NOFV-Oberliga
Spitzenduo patzt
Der SV Sparta leistete sich als Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Nord am sechsten Spieltag einen Ausrutscher beim 1:1 (Tor: Hänsch) zu Hause gegen Neuling Union Klosterfelde. Unterdessen verlor der bislang punktgleiche TuS Makkabi sogar auf eigenem Platz gegen die TSG Neustrelitz mit 1:2 (Tor: Eigentor). Dadurch zog der SV Tasmania mit Sparta gleich, weil sich die Neuköllner trotz 60 Minuten in Unterzahl mit 3:1 (Tore: Grigoriadis, Amamoo, Bokake-Befonga – Beyazit) gegen den Berliner AK behaupten konnte. Lichtenberg 47 musste dagegen schon die dritte Liga-Niederlage in Folge hinnehmen: Bei Aufsteiger SV Siedenbollentin unterlag man in einer turbulenten Partie mit 3:4 (Tore: Reiniger 2, Gruber). Viktoria Berlin holte gegen Tennis Borussia (Foto) wiederum den ersten Punkt der Saison: Beim 3:3 (Tore: Wittek, Eigentor, Gencel – Jobe 2, Pourfard) verspielten die Himmelblauen aber noch einen Zwei-Tore-Vorsprung. Eintracht Mahlsdorf besiegte dazu Neuling SD Croatia mit 4:1 (Tore: Stettin 2, Mätzke, Emini – Uzuner).
Tabellenführer strauchelt
Der „Traumstart“ von Blau-Weiß Hohen Neuendorf fand am fünften Spieltag der Berlin-Liga ein jähes Ende: Beim SCC unterlag der Vorjahresaufsteiger mit 0:4 (Tore: Löbe 2, Maykowski, Hörschlein). Den Spandauer Kickers reichte so ein 1:1 (Tore: Uzan – Cernescu) gegen Neuling SSC Südwest für die Tabellenführung – denn auch der Frohnauer SC unterlag beim Berliner SC 1:2 (Tore: Ceesay – Ngah, Markovic). Schock bei den Füchsen: Die Partie gegen die VSG Altglienicke II wurde vom Schiedsrichter abgebrochen, nachdem sich der Reinickendorfer Ouedraogo bereits in den Anfangsminuten eine schwere Verletzung zugezogen hatte. Nach nur zwei Punkten aus vier Partien hatte Oberligaabsteiger SC Staaken dazu die Reißleine gezogen und die Zusammenarbeit mit dem gerade erst ins Amt gekommenen Trainer Shinga Mbaraga beendet – im ersten Spiel nach der Trennung musste sich der SCS aber bei Stern 1900 wieder geschlagen geben (1:2 – Tore: Freiwald – Medrane, Gantzberg).
Erster Sieg für Union-Frauen
Am dritten Spieltag der Frauen-Bundesliga hat Aufsteiger 1. FC Union den historischen, ersten Sieg im Oberhaus gefeiert. Vor rund 7.000 Zahlenden im Stadion an der Alten Försterei setzten sich die Köpenickerinnen gegen die SGS Essen mit 2:0 durch. Ein frühes Eigentor von Ostermeier (2.) half Union dabei, erfolgreich in die Mission zu starten. Sophie Weidauer, die zuvor schon aus Abseitsposition getroffen hatte, brachte den Ball dann in der 38. Minute regelkonform zum 2:0 über die Linie – im zweiten Durchgang hätten die Unionerinnen das Resultat dann sogar noch deutlicher gestalten können. Trotz frühen Führungstors durch Aydin müssen Viktorias Frauen hingegen in der 2. Liga weiter auf ihren Premierensieg warten, denn im Duell der Neulinge am fünften Spieltag gelang dem VfL Wolfsburg II noch der 1:1-Ausgleich. In der Frauen-Regionalliga Nordost erzielte Hertha BSC einen 3:0-Sieg (Tore: Wellhausen 2, Sarr) in Hohen Neuendorf und liegt damit nun einen Punkt hinter dem 1. FC Magdeburg auf Rang zwei.
Preussen schockt den HFC
Am neunten Spieltag der Regionalliga Nordost sorgte der BFC Preussen mit einem 1:0-Sieg beim Meisterschaftsaspiranten Hallescher FC für den großen Coup. Das entscheidende Tor vor 5.000 Zuschauern gelang unmittelbar nach der Pause, als Kapitän Breitkreuz einen Meyer-Freistoß über die Linie drückte. Weiter im Aufwind ist die VSG Altglienicke, die beim 2:1 in Babelsberg den nächsten Dreier einfahren konnte. Torjäger Nietfeld traf dazu erneut und hat nun schon neun Treffer auf dem Konto. Der BFC Dynamo, dem unter der Vorwoche noch der zweite Saisonsieg gelungen war, erlitt hingegen eine schmerzhafte 0:2-Niederlage bei Schlusslicht Chemie Leipzig, das dabei seinen ersten Dreier 2025/26 feiern durfte. Beim FC Hertha 03 (siehe großer Beitrag im Heft) hält dazu die Torflaute an – unter Interimstrainer Käpnick setzte es die zweite 0:1-Niederlage, diesmal gegen Zwickau. Hertha BSC II erlitt dazu eine böse 2:7-Pleite (Tore: Ajvazi, Berner) zu Hause gegen den amtierenden Staffelmeister Lok Leipzig.
