Pokal für Viktoria-Frauen
Die drei Endspiele im Berliner Frauen-Pokal am Pfingstsonntag waren eine klare Angelegenheit für die Favoritinnen. So setzte sich Türkiyemspors Kleinfeld-Team mit 10:0 gegen Blau-Weiß Mahlsdorf durch, im Wettbewerb der Zweiten Mannschaften hatte erwartungsgemäß der 1. FC Union II (RL Nordost) gegen Viktoria II (Berlin-Liga) mit 7:0 die Nase vorn. Ausgerechnet Viktorias erste Mannschaft, die gerade in die 2. Liga aufgestiegen ist, tat sich dann aber eine Halbzeit gegen die eine Klasse tiefer spielenden Frauen von Borussia Pankow schwer. Die schnelle Führung durch Yaren (5.) glich Schrader wenig später für die Außenseiterinnen aus, danach zeigten die Himmelblauen Nerven. Vor der Pause gelang das 2:1, danach brachen beim Underdog die Dämme und Viktoria behielt am Ende mit 10:1 die Oberhand. Weil Viktoria als Meister bereits qualifiziert war, darf die Fortuna aber ebenso am kommenden DFB-Pokal teilnehmen.
GmbH vor Insolvenz
Der sportliche Abstieg in der Regionalliga Nordost zum Ende der abgelaufenen Saison war nur der Vorbote – nun bewahrheiteten sich auch die Gerüchte um tiefgreifende finanzielle Probleme bei Viktoria Berlin. Denn letzte Woche wurde bekannt, dass das Amtsgericht Charlottenburg ein vorläufiges Insolvenzverfahren gegen die FC Viktoria 1889 Berlin Fußball GmbH eröffnet. Die ist verantwortlich für den Spielbetrieb der 1. Männermannschaft, die Frauen oder der Gesamtverein sind dagegen von dem Vorgang nicht betroffen. Die GmbH, deren Geschäftsführer Zeljko Karajica (Chef des Investors SEH mit insgesamt drei Beteiligungen im europäischen Fußball) ist, verfügt damit nicht mehr selbst über ihr Vermögen – sondern nur im Fall der Zustimmung des als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellten Rechtsanwalts Martin Herrmann. Schon im Dezember 2018 hatte der eingetragene Verein einen Antrag auf Insolvenz stellen müssen, die durch die Gründung der GmbH knapp ein Jahr später abgewendet werden konnte.
Influencer-Club investiert
Unaufhaltsam ist der 2022 von Influencer Elias Nerlich gegründete Fußballverein Delay Sports bis in die Bezirksliga aufgestiegen. Doch der 27-jährige Livestreamer (Twitch) plant weiter groß – so soll er kurz vor dem Erwerb eines Grundstücks im Süden Berlins stehen. Pikant: Das Areal gehört dem bisherigen Regionalligisten Viktoria Berlin, der aktuell sportlich und finanziell in Schwierigkeiten steckt. Das 75.000 Quadratmeter große Gelände in Mariendorf soll dabei mehrere Millionen Euro kosten – oder wie Nerlich seine Follower via soziale Netzwerke wissen ließ: „Ich kann euch sagen, das ist so krass teuer.“ Daher wurde in diesem Zusammenhang auch Regionalligaaufsteiger BFC Preussen als Mitfinanzierer des Deals ins Spiel gebracht – Delay Sports hatte eine Zeit lang als „Untermieter“ im Lankwitzer Preussen-Stadion gespielt. In Planung sollen auf dem neuen Gelände offenbar neben Kunstrasenplätzen und einer Trainingshalle auch ein Burgerladen sowie ein Dönerstand für die zahlreichen Fans beziehungsweise Follower sein.

Oberliga
Weiter auf „Stand-by“
In den beiden Oberligen des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) kommt es aktuell zu einer ungewöhnlichen Situation. In der Staffel Nord hatte der SC Staaken als Drittletzter den Klassenerhalt eigentlich verpasst – nun aber setzte der Verband kurzfristig eine Abstiegsrelegation gegen den Tabellen-Vierzehnten der Südstaffel an. Grund: In der sechstklassigen Thüringenliga würde ein Aufsteiger in die Oberliga wegfallen, wenn dort der Tabellen-Zweite TuS Fahner Höhe noch Meister wird – denn der Verein hat nicht für die Oberliga gemeldet. Um keine Zeit zu verlieren und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, musste der SC Staaken so zu Ausscheidungsspielen gegen Wismut Gera antreten und setzte sich dort mit zwei Siegen binnen vier Tagen durch. Qualifiziert für die Oberliga Nord 2025/26 ist das Team von Thorsten Meyer dadurch allerdings immer noch nicht: Die Entscheidung fällt erst am letzten Spieltag der Thüringenliga an diesem Wochenende – je nachdem, ob am Ende Fahner Höhe oder der aktuelle Tabellen-Erste SC Heiligenstadt vorne liegt.
Regionalliga
Neuer Angreifer

