Vom 10. bis zum 13. April steigt im amerikanischen Augusta mit dem Masters Tournament eines der berühmtesten Golf-Turniere der Welt. Für alle Golf-Begeisterten ist dieses Turnier der absolute Höhepunkt im Jahr. Wie vor jedem großen Turnier stellen sich alle Fans und Experten die Frage: Wer ist dieses Jahr Favorit? Wie läuft die bisherige Saison? Kann es eine große Überraschung geben?

Wenn eine Speisekarte für medialen Wirbel sorgt und diese bereits Wochen vorher im Internet kursiert – dann wissen viele eines ganz sicher: Das Masters, eines der größten Golfevents des Jahres, steht kurz bevor. Jetzt werden sich einige fragen, was eine Speisekarte mit dem Masters zu tun hat. Die Antwort ist ganz einfach. Traditionell findet ein Abendessen am Dienstag vor Beginn des Turniers statt. Die Besonderheit dabei: Der Gewinner des Vorjahrs darf sich das Menü aussuchen. In diesem Jahr war es Scottie Scheffler. Wie bereits im Jahr 2023. Für seine einfache und sympathische Art ist er bekannt. Auch bei der Auswahl des Menüs nimmt er sich selbst auf die Schippe. Denn im vergangenen Dezember musste der Amerikaner wegen einer Verletzung an seiner Hand eine Zwangspause einlegen. Grund dafür war die Zubereitung des Gerichts „Papa Scheff’s Fleischbällchen und Ravioli Häppchen“. „Wir wollten Ravioli von Grund auf selbst machen, also musste man den Teig ausrollen und schneiden. Aber wir wohnten in einem Mietshaus und hatten daher nicht die richtigen Küchenutensilien. Das Einzige, was wir gefunden haben, war ein Weinglas“, erklärte Scheffler. Und genau dieses Gericht fügte er beim sogenannten Champions Dinner, bei dem die vergangenen Masters-Gewinner zusammenkommen, zur Speisekarte hinzu. In seiner typischen Art fügte er noch eine Botschaft hinzu: „Nehmt euch vor Weingläsern in acht“, warnte er mit einem Augenzwinkern.

Scheffler als Weltranglistenspitze
Gewarnt sein sollten auch seine Konkurrenten beim diesjährigen Masters. Denn Scheffler hat Gefallen daran gefunden, dieses große Turnier als Gewinner abzuschließen. Schon im vergangenen Jahr genoss er seinen viel beachteten Triumph in vollen Zügen: „Ich habe mein Bestes getan, um da draußen ruhig zu bleiben. Ich habe versucht, auf dem Platz geduldig zu bleiben, und konnte heute einige wichtige Schläge und Putts machen, um meine Runde durchzuhalten.“ Nach einem solch großen Erfolg übermannten ihn die Emotionen: „Ich kann nicht in Worte fassen, was es bedeutet, dieses Turnier erneut zu gewinnen.“ Und genau dieses Gefühl möchte der Amerikaner in diesem Jahr beim Masters wieder erleben. Auch seine Handverletzung aus dem letzten Jahr kann ihn nicht bremsen: „Es geht einfach darum, die Kraft in der Hand zurückzugewinnen und so weiter. Ich habe absolut keine Schmerzen mehr in der Hand. Aber den vollen Bewegungsumfang meiner Hand wiederzuerlangen, ist eine ganz andere Geschichte. Nur weil man einen bestimmten Muskel fast einen Monat lang nicht benutzen kann, zum Beispiel meine Hand, konnte ich ihn nicht richtig nutzen. Man muss die Kraft in dieser Hand wieder aufbauen. Und nicht genau die Übungen machen zu können, die ich im Fitnessstudio gemacht habe, war auch eine Herausforderung.“ Blickt man auf die aktuelle PGA-Weltrangliste, hat er im Moment allerbeste Chancen dazu, seinen letztjährigen Gewinn zu wiederholen. Scheffler führt das Spielerfeld auf Platz eins an. Verfolgt wird er von Spielern, die auch ein Wörtchen beim Masters mitreden wollen.

