Harte Play-off-Zeiten
Durch das Abrutschen auf BBL-Hauptrundenrang 7 musste Alba Berlin über ein bis zwei Play-in-Spiele versuchen, doch noch die Play-offs zu erreichen. Vergangene Woche Dienstag im Heimspiel gegen den Hauptrunden-Achten Syntainics MBC gelang das zwar letztlich mit 81:78, und so musste Alba nicht noch in ein zweites Do-or-die-Spiel zwei Tage darauf. Überzeugend war die Berliner Performance vor der Minuskulisse von nur 5.891 von möglichen 14.200 Zuschauenden allerdings keineswegs. Der Pokalsieger aus Weißenfels hatte nach der Halbzeitpause etwas Wurfpech, sodass die Berliner den Vorsprung ins Ziel retteten. Damit ging es für Alba schon am 17. Mai in die Viertelfinalserie beim Hauptrundenzweiten Ratiopharm Ulm. In der Arena von Neu-Ulm vor 6.000 Fans gelang den Hauptstädtern aus dem Halbfeld wenig, Dreierschütze Matt Thomas war bei der Ulmer Defense fast abgemeldet. Darüber hinaus verlor Alba zu häufig den Ball und ließ defensiv große Lücken. Ulm nutzte all dies und stellte mit dem 94:83 auf 1:0 in der Serie. Albas Farmteam in der ProB, der SSV Lok Bernau, verpasste derweil die Chance, ins Play-off-Finale vorzustoßen. Sie unterlagen auch im zweiten Spiel in Bernau am 16. Mai dem früheren Serienmeister Bayer Giants Leverkusen, diesmal mit 61:74. Leverkusen hat mit dem Finaleinzug den Aufstieg in Deutschlands zweithöchste Spielklasse, die ProA, in der Tasche.
Potsdam bleibt Letzter
Handball-Bundesligist 1. VfL Potsdam zeigte zwar eine couragierte Leistung, doch beim Heimspiel am 18. Mai gegen Rekordmeister THW Kiel reichte eine 11:10-Halbzeitführung nicht. Nach der Pause drehte Kiel auf und siegte 25:22.
Vorteil Waspo
Die Wasserballer von Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 haben am 17. Mai in eigener Halle eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Im ersten von fünf möglichen Finals unterlagen sie dem Erzrivalen Waspo Hannover nach Fünfmeterwerfen 14:15. Die Finalserie geht mit zwei Spielen in Hannover weiter: am 21. und 24. Mai. Beide Clubs trafen auch in den Play-offs der Frauen aufeinander, hier allerdings schon im Semifinale. Nach dem 34:4 in Hannover wurde auch das zweite Match, diesmal in Berlin vor dem Spiel der Männer, eine klare Angelegenheit für Spandau. Durch das 25:7 zogen die 04-Frauen in die Endspielserie gegen den Dauerkonkurrenten SV Blau-Weiß Bochum ein. Spiel eins steht am 24. Mai in Bochum an.

Boychuk muss gehen
„Die Entscheidung ist uns äußerst schwergefallen. Er ist immer vorangegangen und stand seinen Mitspielern stets mit Rat und Tat zur Seite“, bedauerte Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer seine Entscheidung: Stürmer Zach Boychuk (35) wird nach 259 DEL-Spielen und 96 Toren keinen neuen Vertrag von den Berlinern erhalten.
American Football
Thunder und Royals überzeugen

Am vergangenen Wochenende ist die European League of Football in die neue Saison gestartet. Berlin Thunder hat dabei am Sonntag am neuen Spielort Preussenstadion Lankwitz die Cologne Centurions überrollt. Auch dank fünf Touchdown-Pässen von Quarterback Jakeb Sullivan schlug Thunder die Kölner mit 63:14 (39:7). Die German Football League (GFL) ging schon in Spielwoche zwei, und gleich kam es zum Berlin-Brandenburg-Derby zwischen den Berlin Rebels und Meister Potsdam Royals. Im Mommsenstadion holten sich die Royals souverän den Sieg mit 20:0. Die National Football League (NFL) gab unterdessen bekannt, dass das erste von drei regulären Saisonspielen in Berlin bis 2029 am 9. November im Olympiastadion geplant ist. Im „Berlin Game“ treffen dann die Indianapolis Colts auf die Atlanta Falcons.