Der FC 08 Homburg verstärkt sich mit Stürmer Hilal El-Helwe in der Offensive. Der 30-Jährige kommt vom Ligakonkurrenten SGV Freiberg und erhält in Homburg ein Arbeitspapier bis Sommer 2027. El-Helwe bringt mit unter anderem knapp 100 absolvierten Drittliga-Spielen, über 110 Regionalliga-Einsätzen sowie einigen durchlaufenen Stationen sowohl in Deutschland als auch im Ausland reichlich Erfahrung mit. In der Jugend spielte der Angreifer für Hannover 96, den SC Langenhagen und den TSV Havelse. 2013 wurde er in die 1. Mannschaft der Havelser hochgezogen, wo er in jungen Jahren bereits knapp 60 Spiele in der Regionalliga Nord absolvierte. Nach einem Jahr bei der 2. Mannschaft des VfL Wolfsburg, mit der er 2016 die Meisterschaft in der Regionalliga Nord feierte, schaffte der gebürtige Hannoveraner mit libanesischen Wurzeln im Sommer 2016 den Sprung in die 3. Liga und schloss sich dem Halleschen FC an. Für die Hallenser stand er in zwei Jahren in 56 Pflichtspielen auf dem Platz und steuerte sieben Tore und acht Vorlagen bei. Nach einem Jahr beim griechischen Erstligisten Apollon Smyrnis kehrte El-Helwe 2019 nach Deutschland zurück und bestritt für den SV Meppen in der 3. Liga 38 Spiele. Im Frühjahr 2021 wechselte der 30-Jährige nach Jordanien und stand dort für Al-Faisaly SC auf dem Platz. Nach Stationen beim Penang FC in Malaysia sowie beim Bourj FC und Al-Ahed im Libanon kehrte der Stürmer im Sommer 2024 nach Deutschland zurück und schloss sich dem SGV Freiberg an. In der abgeschlossenen Saison absolvierte er für die Freiberger 31 Partien in der Regionalliga Südwest und überzeugte dabei mit zwölf Toren und sieben Assists. Zudem ist El-Helwe 50-facher libanesischer Nationalspieler. Unter anderem stand er in der Vergangenheit mehrfach in der WM-Qualifikation oder beim AFC Asian Cup auf dem Platz. Zuletzt kam der 30-Jährige im Januar 2024 für das libanesische Nationalteam zum Einsatz.
Kwasniok nach Köln
Der 1. FC Köln hat einen neuen Cheftrainer gefunden. Der frühere Saarbrücker Coach Lukas Kwasniok übernimmt beim Bundesliga-Rückkehrer das Amt von Friedhelm Funkel. Der 43-jährige Kwasniok kommt vom SC Paderborn und erhält einen Vertrag bis 2028, wie der Verein mitteilte. „In den ausführlichen und intensiven Gesprächen mit Lukas hat sich für uns der Eindruck gefestigt, dass er mit seiner Persönlichkeit, seiner Überzeugung und seiner Herangehensweise sehr gut zum 1. FC Köln und zum Standort Köln passt“, sagte der Kölner Sportdirektor Thomas Kessler. Kwasniok sei der richtige Coach, um den Aufsteiger in der Bundesliga „weiterzuentwickeln und nachhaltig zu stabilisieren“. Als Trainer von Paderborn hatte Kwasniok in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg gespielt. Seinen Abschied hatte er bereits im April angekündigt. Weil er dort noch unter Vertrag stand, muss der FC eine Ablösesumme zahlen. Man konnte sich Medienberichten zufolge auf eine Million Euro einigen.

Wagner für Steffen
Nach dem Abgang von Horst Steffen hat der Fußball-Zweitligist SV Elversberg Vincent Wagner als neuen Trainer verpflichtet. Die Saarländer, die in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga verpasst hatten, statteten den 39-Jährigen mit einem Vertrag bis 2028 aus. Wagner war zuletzt für die U23 der TSG Hoffenheim verantwortlich, mit dem Team gelang ihm der Aufstieg in die 3. Liga. „Mit allem, was er mitbringt, passt er sehr gut zu uns – er vereint fachliche Kompetenz mit kreativen Ansätzen und einem mutigen Spielstil, den wir gerne in Elversberg sehen“, sagte SVE-Sportvorstand Nils-Ole Book: „Vincent wird unseren bisherigen Weg nicht nur fortführen, sondern mit neuer Energie bereichern und entwickeln.“ Der in Nordhausen geborene Wagner, der derzeit beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) den Lehrgang für die Pro-Lizenz absolviert, bezeichnete die neue Aufgabe als „unglaublich spannend“. In Elversberg sei „in den vergangenen Jahren viel Positives entstanden, das ich aufnehmen kann, aber es gibt auch noch Spielraum für eigene Impulse. Die SVE ist ein Verein im Wachstum, das macht es umso aufregender.“