Remis bei Viktoria und BFC
Am 31. Spieltag der Regionalliga Nordost kam es am vergangenen Samstag zum Berliner Duell zwischen der abstiegsbedrohten Viktoria (s. großer Beitrag in diesem Heft) und dem BFC Dynamo. Die „Himmelblauen“ gingen nach der Pause durch Elekwa (54.) in Führung, mussten aber nach Gelb-Rot für Jones (61.) in Unterzahl spielen. Mehr als der 1:1-Ausgleich durch Haider (71.) sollte für Dynamo aber nicht herausspringen – Viktoria überstand nach der Ampelkarte gegen Mohamed (90.+1) die Schlusssekunden auch mit nur noch neun Spielern. Nach längerer Durststrecke präsentiert sich Hertha BSC II wiederum weiter auf dem Weg der Besserung: der 4:1-Erfolg (Tore: Ben-Hatira 2, Lum, Ogbaidze) gegen ZFC Meuselwitz war der zweite Dreier in Folge. Eine herbe 3:4-Niederlage musste der FC Hertha 03 beim FC Eilenburg hinnehmen: Dreierpacker Baro hatte zunächst für eine 2:0- bzw. 3:2-Führung gesorgt, in der Nachspielzeit fiel jedoch der entscheidende Treffer gegen die Zehlendorfer. Die VSG Altglienicke unterlag dazu dem Chemnitzer FC mit 0:2.
Croatia gibt Platz 1 ab
In der Berlin-Liga macht es der lange deutlich führende Spitzenreiter weiter spannend – diesmal verlor der SD Croatia am 28. Spieltag beim abstiegsbedrohten SC Charlottenburg glatt mit 0:2 (Tore: Reichel, Kücük) und kommt somit auf eine Bilanz von fünf Punkten aus den letzten fünf Partien. So darf sich auch etwa der zwischenzeitlich abgehängte SFC Stern 1900 wieder Hoffnungen machen – die Steglitzer nährten diese durch einen 5:2-Sieg (Tore: Wobeser, Hartmann, Schönfuß-Hahm, Torun, Gantzberg – Albrecht, Alankus) beim SV Empor und rückten auf vier Punkte an Croatia heran. Auch die einen Punkt hinter Stern liegende VSG Altglienicke II gehört nach dem fünften Sieg in Serie, einem 5:0 über Schlusslicht Hilalspor, im Aufstiegsrennen dazu. Am Sonntag dann eroberte der 1. FC Wilmersdorf Platz eins von Croatia: Das Team von Karim Benyamina sorgte für einen überzeugenden 4:0-Erfolg beim Frohnauer SC – Okech (2), Techie-Menson und Kupfer sorgten für die Tabellenführung dank des besseren Torverhältnisses.
Union spielt unentschieden
Der VfL Bochum und Union Berlin trennten sich am Sonntag mit 1:1. Union erwischte den besseren Start und ging bereits in der 16. Minute durch Benedict Hollerbach in Führung. Bochum zeigte sich wenig beeindruckt und kam kurz vor der Pause durch einen von Matúš Bero verwandelten Elfmeter zum Ausgleich (43.). Ein schwerer Zwischenfall überschattete die Partie: Unions Verteidiger Diogo Leite wurde bei einem Abwehrversuch unglücklich am Kehlkopf getroffen und musste lange auf dem Platz behandelt werden, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde. Laut Union-Trainer Steffen Baumgart sei die Verletzung „nicht so schlimm wie befürchtet.“ Sportlich hilft das Remis beiden Teams wenig: Bochum bleibt trotz des Punktgewinns mit 21 Zählern Tabellenletzter, während Union auf Rang 15 steht. Die Partie verlief insgesamt ruhig, obwohl sie nach den Vorfällen im Hinspiel (Abbruch wegen eines Feuerzeugwurfs) als Risikospiel eingestuft worden war.

