Berliner zeichnet Superman
„Man of Kruppstahl“
Am 24. Juni erscheint der Comic-Band „Superman: The World”. Nach Batman und dem Joker wird diesmal der Mann aus Stahl in verschiedenen Abenteuern um die Welt geschickt. Der US-Verlag DC hat dazu wieder Verlage aus einigen Ländern zusammengetrommelt, damit deren Kreativteams jeweils eine Kurzgeschichte beisteuern. Für Deutschland wurde der Panini-Verlag ausgewählt. Der Band enthält auf rund 200 Seiten eine Sammlung von Originalgeschichten, die Superman aus verschiedenen internationalen und kulturellen Perspektiven würdigen. Der deutsche Beitrag wird von Comic-Zeichner Felix Görmann alias Flix geschrieben und gezeichnet. Er setzt den Helden aller Helden in seinem ganz eigenen Stil in Szene. Flix gehört zu den erfolgreichsten Comic-Künstlern Deutschlands. Der in Berlin lebende Zeichner und Autor hat sich durch seine eigenen Comics eine große Fangemeinde erobert und wurde mehrfach ausgezeichnet. Noch größere Bekanntheit erlangte er, als er ausgewählt wurde, die franko-belgischen Kultfiguren Spirou (Spirou in Berlin, 2018) und das Marsupilami (Das Humboldt-Tier, 2022) neu zu interpretieren. Diese Bände wurden zu Topsellern. In seinem Stil und mit Flix-typisch kritischem Unterton schickt er nun auch Superman in ein Abenteuer: „Man of Kruppstahl” ist eine nostalgische und charmant in Szene gesetzte Geschichte aus Supermans Vergangenheit, in der der Mann aus Stahl die Machenschaften eines Bösewichts im Nachkriegsdeutschland vereitelt.
Werkschau bei Worx
Worx, das internationale Residenzprogramm für junge Regie am Berliner Ensemble, verabschiedet die Regisseurin und den Regisseur des dritten Jahrgangs, Malin Lamparter und Lucia Wunsch. Beide haben in dieser Spielzeit jeweils zwei Inszenierungen, darunter mit „Der Lügenprinz“ und „Always Carrey On“ je eine Uraufführung, sowie weiteres Begleitprogramm im Werkraum erarbeitet. Diese Arbeiten sind zum Abschluss gebündelt an drei Tagen zu sehen, ergänzt durch eine Lesung zum Thema Frühschwangerschaft und Fehlgeburt, eine Licht- und Soundinstallation zum Prometheus-Mythos und KI als neues „Feuer“ und ein Podiumsgespräch mit den aktuellen Worx-Künstlerinnen und -Künstlern. Im Rahmen der Werkschau wird es außerdem Gelegenheit geben, sich mit Malin Lamparter und Lucia Wunsch auszutauschen und den neuen Jahrgang 2025/26 im persönlichen Gespräch kennenzulernen. Die Werkschau ist vom 13. bis zum 15. Juni. Karten und Informationen: www.berliner-ensemble.de/werkschau
Kulturverführung vom 16. Mai 2025
Ausstellung: Lygia Clark (1920-1988) gilt als radikale Erneuerin des Kunstbegriffs. Sie definierte die Beziehung zwischen Künstlerinnen und Künstlern auf der einen und Betrachterinnen und Betrachtern auf der anderen Seite sowie von Werk und Raum grundlegend neu. Als eine Hauptvertreterin der 1959 in Rio de Janeiro entstandenen Bewegung des Neoconcretismo (deutsch: Neokonkretismus) verstand Clark das Kunstwerk als organisches Phänomen. Sie forderte eine subjektive, körperbezogene und sinnliche Kunsterfahrung und machte die aktive Beteiligung der Betrachtenden zum elementaren Bestandteil ihrer Kunst. Die Neue Nationalgalerie zeigt die erste Retrospektive der brasilianischen Künstlerin in Deutschland. Die Schau in der oberen Ausstellungshalle präsentiert mit rund 120 Kunstwerken ihr gesamtes künstlerisches Schaffen von den späten 40ern bis in die 80er-Jahre, von geometrisch-abstrakten Gemälden über partizipativ angelegte Skulpturen bis hin zu performativen Werken. Ein zentraler Aspekt der Ausstellung liegt auf dem interaktiven Ansatz in Clarks Werk. So können die Besucher mit einer Vielzahl von eigens für die Schau angefertigten Repliken interagieren. Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, 10785 Berlin, Informationen: www.smb.museum/museen-einrichtungen/neue-nationalgalerie
Theater: Im Rahmen der Woche der Meinungsfreiheit führt das Kanttheater Berlin in der Humboldt-Bibliothek in Tegel am Freitag, 23. Mai, um 19.30 Uhr den Klassiker der Weltliteratur auf, der wohl am besten zu diesem Anlass passt. „1984“, also „Big Brother is watching you”. George Orwell hat den Roman 1948 geschrieben. Er erzählt von der Zerstörung eines Menschen durch einen totalitären Überwachungsstaat: Winston Smith, der das System anzweifelt, sich verliebt, aber nicht weiß, ob er dieser Frau trauen kann. Schauspieler Uwe Neumann ist in dieser Fassung des Kanttheaters Berlin Winston Smith – Schauspielerin Anette Daugardt schlüpft in die Rollen der Gegenspieler, der Geliebten, der Gedankenpolizisten. Zwei Stühle und eine Posaune reichen aus, um den ebenso faszinierenden wie erschreckenden gedanklichen Kern dieser klassischen negativen Utopie in all ihrer bedrohlichen Aktualität zu zeigen. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt. Humboldt-Bibliothek, Karolinenstraße 19, 13507 Berlin, der Eintritt ist frei.
Konzert: Masha Qrella ist aus der Berliner Musiklandschaft seit den späten 90er-Jahren kaum wegzudenken. Auf ihrem neuen, mittlerweile siebten Album führt die Berliner Musikerin nun mit ihrer unverkennbaren Stimme wieder durch kühle, sehnsüchtige Elektropop-Atmosphären. „Songbook” heißt das neue Album. Sie stellt es am 27. Mai vor. Hebbel am Ufer, Stresemannstraße 29 a, 10963 Berlin, Karten und Informationen gibt es im Internet unter www.hebbel-am-ufer.de Martin Rolshausen