Verdienstkreuz
Dank an Gesine Cukrowski
Die Staatssekretärin für Arbeit und Gleichstellung, Micha Klapp, hat der Berliner Schauspielerin Gesine Cukrowski das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. In ihrer Laudatio würdigte Klapp die Schauspielerin für ihr aktives und vielfältiges Engagement für die Gesundheit von Frauen und Mädchen in Deutschland und in anderen Regionen der Welt. Gesine Cukrowski ist Mitbegründerin der Stiftung „Findelbaby für Mütter in Not“ für alleinstehende schwangere Frauen, die anonym entbinden wollen. „Für Frauen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen in einer aus ihrer Sicht aussichtslosen Situation befinden“, wie die Staatssekretärin sagt. Wenige Jahre nach der Gründung hat Gesine Cukrowski den Stiftungsvorsitz übernommen. Das war vor inzwischen 15 Jahren. Sie sammelt Spenden und kümmert sich auch persönlich um die Frauen in Not. Seit 2015 kämpft die Schauspielerin auch gegen die Tabuisierung von Menstruation in Uganda – und damit vor allem gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Frauen. Gemeinsam mit der Welthungerhilfe gründete Gesine Cukrowski deshalb das Projekt „Eva“, das sich unter anderem „ganz praktisch um verfügbare Hygieneartikel für die Frauen kümmert, wie es in der Laudatio heißt. „Neben der praktischen Unterstützung ist aber auf der anderen Seite vor allem die Aufklärung der Dorfgemeinschaft und der Familien als Schlüssel zur Enttabuisierung bedeutsam“, erklärt die Staatssekretärin.
Theaterpreis für Rüping
Christopher Rüping erhält in diesem Jahr den Berliner Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung. Der Regierende Bürgermeister verleiht den mit 20.000 Euro dotierten Preis als Stiftungsratsvorsitzender am 4. Mai im Rahmen des 62. Theatertreffens. Rüping, Jahrgang 1985, zählt zu den herausragenden Regisseuren des deutschsprachigen Theaters. Die Jury würdigt „sein ästhetisch innovatives Werk und seine kollaborative, hierarchiekritische Arbeitsweise“. Rüping wurde von der Fachzeitschrift „Theater heute“ 2019 und 2021 zum „Regisseur des Jahres“ gekürt. Seine zehnstündige Inszenierung „Dionysos Stadt“ erhielt den Nestroy-Preis als „Beste Aufführung“ im deutschsprachigen Raum. Seit 2022 arbeitet Rüping auch als Opernregisseur. Seine aktuelle Inszenierung „Gier“ ist am Deutschen Theater Berlin zu sehen. In der Jurybegründung heißt es: „Das Theater von Christopher Rüping ist zuallererst: offen. Offen gegenüber dem Publikum, dem das Ensemble auf Augenhöhe begegnen will.“
Kulturverführung vom 4. April 2025
Konzert: Die Spider Murphy Gang? Die gibt es noch? Ja, die gibt es noch! Und wie gut die Kerle aus München noch drauf sind, zeigen sie am 30. April im Admiralspalast. Seit ihrer großen Zeit Anfang der 80er-Jahre, als sie zur Speerspitze der Neuen Deutschen Welle zählten, hat sich in über 40 Jahren Bühnenerfahrung aber einiges getan. Die Schwabinger Jungs wollen in Berlin mit einem Unplugged-Konzert zeigen, dass sie keine schlichte Popband oder abgehalfterte NDW-Combo sind. Sie präsentieren bei diesem Konzert nicht nur die bekannten eigenen Lieder, sondern auch Stücke von Elvis, Chuck Berry, Hank Williams, Canned Heat und Rocco Granata. „Da wird aus dem Nähkästchen geplaudert, Anekdoten und besondere Erlebnisse tauchen auf zu den großen Hits der Spider Murphy Gang“, verspricht das Admiralspalast-Team. Admiralspalast, 10117 Berlin, Karten und Informationen: www.admiralspalast.theater
Ausstellung: 20 Jahre nachdem die Künstlerin, Autorin und Performerin Vaginal Davis von Los Angeles nach Berlin zog, zeigt der Gropius Bau die erste umfassende Einzelausstellung ihres Werks in Deutschland. „In ihrem wegweisenden Schaffen verbinden sich Punk und Glamour, queerer Aktivismus und Schwarze Gegenkultur sowie Widerstand und Begehren“, erklärt das Museum die Ausstellung. „Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt“ heißt sie und vereint großformatige Installationen, Malereien, Video- und Filmarbeiten, Texte, Musik sowie Performance und bietet einen umfassenden Überblick über Davis’ vielschichtige Praxis und ihre künstlerischen Zusammenarbeiten. Im Rahmen der Ausstellung wird die Installation „Choose Mutation“ des Cheap Kollektivs (das sind Vaginal Davis, Daniel Hendrickson, Susanne Sachsse, Marc Siegel und Gäste) mit Fotografien von Annette Frick gezeigt. Das Ganze ist bis zum 14. September zu sehen. Martin-Gropius-Bau, Stresemannstr. 110, 10963 Berlin
Theater: Der ehemalige Soldat Eugen Hinkemann kehrt versehrt aus dem Krieg zurück. Eine Kriegsverletzung hat ihn sein Genital gekostet und damit auch sein Selbstwertgefühl und seine Stellung in der Gesellschaft. Er kämpft nicht nur mit der Ablehnung seiner Umwelt, sondern auch mit der Verzweiflung an seiner Ehe und der eigenen inneren Leere. Als er sich schließlich als Attraktion auf einem Jahrmarkt verdingen muss, wo er rohes Fleisch mit den Zähnen zerreißt, wird sein persönliches Schicksal zur bitteren Anklage gegen eine Gesellschaft, die ihre Helden verrät und ihre Menschlichkeit verliert. Darum geht es in Ernst Tollers Stück „Hinkemann“: Die Regisseurin Anne Lenk bringt es auf die große Bühne des Deutschen Theaters. Premiere ist am 25. April. Deutsches Theater, Schumannstraße 13 a, 10117 Berlin, Karten und Informationen: www.deutschestheater.de Martin Rolshausen