Berliner Literaturpreis
Auszeichnung für Khider
Die Stiftung Preußische Seehandlung verleiht den Berliner Literaturpreis 2025 an Abbas Khider. „Khider steht exemplarisch für einen Paradigmenwechsel in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft leiden unter dem Zustand einer bewegten Gesellschaft, fühlen sich fremd in ihr und suchen ein Zuhause. Auch in seinem letzten großen Roman ,Der Erinnerungsfälscher‘ (2022) sensibilisiert uns Abbas Khider für die Bedingungen einer Welt, in der ,migrantisch‘ zu leben keine Ausnahme ist“, heißt es in der Begründung der Jury. Für Khider bedeute die Auszeichnung „einen Rückhalt, der Zuversicht spendet, in einer Welt voller Extreme“, teilt der Hanser-Verlag mit. Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman „Der falsche Inder“, es folgten die Romane „Die Orangen des Präsidenten“ (2011) und „Brief in die Auberginenrepublik“ (2013). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis, dem Hilde-Domin-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis geehrt. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin. Bei Hanser erschienen von ihm „Ohrfeige“ (Roman, 2016), „Deutsch für alle“ (Das endgültige Lehrbuch, 2019), „Palast der Miserablen“ (Roman, 2020) und „Der Erinnerungsfälscher“ (Roman, 2022).
Die Volksbühne besichtigen
„Herr Puntila und das Riesending in Mitte“ lautete der Stücktitel einer Pollesch-Inszenierung, uraufgeführt 2021. Dieses „Riesending“ ist die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, die seit 1914 an dieser Stelle mit ihrer imposanten Säulenfront aufragt. Die Bühne entstand 1890 während einer Gründungsversammlung des Vereins „Freie Volksbühne“. Das heutige Theater wurde 1913 und 1914 aus Spenden der Mitglieder errichtet und bestand bis Mai 1933 unter dem Namen „Volksbühne Theater am Bülowplatz“. Nach dem Krieg war das Gebäude schwer beschädigt und wurde 1954 wieder eröffnet. Wer sich für die Geschichte und Gegenwart des Theaters interessiert und Einblicke auf und hinter die Kulissen haben möchte, dem bietet die Volksbühne zwei Besichtigungstermine an: am 7. April um 17.30 und am 13. April um 18 Uhr. Die Führung kostet fünf Euro pro Person, dauert etwa 90 Minuten. Die Gäste werden begleitet von Rolf Krieg, einem langjährigen Mitarbeiter des Hauses.
Informationen: www.volksbuehne.berlin
Kulturverführung vom 28. März 2025
Theater: Kaja und IIvy – zwei Mädchen wie Schwestern. Sie wachsen im gleichen Haus auf und entdecken die erste Liebe, Partys – und Drogen. Die Freundschaft kommt an ihre Grenzen, als Kaja immer weiter in den Drogensumpf abrutscht und IIvys Versuche, sie zu retten, scheitern. Als Kaja zugedröhnt von einer Party verschwindet, begibt sich Ilvy mit ihrem Freund Kaan auf die Suche nach ihr. Darum geht es im Theaterstück „Wir holen uns die Nacht zurück“, das das Theater Strahl ab dem 4. April spielt. „Wir holen uns die Nacht zurück“ ist ein Roadmovie, wild, anarchisch und gegen alle Regeln. Es geht um Drogensucht, Co-Abhängigkeit und Loyalität in einer Freundschaft – also um die Frage: Wie kann man einen geliebten Menschen schützen, ohne sich dabei selbst zu verlieren? Theater Strahl, Kulturhaus Schöneberg, Kyffhäuserstraße 23, 10781 Berlin, Karten und Informationen unter: www.theater-strahl.de
Kabarett: Politisches Kabarett ist nicht für die Ewigkeit – und so hat das Ensemble der Distel nun aus seinem Stück „Die Ampeltherapie“ eine aktuelle Version geformt: „Die SchMERZtherapie“. Die Fragen, die sich im Programm, das bis zur Sommerpause gespielt wird, neu stellen: Was hat sich der Wähler denn da wieder erlaubt? Mit diesem Ergebnis soll man jetzt stabil regieren? Koalieren? Oder sich doch wieder nur verbal duellieren? Klar ist: In Deutschland ist Koalieren ein Albtraum. Aber Opposition ist auch Mist. Ein Seminar muss her. Teambuilding, also Vertrauensübungen, Konfrontationen, Brücken bauen. Drei Parlamentarier werden als Erste zur SchMERZtherapie verdonnert. Verwirrte Abgeordnete suchen nach Mehrheiten, überforderte Bürokräfte stellen ihre Chefs zur Rede. Bis der Therapie-Roboter aufgibt und durchbrennt. Ob Ampel oder CDU/SPD-Koalition, eine Erkenntnis bleibt: Traum und Trauma liegen dicht beieinander. Kabarett-Theater Distel, Friedrichstraße 101, 10117 Berlin, Karten und Informationen: www.distel-berlin.de
Ausstellung: Das Berliner Kupferstichkabinett besitzt eine herausragende Sammlung moderner Kunst wie etwa die Bestände an Werken von Edvard Munch, Käthe Kollwitz oder Ernst Ludwig Kirchner. Die Ausstellung „Kosmos Blauer Reiter“ widmet sich noch bis zum 15. Juni unter anderem der Druckgrafik von Wassily Kandinsky, den malerischen Papierarbeiten von August Macke sowie der Beschäftigung mit Tier und Natur bei Franz Marc. Die poetische Bild-Korrespondenz zwischen Franz Marc und der Dichterin Else Lasker-Schüler wird ebenso gewürdigt wie die Frage nach den Künstlerinnen im „Blauen Reiter“. Der „Blaue Reiter“ wurde 1911 in München von Franz Marc und Wassily Kandinsky als Redaktionsgemeinschaft gegründet. Kulturforum – Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin, Informationen: Home | Kupferstichkabinett.smb.museum/museen-einrichtungen/kupferstichkabinett Martin Rolshausen