Ärger in Aue
Nachdem Anhänger des FC Erzgebirge Aue am 7. Juni bei einem U17-Spiel der Veilchen gegen den FSV Zwickau in den Gästebereich vorgedrungen waren und mehrere FSV-Anhänger verletzt hatten, ist es nun zu einer großen Razzia gegen Anhänger des FCE gekommen. In mehreren Orten im Erzgebirgskreis sowie im Landkreis Zwickau durchsuchten Einsatzkräfte die Wohnungen der Verdächtigen. 41 der 43 Personen konnten angetroffen werden. Im Fokus der Maßnahmen standen insbesondere Mobiltelefone und mögliche Beweismittel wie Kleidung. Darüber hinaus stellten die Einsatzkräfte verbotene Pyrotechnik, Farbspraydosen und Graffitischablonen sicher. Festnahmen erfolgten nicht, auch Störungen während des Einsatzes blieben aus. Die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs werden nun weiter intensiviert. Insgesamt waren über 250 Polizeikräfte an dem Einsatz beteiligt. Zuvor hatte eine eigens eingesetzte siebenköpfige Ermittlungsgruppe unter anderem Videoaufnahmen von dem Spiel ausgewertet und mehrere mutmaßliche Angreifer anschließend beim Drittliga-Heimspiel gegen Hansa Rostock am 3. August identifiziert.
FCH spielt remis
Der FC 08 Homburg hat bei der U23 des 1. FSV Mainz 05 einen 0:2-Rückstand aufgeholt und ein 2:2-Unentschieden erkämpft. Die Gastgeber führten durch einen Foulelfmeter von Yunus Malli (40.) und ein Tor von Raul König (68.) bereits komfortabel. Doch Manuel Kober brachte den FCH per Kopf nach einer Ecke zurück ins Spiel (72.), ehe Joker Nico Jörg in der Nachspielzeit mit einem abgefälschten Schuss den späten Ausgleich erzielte (90.+4). Trainer Roland Seitz lobte die Moral seiner Mannschaft: „Wir haben bei einer sehr heimstarken U23-Mannschaft das Spiel bestimmt. Der erste Schuss aufs Tor, dann das 0:2, da bist du normalerweise tot. Und die Mannschaft ist wieder zurückgekommen.“ Mit nun zehn Punkten aus acht Spielen bleibt Homburg im Tabellenmittelfeld der Regionalliga Südwest.
3. Liga
Fortschritte in Sachen Stadion
Schon seit Jahren läuft sie, die Debatte zwischen dem TSV 1860 und der Stadt München um das Grünwalder Stadion. Nun erzielten beide Seiten Fortschritte. Wie in einer gemeinsamen Erklärung von Oberbürgermeister Dieter Reiter, Sportbürgermeisterin Verena Dietl und 1860-Präsident Gernot Mang bekanntwurde, habe der TSV nun ein „deutliches Bekenntnis“ zum Standort Giesing abgegeben. Inklusiver „einer realistischen Dimension, was die Zuschauerzahl anbelangt“. Eine genaue Zahl wird zwar nicht genannt, Mang hatte aber zuletzt davon gesprochen, dass er sich ein Grünwalder Stadion für 25.000 Fans wünscht. Die Stadt hatte zuvor stets 18.100 Plätze als Obergrenze genannt.
„Um die Frage ein für alle Mal zu klären, wie viele Zuschauer*innen bei dem bestehenden Baurecht denkbar sind, haben wir vereinbart, dass der Verein auf eigene Kosten eine Neubewertung in Auftrag gibt und wir als Stadt – auf Wunsch des Vereins – den Prozess von Anfang an beratend begleiten, neben Bürgermeisterin Dietl auch durch einen festen Vertreter unserer Planungsbehörde“, so Reiter. „Damit sparen wir uns extra Runden und gewinnen Zeit.“
Sollte es zum geplanten Ausbau kommen, sei es denkbar, dass der Verein diesen im Erbbaurecht übernimmt und auch die Kosten trägt. Auch die Anwohner sollen frühzeitig in den Prozess eingebunden werden, etwa in Form eines Nachbarschaftsbeirats. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass es nicht nur sportlich, sondern auch stadion-technisch für die Sechzger weiter aufwärts geht“, sagt Reiter. Klar scheint: ein Stadionneubau in München-Riem ist vom Tisch.