Drei Fragen
„Die letzten Tage von Pompeji“ in Berlin
In der multisensorischen Ausstellung „Die letzten Tage von Pompeji“ können Besucher im New Media Art Center Leben und Untergang der antiken Stadt hautnah miterleben. FORUM sprach mit der Kuratorin und Kunsthistorikerin Miriam Huescar.
Frau Huescar, wann waren Sie das erste Mal in Pompeji?
Das erste Mal war ich als 17-Jährige in Pompeji. Es war eine Fahrt mit der Schule. Nachempfunden einer Expedition, die historische Reiseschriftsteller „Grand Tour“ nannten. Diese dauerte bisweilen ein ganzes Jahr und führte ältere Schüler im 18. Jahrhundert häufig zu antiken Städten etwa in Italien, die sie bis dahin nur von Abbildungen aus Büchern kannten. Goethe formulierte es so: „Wir sind alle Pilger, die wir Italien suchen.“ Ich war fasziniert davon, wie fortschrittlich die römische Gesellschaft auf allen Gebieten war: Das Thermopolium etwa war quasi der Vorläufer eines heutigen Schnellimbisses.
Kann ein herkömmlicher Museumsbesuch mit einer immersiven Ausstellung verglichen werden?
Im Museum kann man statische Objekte betrachten. Bei einer immersiven Ausstellung ist es möglich, zu interagieren. Das Tragen einer 3D-Brille zum Beispiel ermöglicht eine viel realistischere Begegnung mit der Geschichte und vergangenen Kulturen. In unserer Ausstellung „Die letzten Tage von Pompeji“ nehmen wir die Besucher mit auf eine Zeitreise. Wir wollen einerseits Wissen vermitteln und gleichzeitig unterhalten. Das funktioniert! Kreative Projekte, wie unsere multisensorische Ausstellung, die das Publikum emotional herausfordern, sind inzwischen zu einer eigenen Kunstform geworden.
Welches ist Ihr Lieblingsort in der Ausstellung? Was erlebt der Besucher dort?
Mein Lieblingsort ist der immersive Raum, wo Besucher über Bilder und Töne alle Schlüsselmomente der Geschichte Pompejis erleben können: Von seiner Entdeckung über das Leben in der faszinierenden Stadt bis hin zum tragischen Untergang durch den Vulkanausbruch. Interview: Daniela Noack
Kulturverführung vom 21. März 2025
Bibliotheken: „Waffeln machen glücklich.“ Das verspricht die Stadtteilbibliothek Haselhorst zur Nacht der Bibliotheken am 4. April – und stellt für Besucherinnen und Besucher einige Waffel-Varianten her.
Bundesweit bieten öffentliche Büchereien an diesem Tag Besonderes, um neugierig zu machen auf ihre Angebote. „Wissen. Teilen. Entdecken.“ lautet das Motto. So gibt es in der Stadtteilbibliothek Frohnau eine Vorlesestunde für Kinder ab vier Jahren. Die Bibliothek am Wasserturm lädt zum Kinoabend ein. Die Bibliothek am Schäfersee organisiert ein Escape-Game unter dem Titel „In den Fängen der KI“. „Wahrheit oder Fiktion?“ lautet die Frage beim Talk zum Thema Nachrichten und Fake News in der Zentral- und Landesbibliothek. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch die Bezirkszentralbibliothek Mark Twain mit einem „Desinfopoint“. Dort können Interessierte ihr Wissen zu Medien und ihre Kompetenzen zum Umgang mit Falschinformationen analog testen. Das mit der Nacht ist übrigens bei den vielen Veranstaltungen nicht wörtlich gemeint. Einige Veranstaltungen dauern wirklich bis in die Nacht, andere beginnen schon am frühen Nachmittag und sind beendet, bevor die Sonne untergeht. Das komplette Programm gibt es hier: www.nachtderbibliotheken.de/veranstaltungen/berlin
Theater: Beim einzigen großen Festival für zeitgenössisches, internationales Autorinnen- und Autorentheater der Stadt zeigt die Schaubühne vom 4. bis zum 13. April außergewöhnliche Produktionen aus aller Welt. Viele Arbeiten verbindet dieses Jahr die Erkundung des Politischen im Privaten. Sie werfen Fragen nach den Spuren gesellschaftlicher Umbrüche und politischer Konflikte in unseren intimsten Beziehungen auf. Neben dem internationalen Panorama sind auch eine Inszenierung neuer Dramatik aus dem Repertoire der Schaubühne und eine szenische Lesung zu sehen. Dazu wird es ein Begleitprogramm mit Publikumsgesprächen und einer Ausgabe des Streitraums zum internationalen Kulturaustausch geben. Es sind zehn Produktionen zu Gast in Berlin, darunter Stücke aus Frankreich, Belgien, Kirgisistan und den USA. Im Fokus steht die französisch-vietnamesische Autorin und Regisseurin Caroline Guiela Nguyen, die mit „Saigon“ international bekannt wurde. Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin, Informationen und Karten: www.schaubuehne.de
Konzert: Roxy ist von ihrer alten Schule geflogen. In der neuen Klasse ist sie nun Gesprächsthema Nummer eins und verdreht allen mit ihrer selbstbewussten Art den Kopf. Darum geht es in dem Rap-Stück „Das schönste Mädchen der Welt“ am 31. März. Es entstand nach dem gleichnamigen Film von Aron Lehmann. Grips Theater, Altonaer Straße 22, 10557 Berlin, Informationen und Karten: www.grips-theater.de Martin Rolshausen