Zweifellos dazu gehört zum einen der nordirische Profi Rory McIlroy. Dieser gewann vor Kurzem die sogenannte Players Championship. In einem Play-off gegen J. J. Spaun setzte sich McIlroy durch. Um diesen Sieg zu erlangen, musste er gegen schwierige witterungsbedingte Verhältnisse ankämpfen: „Der Wind kam heute aus einer ganz anderen Richtung, das war sehr schwer. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich heute gewonnen habe, vor allem ausgerechnet am St. Patricks Day.“ Im Hinblick auf das anstehende Masters Tournament sieht sich der Nordire bestens vorbereitet: „Ich habe wirklich hart gearbeitet. Ich fühle mich jetzt viel kompletter als noch vor ein paar Jahren. Ich putte besser. Ich bin besser auf dem Grün. Ich kann meinen Ball bei Wind besser fliegen lassen.“ Zum weiteren Favoritenkreis gehört neben den bereits genannten der Norweger Viktor Hovland. Für ihn war es eine sehr lange Zeit, in der er keinen großen Erfolg verbuchen konnte. Bei der BMW Championship sowie der Tour Championship 2023 feierte er einzelne Erfolge. Bei der Valspar Championship 2025 golfte sich der Norweger wieder ins sportliche Rampenlicht. Trotzdem ist Hovland mit seiner Leistung nicht vollends zufrieden: „Die Daten zeigen aber, dass das, was ich früher gemacht habe, objektiv besser war.“ Deswegen möchte er wieder zu seiner Bestform zurück. Und genau diesem Ziel ordnet er aktuell nahezu alles unter: „Andere Dinge außerhalb des Golfsports interessieren mich nicht so sehr. Ich habe weder Zeit noch Energie, um in andere Dinge gleichermaßen zu investieren. Golf ist schon lange mein Leben.“ Im Moment verweilt der Norweger auf Platz acht in der PGA-Weltrangliste. Doch das wird ihn nicht daran hindern, hungrig auf die Masters-Trophäe zu sein. Ein anderer, der zum Favoritenkreis gehört, ist der Dritte der Weltrangliste Xander Schauffele. Nach verletzungsbedingt verpatztem Saisonstart will er es wieder wissen. „Ich glaube, ich fühle mich etwas besser. Ich habe viel mit meinem Team und allen, die mir helfen, gesprochen, und mein Fokus lag darauf, den Ball ins Loch zu bekommen und mich darauf zu konzentrieren. Egal, ob ich mit etwas spielen muss, das sich wie eine Kompensation anfühlt, ich muss es einfach schaffen“, sagt Schauffele. Neben Schauffele muss auch Jordan Spieth wieder zur alten Form finden, um beim Masters bestehen zu können. Nach einer Operation am Handgelenk kämpft er sich Schritt für Schritt zur Höchstleistung zurück. „Ich musste nach ein paar Monaten des Nichts quasi alles wieder aufbauen, und es war nicht so, als würde ich zu etwas zurückkehren, das kurz zuvor schon großartig war. Ich hatte anderthalb Jahre lang einige wirklich schlechte Angewohnheiten“, gibt Spieth ehrlich zu. Weitere „heiße Eisen“ sind Namen wie Ludvig Aberg, Collin Morikawa und Justin Thomas. Des Weiteren müssen sich die Golf-Fans den Namen Hideki Matsuyama merken. Der sympathische Japaner gewann im Jahr 2021 das Masters. Auch er will sicherlich an seinen damaligen Erfolg anknüpfen.
Gebrauchte Saison für Woods

Das Ziel der gesamten in Augusta versammelten Golf-Elite ist das legendäre grüne Jackett. Dies bekommt der Gewinner des Masters nach seinem Erfolg feierlich überreicht. Viel größere Anerkennung gibt es im Golfsport kaum. Einer der ganz großen Spieler in der Golfwelt, der dieses Jackett bereits fünfmal anziehen durfte, kann in diesem Jahr leider nicht beim Masters mitwirken. Dieser hört auf den bekannten Namen Tiger Woods. Im März zog sich der Amerikaner einen Riss der Achillessehne im linken Bein zu. Noch im September wurde der 49-Jährige am Rücken operiert. Man kann also getrost von einer gebrauchten Saison für Woods sprechen. Trotzdem wird auch er als Zuschauer dem diesjährigen Masters treu bleiben.
Ein großes Event im Golfsport steht uns bevor. Die Welt schaut an diesen Tagen auf Augusta. Und es gibt viele Fragen zu beantworten. Schafft es der Vorjahresgewinner Scheffler, seinen Erfolg trotz seiner Handverletzung wieder zu bestätigen? Können andere Spieler ihre alte und erfolgreiche Form wiederfinden und beim Masters wieder überzeugen? Das Masters hat eine enorme Bedeutung für die Golfwelt. Für alle Spieler ist dieses Turnier etwas ganz Besonderes im Saison-Kalender. Emotionale Bilder vom glücklichen Sieger, aber auch von enttäuschten Verlierern sind garantiert. Das Masters schreibt jedes Jahr Geschichten um Geschichten. Auch in diesem Jahr können sich die Golf-Begeisterten auf spannende und vor allem intensive Golf-Tage in Augusta freuen. Die Elite der Golfwelt steht bereit.