Luftige Stoffe, feminine Schnitte und durchdachte Details prägen die Kleidertrends des Sommers. Zwischen klarer Eleganz und verspielter Romantik zeigt sich Mode in Bestform. Diese Stilrichtungen stehen im Fokus und bieten Inspiration für vielfältige Looks.
Mode ist nie nur Kleidung, sie ist ein Spiegel von Stimmung, Sehnsucht und Wandel. Gerade im Sommer zeigt sich, wie sehr unser Bedürfnis nach Freiheit, Leichtigkeit und Ausdruck im Alltag verankert ist. Wir öffnen Fenster, lassen Licht herein und wagen mehr. Auch modisch. Kleider sind in dieser Zeit mehr als ein Styling-Element – sie sind ein Lebensgefühl. Nicht zufällig greifen so viele Frauen in der warmen Jahreszeit zu Schnitten, die fließen, statt einzuengen, zu Farben, die leuchten, statt zu dominieren, und zu Stoffen, die erzählen, statt zu verstecken. Es ist ein stiller Wechsel im Denken: weg von Funktion, hin zu Gefühl.
Leinendress in Naturtönen
Leinen zeigt sich in dieser Saison von seiner schönsten Seite. Der Stoff wirkt kühlend, trägt sich angenehm leicht und bringt eine natürliche Struktur mit, die dem Sommerlook Authentizität verleiht. Besonders gefragt sind Kleider in Beige, Ecru, Sand oder Olive. Schlichte Schnitte mit lockerem Fall, leicht ausgestellte Röcke und gerade Linien stehen im Vordergrund. Details wie breite Träger, Taillengürtel aus gleichem Material oder tief angesetzte Knopfleisten unterstreichen den lässigen Charakter. Labels wie Mara Hoffman, Faithfull the Brand oder Massimo Dutti setzen verstärkt auf Leinenmischungen mit nachhaltigem Anspruch. In Kombination mit flachen Ledersandalen, Basttaschen und dezentem Goldschmuck entsteht ein Look, der mühelos und dennoch edel wirkt.
Bandage-Kleid in neuen Farben
Ursprünglich durch Bodycon-Looks der frühen 2000er bekannt, zeigt sich das Bandage-Kleid nun in moderner, tragbarer Form. Körperbetonte Silhouetten treffen auf innovative Schnitte, asymmetrische Details und frische Farben wie Pistazie, Koralle oder Eisblau. Das typische breite Rippmuster erzeugt eine strukturierte Optik und verleiht dem Kleid eine skulpturale Wirkung. Designer wie Hervé Léger oder Nensi Dojaka interpretieren den Trend auf dem Laufsteg neu und kombinieren dezente Transparenzen mit klarer Linienführung. Im Alltag lässt sich das Bandage-Kleid mit Oversized-Blazer oder flachen Loafern stylen. Für den Abend bieten Stilettos und Statement-Clutch einen eleganten Kontrast.
Slipdress mit Satin-Finish
Das Slipdress bleibt ein Klassiker, erhält aber durch neue Stoffqualitäten und Farben ein sommerliches Update. Satinähnliche Materialien bringen fließende Leichtigkeit und sanften Glanz. Besonders beliebt sind Midi-Längen, Spaghettiträger und seitliche Schlitze, die für Bewegung sorgen. Farben wie Champagner, Terrakotta, Salbeigrün oder klassisches Schwarz wirken edel und wandelbar. The Row, Vince und Nanushka stehen für puristische Varianten mit hochwertigen Stoffen. Kombiniert mit Riemchensandalen und minimalistischem Schmuck wirkt das Slipdress gleichzeitig entspannt und stilvoll. Tagsüber lässt sich ein T-Shirt darunter tragen, am Abend reicht ein Blazer als Ergänzung.
