Berlin Roman
Über Leben und Tod
Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof betreibt Kristof das Café Finito – einen Ort des Trostes, der Begegnung, der Geschichten. Dort trifft sich eine neue Abschiedsgruppe: Iris, die um ihre Mutter trauert, Matthias, der seine Geliebte verlor, Lizzie, die nach 70 Jahren Ehe plötzlich allein ist, und Mira, die junge Ärztin, die ihre beste Freundin gehen lassen musste. Darum geht es in „Café Finito“, dem neuen Roman von Sybil Volks. Mit feinem Humor, Empathie und einer für das Thema Tod überraschenden Leichtigkeit erzählt sie darin, wie aus Fremden eine Gemeinschaft wird – und wie das Leben selbst am dunkelsten Ort neu beginnen kann. Sybil Volks lebt als Schriftstellerin in Berlin. Ihr zweiter Roman „Torstraße 1“ über das Kaufhaus Jonass und dessen wechselvolle Geschichte wurde 2022 unter dem Titel „Das Haus der Träume“ verfilmt. Es folgten der Spiegel-Bestseller „Wintergäste“ und „Die Glücksreisenden“, zwei Familienromane auf einer fiktiven Nordseeinsel. In ihrem neuen Roman wird nun ausgerechnet ein Friedhof zu einem quicklebendigen Ort. Und zwar nicht irgendein Friedhof. Zahlreiche bedeutende und prominente Persönlichkeiten, darunter Bertolt Brecht, Otto Sander und Heiner Müller, haben hier ihre letzte Ruhestätte.
Sybil Volks: Café Finito – Roman, Hardcover, 336 Seiten, ISBN: 978-3-570-10540-5
Erinnerung an „ringl + pit“
Die Kultur-Senatsverwaltung erinnert mit einer Gedenktafel in der Schönhauser Straße 18a in Steglitz an das Fotoatelier „ringl + pit“. Das Atelier wurde von 1929 bis 1933 von Grete Stern und Ellen Rosenberg betrieben. Die beiden Frauen erzielten erste Erfolge auf dem Gebiet der Werbe- und Porträtfotografie, arbeiteten mit der Agentur Mauritius, und einige Fotografien erschienen in der Zeitschrift „Gebrauchsgrafik“. 1933 gewannen sie den ersten Preis der Exposition internationale de la Photographie et du Cinéma in Brüssel. Zeitweise studierte Grete Stern bei Walter Peterhans in der Fotoklasse am Bauhaus. 1933 trennten sich die Wege von Grete Stern und Ellen Rosenberg. Grete Stern emigrierte nach London und 1936 mit ihrer Familie nach Argentinien, wo sie als Fotografin und Lehrbeauftragte für Fotografie arbeitete. Ellen Rosenberg lebte zunächst in Palästina und ging 1935 mit ihrem Mann nach London und New York. In den folgenden Jahren war Ellen Auerbach als Fotografin und Lehrerin für Fotografie aktiv.
Kulturverführung vom 2. Oktober 2025
Theater: „Er ist abgründig, er ist lustig, er ist gefährlich, er ist eine Wucht!“ So hat die rbb-Abendschau die Inszenierung von Max Frischs „Mein Name sei Gantenbein“ am Berliner Ensemble beschrieben. Regisseur und Intendant Oliver Reese hat eine eigene Bearbeitung des letzten großen Frisch-Romans inszeniert – mit Matthias Brandt, der dafür nach 20 Jahren erstmalig wieder auf die Bühne zurückgekehrt ist. In diesem Jahr gibt es nur noch zwei Vorstellungen: am 8. und 9. Oktober im Großen Haus. Darum geht es: Man stelle sich vor, alles hinter sich zu lassen und noch einmal neu anzufangen: andere Stadt, anderer Beruf, andere Liebschaft. „Stellen Sie sich vor, es wäre an Ihnen, ihr Leben zu gestalten; Sie selbst würden bestimmen, wie ihr Leben verläuft. Aber Moment: Tun wir das nicht? Wie würden wir denn leben, wenn wir nur anders könnten? Was würden wir tun, wenn wir nur anders wollten?“, fragt die Dramaturgie. Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin, Karten und Informationen: www.berliner-ensemble.de
Bibliothek: Mit dem Herbst startet die Bilderbuchkino-Saison in den Häusern der Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg. Für Kinder ab drei Jahren stellt sie ab Oktober Bilderbücher auf der Leinwand vor. Das Buch wird je nach Gruppe immer direkt am Tag selbst ausgewählt. In der Mittelpunktbibliothek Wilhelm Liebknecht/Namik Kemal gibt es jeweils montags ab 16.30 Uhr Bilderbuchkino, in der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda mittwochs ab 16.30 Uhr, in der Stadtteilbibliothek Friedrich von Raumer donnerstags ab 16.15 Uhr, in der Familienbibliothek Else Ury jeden dritten Dienstag im Monat um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Informationen: www.berlin.de/stadtbibliothek-friedrichshain-kreuzberg
Konzert: „Bessere Zeiten“ nennt Ulla Meinecke das Programm, mit dem sie in diesem Jahr auf Tour ist. In Berlin lädt sie am 27. Oktober zu einem Abend voller Poesie, Musik und ihrem unverwechselbaren Charme ein. Gemeinsam mit Reinmar Henschke am Piano präsentiert sie ein Repertoire, das zwischen Alltag und Romantik balanciert, zwischen augenzwinkernder Ironie und tief empfundener Leidenschaft. „In einer Zeit, die uns allen oft hektisch und unübersichtlich erscheint, schafft Meinecke mit ihren Liedern eine Insel der Ruhe – und zugleich der Inspiration. Ihre Stimme erzählt Geschichten, die vom Leben selbst geschrieben sind: von den leisen Anfängen einer Liebe, vom Auf und Ab des Gefühlschaos, von Sehnsucht, Verlust, Neuanfang und den großen wie kleinen Momenten dazwischen. Es sind Lieder, die berühren, weil sie das Wesentliche treffen – ohne Umwege, ohne Pathos, aber immer mit poetischer Kraft“, versprechen die Veranstalter. Schlosspark Theater, Schlossstraße 48, 12165 Berlin, Karten und Informationen: www.schlossparktheater.de Martin Rolshausen