Spektakuläre Sonnenbilder
Ein grell leuchtender Strudel in Lava-Farben: Nach fast 15 Jahren Vorbereitung hat das deutsche Hightech-Instrument „Visible Tunable Filtergraph“ (VTF) auf Hawaii seine ersten spektakulären Sonnenbilder geliefert. Das Gerät wurde am Institut für Sonnenphysik (KIS) in Freiburg entwickelt und ist jetzt Bestandteil des weltweit größten Sonnenteleskops „Inouye Solar Telescope“, das auf dem Vulkan Haleakala steht. Der VTF analysiert das Sonnenlicht nach Angaben des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung so präzise wie nie zuvor und liefert Daten über Plasma-Strömungen und Magnetfelder. „Die Inbetriebnahme des VTF stellt einen bedeutenden technologischen Fortschritt für das Inouye Solar Telescope dar. Das Instrument ist sozusagen das Herz des Sonnenteleskops, das nun endlich an seinem Bestimmungsort schlägt“, wird Matthias Schubert, VTF-Projektwissenschaftler am KIS in einer Mitteilung zitiert. Selbst in der Testphase zeigt das Instrument bereits winzigste Details der Sonnenoberfläche. Die Auflösung soll im späteren Forschungsbetrieb noch weiter steigen. (dpa)
Ungerechte KI-Diagnosen
Künstliche Intelligenz (KI) wird immer häufiger auch in der Medizin eingesetzt – doch eine neue Analyse zeigt, dass viele dieser Systeme Frauen und Minderheiten benachteiligen. Der Grund: Sie werden meist mit Daten weißer Männer trainiert. Dadurch erkennen sie etwa Krankheiten wie Lungenkrebs bei Frauen oder Menschen mit anderer Hautfarbe weniger zuverlässig. Solche Verzerrungen in den Daten können im schlimmsten Fall zu Fehldiagnosen und schlechterer Behandlung führen. Ein zentrales Problem ist die mangelnde Vielfalt in der Entwicklung dieser Technologien: Der Anteil von Frauen in der KI-Forschung liegt weltweit bei gerade einmal 22 Prozent, in Deutschland sogar bei nur 20,3 Prozent. Expertinnen wie Siddhi Pal von der Universität Oxford und die deutsche Professorin für Künstliche Intelligenz an der Internationalen Hochschule Aalborg, Gissel Velarde, fordern deshalb, mehr Frauen und unterrepräsentierte Gruppen für die Branche zu gewinnen. Nur so lasse sich eine gerechtere, verlässlichere medizinische Versorgung mithilfe von KI erreichen.
Starke Schwestern
Weibliche Bonobos beweisen, dass Stärke nicht allein eine Frage der Körperkraft ist: Eine neue Studie unter Leitung von Martin Surbeck von der Harvard University zeigt, dass Bonobo-Weibchen sich in sozialen Allianzen zusammenschließen, um sich gegen aggressive oder dominante Männchen zu behaupten. Obwohl die Männchen physisch überlegen sind, verschaffen sich die Weibchen durch Kooperation Einfluss und Sicherheit in der Gruppe. In 85 Prozent der beobachteten Fälle richtete sich das gemeinschaftliche Eingreifen der Weibchen gegen männliche Tiere – etwa wenn diese Jungtiere bedrohten oder sich gegenüber anderen Weibchen aggressiv verhielten. Die Unterstützung erfolgt dabei oft spontan, sogar zwischen Tieren, die nicht miteinander verwandt sind. Dieses solidarische Verhalten stärkt den sozialen Status der Weibchen und trägt maßgeblich zur matriarchalen Struktur innerhalb der Bonobo-Gesellschaft bei.

Akzeptanz
„Alter ist ein Geschenk“
US-Schauspielerin Demi Moore (62) hat keine Angst vor dem Altwerden. Sie habe in letzter Zeit „darüber nachgedacht, dass Altern und Altsein nicht dasselbe sind“, sagte Moore („Ghost“, „Die Akte Jane“) bei einer Veranstaltung des „Time“-Magazins. „Und irgendwie haben wir das verwechselt, und Altern ist eigentlich ein enormes Geschenk.“ Sie fügte hinzu: „Ich würde nichts eintauschen – man könnte mich nicht dafür bezahlen, 21 zu sein. So schön es auch klingen mag, es war Folter!“ Sie befinde sich in einem „friedvollen Zustand der Akzeptanz und Freiheit“, den sie nicht ändern möchte. Bei den Oscars galt Demi Moore mit ihrer Rolle in dem Horrorfilm „The Substance“ über ein mysteriöses Serum zur Verjüngung mit unvorhersehbaren Auswirkungen auf den Körper als Favoritin für die beste Hauptdarstellerin. Den Filmpreis gewann aber Schauspielerin Mikey Madison („Anora“). Darauf angesprochen räumte die 62-Jährige ein: „Natürlich ist da Enttäuschung.“ Sie sehe es aber nicht so, als hätte sie den Oscar eigentlich gewinnen sollen – „denn das habe ich nicht“. Die Botschaft sei hingegen, „dass es noch mehr zu tun gibt, dass dieses Thema nicht abgeschlossen ist“. (dpa)