Titel verteidigt
Jürgen Doberstein, Boxer aus dem Saarland und aktueller Weltmeister im Supermittelgewicht des Global Boxing Council (GBC), hat am Samstagabend (17. Mai) erfolgreich seinen WM-Titel verteidigt. Das teilte sein Management mit. Beim WM-Boxkampf in Koblenz schlug Doberstein demnach Hamisi Ayoub Maya aus Tansania nach Punkten. „Wie erwartet war der spannende Fight sehr beeindruckend, und die Zuschauer erlebten ein Boxspektakel von Weltklasse“, erklärte das Doberstein-Management. Gegner von Doberstein war der 27-jährige Boxer Hamisi Ayoub Maya aus Tansania, auch „The African Beast“ genannt. Maya sei in Deutschland kein Unbekannter. Bereits 2019 hätte er durch einen technischen K.o. nach der vierten Runde den WM-Titel gegen den Deutsch-Italiener Piergiulio Ruhe im Weltergewicht gewonnen. „Nach zwölf Runden votierten die Punktrichter für den ‚Dobermann‘. Jürgen Doberstein gewinnt den Kampf klar nach Punkten: 119-110 / 119-111 / 118-110“, hieß es. „Ich bin unglaublich stolz auf Jürgen und seine Leistung“, so Manager Michael Schultheis. „Dieser Sieg zeigt, dass Jürgen bereit ist, Kämpfe auf höchstem Niveau zu bestreiten.“ Bei seinem Sieg habe Doberstein nicht nur seinen WM-Titel verteidigt, sondern auch seine Platzierung auf Platz 13 in der offiziellen Weltrangliste der WBA bestätigt.
Heimniederlage
Die Footballer der Saarland Hurricanes haben ihr erstes Heimspiel in der neuen GFL-Saison verloren. Sie unterlagen vor rund 400 Zuschauern im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen den Pforzheim Wildcats mit 15:24. Die Wildcats erwischten den besseren Start. Nach dem ersten Viertel führten die Gäste mit 3:0. Im zweiten Quarter konnten auch die Hurricanes punkten und entschieden es mit 8:3 für sich, sodass sie danach mit 8:6 in Führung lagen. Die letzten zwei Viertel gingen dann allerdings wieder an die Gäste aus Pforzheim (8:0 und 10:7), die sich damit den Sieg sicherten. Am 25. Mai treten die Canes bei den Allgäu Comets an.
Schweres Programm
Auf dem Weg zur angestrebten Medaille müssen Deutschlands Handballer bei der Europameisterschaft 2026 schwere Brocken aus dem Weg räumen. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason bekommt es in der Vorrundengruppe A mit dem Olympia-Dritten Spanien, Serbien und Österreich zu tun. Das ergab die Auslosung in Herning, wo die deutsche Mannschaft alle ihre EM-Partien austragen wird. Neben Dänemark richten Schweden und Norwegen die Endrunde vom 15. Januar bis 1. Februar kommenden Jahres aus.
Die insgesamt 24 Mannschaften spielen in der Vorrunde zunächst in sechs Vierer-Gruppen. Die jeweils zwei besten Teams erreichen die Hauptrunde, in der es zwei Sechser-Gruppen gibt. Mögliche Gegner der DHB-Auswahl im Falle des Weiterkommens sind Weltmeister und Olympiasieger Dänemark, Europameister Frankreich, der WM-Vierte Portugal und Norwegen. Die Erst- und Zweitplatzierten der beiden Hauptrunden-Gruppen erreichen das Halbfinale.
Bei der Heim-EM 2024 hatte die deutsche Mannschaft als Vierter knapp eine Medaille verpasst. „Spanien hat begonnen, seine überragenden Talente zu integrieren. Österreich stellt eine routinierte Mannschaft, und auch Serbien bringt mit der Berliner Achse und in der Breite ein sehr gutes Team mit“, sagte Gislason.
Verbände
Abschied von Beucher

Der 19. Verbandstag des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) markierte einen historischen Umbruch. Nach 16 Jahren trat Friedhelm Julius Beucher nicht erneut als Präsident an und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Sein Nachfolger ist Hans-Jörg Michels, bislang Präsident des Behinderten-Sportverbands Brandenburg. Mit großer Mehrheit verabschiedete der Verband eine neue Satzung: Künftig übernimmt ein hauptamtlicher Vorstand die Verantwortung, das Präsidium wird zum Aufsichtsrat. Ziel ist eine effizientere Struktur. Emotional wurde es bei Beuchers Abschied – er blickte auf eine erfolgreiche Amtszeit zurück, in der er die Inklusion im Sport entscheidend vorantrieb. Auch das Präsidium wurde neu besetzt, unter anderem mit Anja Surmann. DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer betonte die Bedeutung der neuen Strukturen für die Zukunftsfähigkeit des Verbands. Die Delegierten verabschiedeten Beucher mit stehenden Ovationen.