Cut-out-Kleider mit Raffinesse
Kleider mit Cut-outs zeigen gezielt Haut, ohne den Look zu überfrachten. Raffinierte Platzierungen an Taille, Rücken oder Schultern formen interessante Silhouetten. Besonders gefragt sind Modelle aus festeren Stoffen, die Struktur geben und dabei Bewegungsfreiheit ermöglichen. Die Farbpalette reicht von Creme über tiefes Rot bis hin zu sattem Blau. Labels wie Cult Gaia, Jacquemus und Aje setzen auf ungewöhnliche Schnitte, Knotendetails und feminine Drapierungen. Im Zusammenspiel mit eleganten Heels oder geflochtenen Slides entstehen Outfits, die sowohl am Strand als auch bei Abendveranstaltungen überzeugen. Dezente Accessoires lassen das Design wirken, während offene Haare und natürliche Make-up-Looks den Stil unterstreichen.
Hemdblusenkleid mit Utility-Touch
Praktisch und stilvoll zugleich zeigt sich das Hemdblusenkleid im Sommer mit einem Hauch Utility. Gesteppte Gürtel, aufgesetzte Taschen und Krempelärmel geben dem Klassiker neue Energie. Baumwolle, Popeline oder Chambray sorgen für eine klare Optik und angenehmen Tragekomfort. Knallige Farben wie Zitronengelb, Grasgrün oder Azurblau bringen Frische in den Look, während neutrale Varianten zeitlose Eleganz ausstrahlen. Stella McCartney, Victoria Beckham und COS spielen mit Längen und Proportionen. Midi-Modelle wirken urban und schick, kurze Versionen eher sportlich. Kombiniert mit Plateausandalen oder Sneakern und einer Crossbody-Bag entsteht ein Outfit, das im Alltag ebenso überzeugt wie auf Reisen.
Volumen-Kleider mit Statement-Silhouette
Voluminöse Kleider dominieren die Laufstege und bieten eine moderne Alternative zur figurbetonten Silhouette. Großzügige Stoffbahnen, ballonartige Ärmel und ausladende Röcke erzeugen eine Präsenz, die zwischen Avantgarde und Sommerromantik changiert. Besonders gefragt sind Baumwoll-Popeline, Organza oder Voile, die Leichtigkeit mit Struktur verbinden. Weiß, Sonnengelb und kräftiges Fuchsia setzen dabei klare Akzente, Pastelltöne bringen Sanftheit. Cecilie Bahnsen, Simone Rocha und Zimmermann zeigen Modelle mit kunstvollen Drapierungen, Raffungen und Schleifendetails. Der Fokus liegt auf dem Volumen, daher wirkt das Styling am besten mit schlichten Accessoires. Flache Riemchensandalen oder Mules mit kleinem Absatz bieten den nötigen Ausgleich, kleine Schultertaschen oder minimalistische Clutches ergänzen den Look. Die Silhouette steht im Mittelpunkt und braucht keine weiteren Effekte.
Häkelkleider mit Boho-Charakter
Häkeloptiken erleben eine Renaissance und geben Sommerkleidern einen handwerklichen, fast nostalgischen Charme. Transparente Maschen, florale Muster und Netzeffekte prägen das Bild. Besonders im Fokus stehen Maxi- und Midi-Längen mit figurumspielendem Schnitt. Naturtöne wie Creme, Beige und Rost dominieren, punktuell ergänzt durch Multicolor-Streifen oder Pastellverläufe. Chloé, Missoni oder Alanui spielen mit aufwendigen Mustern und interpretieren das Häkelkleid zwischen Luxus und Boho neu. Ungefütterte, semitransparente Modelle eignen sich ideal für Strand oder Resort, direkt über dem Badeanzug oder dem Bikini getragen. Gefütterte Varianten bieten sich auch für die Stadt an. Stilbrüche mit Lederaccessoires oder groben Sandalen erzeugen einen modernen Kontrast zur handgemachten Optik. Feine Goldreifen, Muschelohrringe, Lederketten, Basttaschen oder Sonnenhüte unterstreichen den Vintage-Charakter, ohne in Folklore abzudriften.