Oberliga Nord
Top 2 mit „Fünferpack“
Vergangenen Sonnabend gewann das Spitzenduo in der NOFV-Oberliga Nord überzeugend. So setzte sich Primus BFC Preussen am 25. Spieltag bei Aufsteiger GW Ahrensfelde glatt mit 5:0 (Tore: Cruz Magalhaes 3, Maric, Yildirim) durch, während Verfolger Lichtenberg 47 gegen Anker Wismar mit 5:1 (Tore: Milligramm 2, Owczarek, Graf, Grießig) erfolgreich war. So liegt Preussen weiter zwei Zähler vor den 47ern – und BSV Eintracht Mahlsdorf, der beim 3:2 (Tore: Zorn, Mätzke, Jopek) gegen Neustrelitz seinen elften Sieg in Serie feierte. Drei wichtige Punkte im Abstiegskampf fuhr dazu der SC Staaken beim 9:0-Pflichtsieg gegen den Rostocker FC ein. Auch der Berliner AK stockte sein Polster zum Tabellenkeller bei TuS Makkabi auf – trotz Rückstand durch Sahin und Unterzahl gelang noch ein 2:1-Sieg (Tore: Capoano, Schmeißer). Tennis Borussias Abwärtstrend hielt dazu beim 1:4 (Tor: Wesner – sah später Rot) in Schwerin an – während Tasmania wegen eines Trauerfalls nicht gegen Sparta antrat und die Punkte durch Wertung abgab.
Heimniederlage
Mit breiter Brust empfing Südwest-Regionalligist FC 08 Homburg am Freitagabend den SGV Freiberg. Die Gastgeber waren zuvor sieben Spiele ungeschlagen und hatten zuletzt Offenbach und Frankfurt besiegt. Doch auch die Gäste reisten mit Rückenwind an: Sie hatten am vergangenen Spieltag ihre Niederlagenserie gegen Eintracht Frankfurt II gestoppt.
Freiberg ging mit der ersten Chance in Führung – Marco Kehl-Gómez traf per Kopf nach einem Freistoß (11.). Homburg antwortete druckvoll, verpasste aber mehrfach den Ausgleich. Hummel, Kirchhoff und Jansen scheiterten jeweils knapp. Kurz vor der Pause erhöhte Yannick Osée erneut per Kopf nach einer Ecke auf 2:0 (45+3.). Nach dem Seitenwechsel setzte Homburg alles auf eine Karte. Nach mehreren vergebenen Chancen gelang Minos Gouras in der 61. Minute der Anschlusstreffer. Doch Freiberg stand danach sicher und ließ kaum noch etwas zu. In der Nachspielzeit klärten die Gäste eine letzte gefährliche Ecke auf der Linie – und brachten den Auswärtssieg über die Zeit. Die Homburger Serie ist damit beendet.
Erster Aufstieg
Die TSG Hoffenheim II hat sich überraschend den Titel in der Regionalliga Südwest gesichert und steigt erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die 3. Liga auf. Beim entscheidenden 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt II wurde es in der Nachspielzeit noch einmal dramatisch, als ein möglicher Ausgleich wegen Abseits aberkannt wurde. Danach war der Jubel riesig – passend zum 85. Geburtstag von Mäzen Dietmar Hopp. „Vielleicht etwas glücklich, aber völlig verdient“, sagte Trainer Vincent Wagner nach Bierdusche und Freudentänzen. „Die Jungs haben sich diese Saison erarbeitet und dürfen jetzt ruhig zwei Tage feiern.“ Mit zwölf Treffern war Luka Duric einer der Aufstiegshelden.
Sportdirektor Michael Feichtenbeiner sprach von einer „Riesenchance“ für den Club. Mit nur vier Niederlagen, 21 Siegen und 78 Toren stellt die TSG die beste Offensive aller Viertligisten. In der Frankfurter Innenstadt wurde der historische Erfolg anschließend gebührend gefeiert.
Dresden ist fast durch

Dynamo Dresden steht in der 3. Liga kurz vor dem Aufstieg. Beim 2:1-Heimsieg gegen den SV Sandhausen wurde es zwar spät noch einmal eng, doch die drei Punkte sind eingefahren – jetzt fehlt nur noch ein Sieg. Trainer Thomas Stamm zeigte sich trotz starker Anfangsphase selbstkritisch: „Wir müssen 3:0 oder 4:0 führen, dann ist das Spiel durch.“ Stattdessen kam Sandhausen auf 2:1 heran und hielt die Partie bis zum Schluss offen. „Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie ruhig geblieben ist“, lobte Stamm. Dank des Patzers von Cottbus kann Dynamo nun beim direkten Duell in Bielefeld den Aufstieg perfekt machen. Selbst ein Remis könnte reichen – doch Spieler wie Niklas Hauptmann wollen davon nichts wissen: „Ich will es einfach mit aller Macht über die Ziellinie bringen.“ Die Alm ist bereits ausverkauft.

3. Liga
Wollitz sauer
Cottbus Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte sich nach dem 1:1 in Unterhaching selbstkritisch: „Die Fans verdienen es, dass wir alles geben. Es fehlt an Intensität, Zweikampfhärte und Überzeugung.“ Besonders enttäuscht war er von den Stürmern Engelhardt und Thiele: „Sie haben schon in der 2. Liga gespielt – da erwarte ich mehr.“ Dass mit Edgar Kaizer der souveränste Akteur der jüngste war, spreche Bände. Das frühe 0:1 war irregulär – der Schiedsrichter entschuldigte sich später. Trotzdem wollte Wollitz das nicht als Ausrede gelten lassen. Nach einem Dreifachwechsel zur Pause zeigte Energie Moral, kam durch Tolga Cigerci in der Nachspielzeit zum verdienten Ausgleich. Der hatte trotzdem wenig Grund zur Freude: „Ein zufriedenstellendes Ergebnis ist das nicht.“ Energie bleibt Dritter, doch der 1. FC Saarbrücken liegt nun nur noch zwei Tore zurück. Gegen Mannheim soll wieder ein Sieg her.