Die Vier-Weiher-Runde zwischen St. Ingbert, Spiesen-Elversberg und Rohrbach verbindet vier Weiher miteinander. Der Glashütter Weiher im Kleberbachtal ist der größte. Auf dem Weg liegen auch der Wombacher Weiher, der Sauweiher sowie der Schürer Weiher.
Zu Beginn der Wanderung verläuft die Vier-Weiher-Runde auf der gleichen Wegtrasse wie die Ruhbachtal-Runde. Vom Wanderparkplatz geht es vorbei am Landgasthof „Wommer“ und dem Schürer Weiher mit Kneipp-Anlage. Dann windet sich der Weg auf schmalem Pfad durch den Buchenwald zum Ortsende von Schüren. Nach einem Kilometer trennen sich die beiden Wanderstrecken. Wenig später wird die L 112, die Elversberg mit St. Ingbert verbindet, überquert. Im weiteren Verlauf wird nochmals eine Landstraße überquert. Die L 243 verbindet St. Ingbert mit Spiesen. Nach der Überquerung am Reitstall von Spiesen wandern wir zwischen Wald und Pferdekoppeln durch den Blieskasteler Staatsforst.
Auf dem Weg zur Spieser Mühle müssen wir eine weitere Landstraße überqueren. Die L 241 verbindet Rohrbach mit Spiesen. Nach der Überquerung treffen wir bald auf die Wegstrecken des Brunnenweges und die des Grenzweges.
Der Brunnenweg mit Start und Ziel am Parkplatz des CFK (Centrum für Freizeit und Kommunikation der Lebenshilfe) am Nasswald in Spiesen verbindet auf einer Strecke von fünf Kilometern drei Brunnen miteinander. Ein interessanter Weg durchs Mühlental mit Buntsandsteinformationen. Auf dem Grenzsteinweg befinden sich Grenzsteine, die bereits 1603 gesetzt wurden. Damals trennten sie die Herrschaftsgebiete Pfalz-Zweibrücken und Nassau-Saarbrücken, später die Gebiete von Bayern und Preußen.
Am Weg liegt eine alte Mühle
In unmittelbarer Nähe der ehemaligen Spieser Mühle befindet sich eine Informationstafel, auf der wir folgende Informationen erhalten: Die Anfänge der Spieser Mühle gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück, 1342 wurde in einem Güterverzeichnis des Klosters Wadgassen die Sitzweiler Bannmühle (später Spieser Mühle) erwähnt. 1538 erhielt Heinrich Schwarz aus Lichtenberg, Müller von Spiesen, die Erlaubnis, eine neue Mühle zu bauen. Die Mühle nahm ihren Betrieb auf und ging mit dem Dorf in den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs unter. Im 18. Jahrhundert war die Spieser Mühle auch Sägemühle, konnte dann aber der Konkurrenz der dampf- und elektrisch betriebenen Mühlen im 19. Jahrhundert nicht mehr standhalten. 1898 wurde die Spieser Mühle geschlossen. Nur einen Steinwurf von der Informationstafel entfernt befindet sich am Haus Nr. 5 eine kleine Bronzetafel. Dort steht zu lesen, dass Heinrich Schwarz von Lichtenberg, Müller in Spiesen, anno 1538 die Spieser Mühle hier erbaute.
Von der Spieser Mühle setzen wir unseren Weg Richtung Glashütter Weiher fort. Unser Wanderweg und der geschichtsträchtige Grenzstein-Weg liegen gemeinsam auf der Wegtrasse. Wenige Meter hinter der Spieser Mühle signalisiert ein gelb gehaltenes Schild, dass wir uns an der ehemaligen Grenze zwischen Nassau-Saarbrücken und Pfalz-Zweibrücken befinden. Der so bezeichnete Backofen-Grenzstein liegt versteckt am Wegesrand.
Bald erreichen wir das Ufer des Glashütter Weihers. Die Geschichte des Weihers begann 1968, als die Gemeinde Rohrbach mit Unterstützung der US-Armee und der Bundeswehr den Kleberbach aufstauen ließ. Der 460 Meter lange Weiher fügt sich harmonisch ins Landschaftsbild des Kleberbachtals. Der Gasthof „Zur Rohrbacher Glashütte“ etwas oberhalb des Weihers befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte. Gründer der Rohrbacher Glashütte soll Dr. Disidus Rover gewesen sein, der von 1662 bis 1697 katholischer Pfarrer in Homburg war. Die Glashütte gehörte den Herzögen von Zweibrücken, die das Anwesen verpachteten. Da es an Fachkräften in der Umgebung der Glashütte mangelte, schlug die geplante Gründung der Hütte 1696 fehl. 50 Jahre später erwirbt 1746 Johannes Weigand das Recht, eine Glashütte zu errichten.
Feuchtwiesen und Buchenwälder
Glasmachermeister Wolfgang Eberhard Nikolaus und der Glasmacher Nikolaus Niebling beginnen ein Jahr später mit der Produktion von Gebrauchsglas. Doch die Produktion lohnte sich nicht, da die Nachbarglashütten in Friedrichsthal und Merchweiler bereits mit Kohle feuerten und die Rohrbacher Hütte noch auf Holzfeuerung angewiesen war, ein unüberbrückbarer Wettbewerbsnachteil. 1749 wurde die Glashütte wegen zu hoher Schulden von Jakob Stenger ersteigert. 1754 wurde die Glasproduktion endgültig eingestellt und die Glashütte versteigert. Im Februar 1872 heiratet Elisabeth Hussong Christian Riedschy aus Dudweiler. Das Ehepaar erbaut 1876 das Haus am Eingang des Glashütterhofes, das spätere Gasthaus „Rohrbacher Glashütte“. Dort gönnen wir uns im Biergarten eine Pause.
Nach der Umrundung des Weihers gilt es nochmals, die L 241 zu überqueren. Ein breiter Forstweg bringt uns zum Naturschutzgebiet „Im Glashüttental/Rohrbachtal“. Im 19 Hektar großen Areal zwischen Rohrbach und St. Ingbert befinden sich Feucht- und Nasswiesen, Röhrichte, Weidengebüsche und Erlen-Buchwälder. Durch die Ganzjahresbeweidung mit Hochlandrindern soll für Braunkehlchen, Wiesenpieper, Bekassine, Feldschwirl und Neuntöter ein neuer Lebensraum entstehen. Aber auch Libellen, Tagfalter, Froschlurche und Molche profitieren von der Beweidung mit geringer Viehdichte. Am Ende des Naturschutzgebietes stehen Bänke. Dort hat man einen wunderbaren Blick über die ausladenden Naturflächen.
Nur einen Steinwurf entfernt befinden sich der Wombach-Weiher sowie die Anlage des Angelsportvereins St. Ingbert Mitte. Auf dem Weg nach Schüren passieren wir den Schafweiher, den Schwammwies-Weiher, den Sau-Weiher sowie den Sioux-Weiher unmittelbar vor Schüren.