Hertha 03 am Ziel
Am 32. Spieltag der Regionalliga Nordost war es vollbracht: Aufsteiger und Außenseiter FC Hertha 03 konnte den vorzeitigen Klassenerhalt feiern, mit dem so nicht unbedingt zu rechnen war. Doch im Kellerduell gegen Viktoria Berlin konnten die 03er dank Widerstandskraft und guter Chancenverwertung einen ungefährdeten 5:1-Sieg feiern (Tore: Baro, Hartl je 2, Figurski Vieira - Littbarski) – und als der FSV Luckenwalde tags darauf in Erfurt verlor, waren die letzten Zweifel endgültig beseitigt. Außerdem unterlag der BFC Dynamo dem Aufstiegskandidaten Hallescher FC zuhause mit 1:2 – trotz Führung durch Liebelt blieb den Hohenschönhausern am Ende nichts Zählbares. Hertha BSC II verpasste dazu bei Chemie Leipzig nur knapp den dritten Sieg in Folge: Nach zwei Treffern von Rölke mussten die „Bubis“ in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Die VSG Altglienicke brachte es bei Absteiger VFC Plauen immerhin zu einem 3:0-Sieg, den Hug, J. Manske sowie Bokake mit ihren Treffern fixierten.
Croatia wieder vorne
In der Berlin-Liga hat sich SD Croatia (jetzt 58 Punkte) die Tabellenführung vom 1. FC Wilmersdorf (55 P.) zurückgeholt. Voraussetzung dafür war der späte 1:0-Sieg der Tempelhofer am 28. Spieltag beim SSC Teutonia, Temel traf erst in der Nachspielzeit (90.+6) zur Entscheidung. Die Wilmersdorfer verloren auf eigenem Platz gegen die Füchse mit 0:1. Brechler sorgte mit seinem Tor für den Sieg der Reinickendorfer – erst der zweite 2025, aber immerhin in Folge. Auch der SFC Stern 1900 (54 P.) und VSG Altglienicke II (53 P.) hielten den Anschluss – die Steglitzer besiegten Fortuna Biesdorf mit 4:1 (Tore: Fäßler, Gefrörer je zwei – Krause Barrufet), die Reserve des Regionalligisten auswärts den Frohnauer SC 3:2 (Tore: Tomczak, Fayoumi, Cross – Musiol, Schöning). Im Tabellenkeller verschafften sich der SC Charlottenburg mit dem 2:1 beim Berliner SC (Tore: Ulucay, Löbe – Schumann) sowie BW Hohen Neuendorf durch ein 2:1 (Tore: Wolf, Draski – Hardt) bei Mitaufsteiger Polar Pinguin sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Viktoria nicht zu stoppen
In der Regionalliga Nordost halten die Frauen von Viktoria Berlin weiter Kurs auf die 2. Liga. Nach dem 6:0-Erfolg über den 1. FC Union II liegen die Himmelblauen weiter fünf Punkte vor RB Leipzig II und haben dabei ein Spiel weniger absolviert – Urbanek, Höfker (je zwei), Sahlmann und Dekker sorgten für die Treffer. Knapper ging es dagegen im Gastspiel von Hertha BSC bei Carl Zeiss Jena II zu: Reimolds frühes Führungstor reichte für einen 1:0-Sieg der Berlinerinnen, die mit weiterhin zehn Punkten Rückstand zu Viktoria keine Aussichten im Titelrennen mehr besitzen. Im direkten Aufeinandertreffen am Sonnabend wollen Herthas Frauen dem Spitzenreiter aber noch mal ein Bein stellen. Inzwischen teilte Hertha BSC dazu mit, dass die Zusammenarbeit mit Trainer Meister kommende Saison nicht fortgesetzt wird. In der 2. Liga ließ die vor 14 Tagen bereits vorzeitig aufgestiegene 1. Frauen von Union beim 3:2 (Tore: Abu Sabbah, Heiseler, Janez) in Freiburg nicht locker – und eroberte die Tabellenführung vom 1. FC Nürnberg.