Kleider mit Rückenfokus
Während der vordere Teil oft schlicht gehalten ist, liegt bei diesen Kleidern die Raffinesse im Rücken. Tiefe Rückenausschnitte, überkreuzte Träger oder zarte Schnürdetails machen das Rückendekolleté zum zentralen Element. Dabei geht es nicht um provokante Freizügigkeit, sondern um eine subtile Form von Eleganz. Besonders schön wirken diese Kleider in fließenden Materialien wie Viskose oder Seide, die sanft die Konturen umspielen. Farblich dominieren klassische Töne wie Elfenbein, Nachtblau oder Taupe, aber auch sanfte Sorbetnuancen kommen zum Einsatz. Für einen harmonischen Gesamtlook empfehlen sich Hochsteckfrisuren oder locker gebundene Haarknoten, die den Rücken freilegen und die Designidee unterstützen. Zarte Ketten oder Rückenanhänger setzen zusätzlich Akzente, ohne vom Schnitt abzulenken.
Layering mit transparenten Kleidern
ransparenz ist nicht gleich Offenheit – beim Layering mit durchscheinenden Kleidern steht vielmehr das Spiel mit Tiefe, Textur und Kontrasten im Vordergrund. Kleider aus Mesh, Tüll oder Organza werden über schlichte Basisteile wie Bodys, Radlerhosen oder Slipdresses gezogen und verleihen dem Outfit eine moderne Vielschichtigkeit. Besonders beliebt sind Oversized-Schnitte, gerade Linien und Materialien mit dezentem Glanz. Farblich reicht das Spektrum von Nebelgrau über Rauchlila bis hin zu pastelligem Blaugrün. Der Look wirkt bewusst unvollständig, fast wie zufällig gestylt, und genau darin liegt sein Reiz. Kombiniert mit sportlichen Sneakern, groben Sandalen oder sogar Cowboystiefeln entsteht ein spannender Stilbruch, der sich sowohl für urbane Settings als auch für kreative Festivalszenen eignet.
Maxikleider mit grafischen Prints
Statement-Prints zeigen sich diesen Sommer in neuer Vielfalt. Ob übergroße Blumenmuster, abstrakte Formen oder Retro-inspirierte Streifen: Grafisch bedruckte Maxikleider setzen modische Ausrufezeichen. Die Kleider selbst sind meist bodenlang oder knöchellang geschnitten und fallen locker, oft mit leichtem Taillenband oder verstellbaren Trägern für individuelle Passform. Materialien wie Viskose, Modal oder leichte Baumwolle sorgen für ein luftiges Tragegefühl – ideal für heiße Tage. Farblich dominieren satte Töne wie Sonnengelb, Himmelblau oder Koralle, oft kombiniert mit kontraststarken Akzenten. Getragen mit Sandalen mit Bastsohle, Pantoletten oder schlichten Slides entsteht ein harmonischer Look, der sowohl am Strand als auch in der Stadt funktioniert. Dezente Accessoires wie einfarbige Tücher oder Lederarmbänder lenken nicht vom Print ab und unterstreichen dennoch die Persönlichkeit des Outfits.
Asymmetrische Kleiderformen
Asymmetrie verleiht Sommerkleidern eine architektonische Dimension. Ungewöhnliche Schnitte, schräge Säume oder einseitige Träger bringen visuelle Spannung ins Design. Dabei bleibt der Look stets tragbar, denn es geht um gezielte Akzente und nicht um Übertreibung. Besonders schön wirken asymmetrische Kleider in monochromen Farben wie Schwarz, Ecru oder Rost, die dem Schnitt Raum geben. Materialien wie Leinen, Baumwolle oder Crêpe de Chine sorgen für Formstabilität und ein angenehmes Tragegefühl. Ein typisches Beispiel ist das One-Shoulder-Kleid, das elegant und zugleich modern wirkt – ideal für sommerliche Events oder Dinner im Freien. Ergänzt wird der Look durch klare Accessoires wie geometrische Ohrringe, minimalistische Sandalen und Clutches in gedeckten Farben. Das Zusammenspiel aus Form und Material sorgt dafür, dass das Kleid für sich steht und keine lauten Begleiter braucht.