenwelt zu schützen. Niemand weiß mehr so genau, wie es zu der Apokalypse kam, die alles Leben auf der Erde verwüstete. Oder wann und wie das gigantische Silo erbaut wurde, dessen Bevölkerung einer martialischen Hierarchie unterworfen ist. In den unteren Ebenen des Silos hausen die Arbeiter und Ingenieure, die das Silo mit Strom versorgen. In den oberen Etagen herrscht der zwielichtige Bürgermeister Bernard Holland (Tim Robbins), der – mithilfe einer straff organisierten Polizei-Miliz unter Führung des grausamen Vollstreckers Robert Sims (Common) – dafür sorgt, dass die rigiden Gesetze, die angeblich das Überleben aller sichern, auch eingehalten werden. Jeder Verstoß wird drakonisch geahndet. Als schlimmste Bestrafung für Rebellen ist eine Ausweisung an die verseuchte Oberfläche vorgesehen. Den forcierten Exodus können sich die Silobewohner live durch ein Panoramafenster ansehen. Sie werden dann Zeugen, wie die Verbannten – obwohl anscheinend durch Raumanzüge geschützt – vor ihren Augen in kürzester Zeit krepieren.
Rückblenden in die zeit vor der Katastrophe

Der zweite Teil von „Silo“ beginnt mit der Verbannung der furchtlosen Ingenieurin Juliette Nichols (Rebecca Ferguson) an die toxische Erdoberfläche. Doch stirbt sie nicht wie die früher Verstoßenen, sondern geht immer weiter, bis sie aus dem Blickfeld des Silos verschwindet. Als sie sich umsieht, packt sie das Grauen: Die Erdoberfläche ist übersät von Zigtausenden Leichen, Skeletten, Kadavern. Zu ihrer großen Überraschung entdeckt sie, dass es noch zahlreiche weitere Silos gibt. Mutig steigt sie in das nächstgelegene Silo mit der Nummer 17 ein und beginnt, es zu erforschen. Dabei gelingt es ihr, hinter eine Schleuse zu kommen, in der sie nicht mehr auf die Sauerstoff-Zufuhr aus dem Helm angewiesen ist, sondern wieder frei atmen kann. Vorsichtig stößt sie weiter in den Untergrund des Silos vor. Plötzlich hört sie aus der Ferne den Song „Moon River“. Sie folgt der Musik und steht bald vor einem riesigen Tresor, den sie vergeblich zu öffnen versucht. Und auf einmal sagt jemand hinter der Tür des Tresors: „Wenn du ihn öffnest – töte ich dich.“ Es ist der wohl einzige Überlebende im Silo 17, der sich Solo nennt und extrem scheu ist. Es dauert lange und bedarf viel Überredungskunst, bis Juliette ihn dazu bringt, die Tür zu öffnen.

Die Serie, die auf der gleichnamigen Bestseller-Trilogie des US-Autors Hugh Howey basiert, gewinnt in der zweiten Staffel schnell an Fahrt und spaltet sich in verschiedene Handlungsstränge auf. Im Silo 17 folgen wir Juliette auf ihrer Exkursion immer tiefer in das fast gänzlich zerstörte Labyrinth. Dazu gibt es Rückblenden in die Zeit kurz vor der verheerenden Katastrophe. Und Paral-lelmontagen, die zeigen, welche fatalen Folgen Juliettes Verschwinden für die Zurückgebliebenen im altbekannten Silo 18 hat. Dort ahnen nämlich immer mehr Menschen, dass sie über Jahre belogen wurden – und lehnen sich gegen ihre Unterdrücker auf. Ein epochaler Umsturz droht. Mit aller Macht versuchen Holland und seine Schergen, das zu verhindern.
„Silo“ ist ein dystopischer Thriller, der in seiner Terrorästhetik stark an George Orwells Roman „1984“ erinnert. Als Bindeglied zwischen den klaustrophobischen Albträumen und Endzeitvisionen, die sich in „Silo“ spiegeln, überzeugt Hollywoodstar Rebecca Ferguson (bekannt aus den „Mission Impossible“- und „Dune“-Filmen) als unbeirrbare Kämpferin für eine bessere Welt. Die gute Nachricht ist, dass es mindestens noch zwei weitere „Silo“-Staffeln mit ihr geben wird. Denn diese Sci-Fi-Fantasmagorie ist noch längst nicht auserzählt. Für Fans von „Severance“, „Foundation“ und „Black Mirror“.