Regionalliga Nordost

Spitzentrio strauchelt
Lichtenberg 47 machte am 26. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord den Anfang: Der bisherige Tabellenzweite verlor am Sonnabend überraschend mit 2:3 (Tore: Reiniger, Jurschik – Gomes Pereira zwei, Tavares) beim Berliner AK und blieb so bei 56 Punkten. Einen Tag später sah es dann so aus, als könnte der BFC Preussen nach seiner Führung (Tor: Breitkreuz) gegen TuS Makkabi davon profitieren – doch in der Nachspielzeit kassierte der Primus (59 P.) noch das 1:1 durch Kanyi. Neuer Zweiter ist nun BSV Eintracht Mahlsdorf (57 P.), der beim FC Hansa II durch die Tore von Zorn, Jopek und Meißner ein 3:3 erreichte. Der SC Staaken spielte in Neustrelitz sogar 4:4 (Tore: Freiwald zwei, Lessel, Koschnik) und der SV Sparta siegte glanzlos bei Schlusslicht Rostocker FC mit 2:0 (Tore: Hänsch, Gashi) – während der SV Tasmania (Tor: Kaiser) in Ahrensfelde in letzter Sekunde 1:2 verlor. Bereits am Mittwoch siegte Tennis Borussia nach der vorzeitigen Trennung von Benjamin Eta mit 3:0 (Tore: Dethlefs, Jobe, Hadziavdic) gegen Optik Rathenow.
Niederlage trotz starker Leistung
Der FC Homburg hat sich für seinen mutigen Auftritt beim Regionalliga-Meister TSG Hoffenheim II nicht belohnt. Beim 2:3 (0:1) am Freitagabend schonte Trainer Roland Seitz mit Blick auf das Pokal-Halbfinale gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken mehrere Stammkräfte.
Nach früher TSG-Führung (9.) vergab Homburg zunächst gute Ausgleichschancen. In Hälfte zwei traf Regionalliga-Debütant Grischa Walzer sehenswert zum 1:1 (53.). Der FCH dominierte phasenweise, wurde aber in der Schlussphase bestraft: Mokwa traf zum 2:1 (82.), Schmidt glich nach starkem Solo aus (87.). Doch in der Nachspielzeit unterlief Torwart Tom Kretzschmar ein Fehler, den Mokwa per Kopf zum Sieg für Hoffenheim nutzte (93.): „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, kassieren dann so ein Eiertor“, sagte Torschütze Walzer. Zum letzten Heimspiel einer insgesamt mäßigen Saison erwartet der FCH den Bahlinger SC.
Weitere Absteiger
Nach der SpVgg Unterhaching stehen mit dem SV Sandhausen und Hannover 96 II zwei weitere Absteiger aus der 3. Liga fest. Sandhausen verlor 0:3 gegen Hansa Rostock – die neunte Niederlage in Folge – und liegt zehn Punkte hinter dem rettenden Ufer. Damit endet eine 17-jährige Ära im Profifußball. Der Verein, einst als „gallisches Dorf“ gefeiert, stürzte nach starkem Saisonstart brutal ab: Nur ein Sieg aus den letzten 21 Spielen, 18 Pleiten und Platz 19. Trainerwechsel und Winter-Transfers blieben wirkungslos. Präsident Jürgen Machmeier will trotz Fehlentscheidungen weitermachen, ein erneuter Kaderumbruch steht bevor. Auch Hannover 96 II steigt nach nur einem Jahr wieder ab. 67 Gegentore und 18 Niederlagen besiegeln den direkten Wiederabstieg. Damit setzt sich der Negativtrend der Nord-Aufsteiger fort: Fünfmal in Folge ging es für den Regionalliga-Nord-Meister direkt wieder runter, in der Vorsaison war es der VfB Lübeck

Regionalliga
Glibo neuer OFC-Coach
Kristjan Glibo wird zur neuen Saison Trainer beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach. Der 43-Jährige war bis vor einem Jahr noch Verantwortlicher bei der U21 von Eintracht Frankfurt und ist Nachfolger von Christian Neidhart. Glibo gelang sowohl mit Frankfurt als auch zuvor mit Wormatia Worms der Aufstieg in die Regionalliga. Neidharts Vertrag war nach dem verpassten Aufstieg in die 3. Liga nicht mehr verlängert worden. Glibo spielte einst beim 1. FC Kaiserslautern, SV Wehen Wiesbaden, SV Sandhausen und bei Jahn Regensburg. Dass Glibo weiß, wie man mit einem Club aufsteigt, hat er in seiner Trainerkarriere bereits bewiesen: Wormatia Worms führte er in der Spielzeit 2021/22 von der Oberliga in die Regionalliga, das gleiche Kunststück gelang ihm zwei Jahre später mit der U21 von Eintracht Frankfurt. Obwohl der 43-Jährige in seinem zweiten Jahr bei der Eintracht dann sogar auf Platz sechs in der Regionalliga Südwest landete, musste er im vergangenen Sommer gehen. Sein Nachfolger Dennis Schmitt steht nun kurz vor dem Abstieg. In der „alten“ Spielzeit soll Noch-Trainer Neidhart die verbleibenden beiden Spiele an der Seitenauslinie stehen, zumindest dann, wenn sein Gesundheitszustand nach der Bauchspeicheldrüsen-Entzündung es zulässt.
Jahn muss runter

Nur ein Jahr nach dem Aufstieg muss der SSV Jahn Regensburg zurück in die 3. Liga. Nach dem 1:1 in Köln ist der Klassenerhalt rechnerisch nicht mehr möglich – acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bei nur noch zwei ausstehenden Spielen. Es ist bereits der fünfte Abstieg der Oberpfälzer aus der 2. Bundesliga. Die Saison verlief desaströs. Seit dem sechsten Spieltag trug der Jahn ununterbrochen die Rote Laterne. Unter Aufstiegstrainer Joe Enochs holte die Mannschaft nur vier Punkte aus den ersten zehn Spielen – bei katastrophalen 4:30 Toren. Ein 3:8 in Nürnberg kostete Enochs im Herbst den Job. Auch unter Nachfolger Andreas Patz gelang keine Wende. Zwar erreichte Regensburg die zweite Pokalrunde, doch in der Liga blieb es bei sporadischen Lichtblicken. Mit nur sechs Siegen und zwei mageren Auswärtspunkten ist der Abstieg die logische Folge. Die Bilanz: 24 Punkte, 24 Tore, 66 Gegentore – jeweils Ligatiefstwerte. Ob Coach Patz bleibt, ist offen. Sein Vertrag läuft aus – ebenso wie die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr.