BFC stabilisiert sich
Ausgerechnet der beste der fünf Berliner Vertreter ging am elften Spieltag der Regionalliga Nordost als einziger leer aus. Die VSG Altglienicke unterlag Chemie Leipzig 0:3 – die BSG feierte damit nach dem 2:0 gegen den BFC Dynamo erst ihren zweiten Saisonsieg. Der BFC konnte seinerseits jedoch drei wichtige Zähler beim 1:0 gegen den FSV Zwickau einfahren. Mit acht Punkten aus den vergangenen fünf Partien scheint die Geduld bei Dynamo langsam Früchte zu tragen. Den ersten Saisonsieg verpasste der FC Hertha 03 denkbar knapp – beim 3:3 gegen Babelsberg 03 wurde auch die dritte Führung im Verlauf des Spiels am Ende noch aus der Hand gegeben. Aufsteiger BFC Preussen entführte dazu einen Zähler in Greifswald – Brandt erzielte den 1:1-Ausgleich. Die Partie von Hertha BSC II in Magdeburg wurde auf den 10. Oktober verlegt.
Berlin-Pokal: Dritte Runde
Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen der verschiedenen Wettbewerbe im Berliner Landespokal – bei den Männern sind die favorisierten Clubs aus der Regional- und Oberliga aber von direkten Duellen verschont geblieben. Die auf dem Papier knappsten Konstellationen für die Regionalligisten ergaben sich bei Begegnungen mit zwei Klassen tiefer spielenden Teams. So tritt die VSG Altglienicke bei Berlin Türkspor an und der BFC Preussen mit Trainer Daniel Volbert beim SV Empor. Noch unwahrscheinlicher ist ein Coup des Landesligisten Berolina Stralau gegen Titelverteidiger BFC Dynamo oder gar des Bezirksligisten Grünauer BC gegen den FC Hertha 03. Lediglich eine Klasse Unterschied besteht bei drei Partien der Kategorie „Berlin-Liga gegen Oberliga“: Hier muss etwa der SV Sparta beim TSV Rudow seine Formkrise überwinden, der SD Croatia beim SCC mal wieder für ein Erfolgserlebnis sorgen und der SV Tasmania seinen starken Ligastart mit einem Weiterkommen bei Stern 1900 bestätigen.
Union-Frauen unterliegen
Nach den ersten beiden Siegen in der Frauen-Bundesliga musste Aufsteiger 1. FC Union am fünften Spieltag Lehrgeld bezahlen: Der SC Freiburg setzte sich mit einem 3:0 souverän durch. Damit rutschten die Köpenickerinnen vorläufig auf den siebten Platz ab und treten an diesem Wochenende beim 1. FC Köln an. In der 2. Liga setzte Viktoria Berlin am sechsten Spieltag aus, weil die Partie beim SV Meppen auf den 16. November verlegt wurde. Am Sonntag empfangen die Himmelblauen den Tabellenzweiten SC Sand im Stadion Lichterfelde. In der Regionalliga Nordost erstürmte Hertha BSC dank eines 9:1-Erfolgs gegen Fortuna Dresden die Tabellenführung. Durch ein 2:1 bei RB Leipzig II hielt die Union-Reserve dazu Anschluss zur Spitzengruppe, Türkiyemspor unterlag 1:2 bei Turbine Potsdam II.
Oberliga Nord
„Tas“ jetzt Zweiter
Nach dem achten Spieltag der NOFV-Oberliga Nord stellt der SV Tasmania auf Rang zwei das beste Berliner Team – die Neuköllner bezwangen auf eigenem Platz Tennis Borussia mit 2:0 (Tore: Yajima, Cruz Magalhaes). Die Patzer des TuS Makkabi (0:3 in Wismar) und SV Sparta (2:3 gegen Schwerin – Tore: Hänsch 2) ermöglichten „Tas“ dabei das Vorrücken in der Tabelle bei drei Punkten Rückstand zu Platz eins – denn Spitzenreiter FC Hansa II gab sich beim 2:1 gegen SD Croatia (Tor: Birol) in Rostock keine Blöße. Lichtenberg 47 verpasste beim 2:2 in Rathenow dazu trotz zweimaliger Führung durch Gruber die Gelegenheit, zur Verfolgergruppe aufzuschließen. Der Berliner AK und Eintracht Mahlsdorf stecken dagegen weiter in der unteren Tabellenhälfte fest: Die „Athleten“ mussten sich 1:2 (Tor: Balde) bei Neuling SV Siedenbollentin geschlagen geben, die Eintracht vergab eine Führung (Tor: Stettin) noch und trennte sich 1:1 von Union Klosterfelde. Weiter mit nur einem Punkt steht dazu Viktoria (Tor: Halimi) nach dem 1:2 gegen TSG Neustrelitz am Tabellenende.
Überraschende Trennung
Sie kam 24 Stunden vor dem Spiel gegen Saarbrücken, durchaus überraschend, die Nachricht vom Beierlorzer-Aus in Regensburg. Am Tag danach sprach Vorstandschef Oliver Hein über die Gründe, während er Trainer Michael Wimmer das „absolute Vertrauen“ aussprach. Über zwei Jahre lang hatte Achim Beierlorzer beim SSV Jahn auf sportlicher Ebene das Sagen. Unter seiner Regie ging es nach dem Zweitliga-Abstieg 2023 auf direktem Wege wieder hoch, allerdings auch sofort wieder zurück. Die Regensburger spielten dabei eine schwache Saison und befinden sich auch jetzt nach wie vor in einer sportlichen Abwärtsspirale. Um diese „mittel- und langfristig beenden zu können“, seien die Verantwortlichen nach einem längeren Prozess seit Anfang des Jahres zu dem Entschluss gekommen, sich „leider“ von Beierlorzer trennen zu müssen, sagte Vorstandsvorsitzender Oliver Hein am Samstag vor dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken bei „MagentaSport“ und betonte: „Wenn wir 21 Monate zurückblicken, haben wir es in dieser Zeit nie geschafft, die Abwärtsspirale strategisch und sportlich zu beenden.“ Nun sei der Club an einem Punkt angelangt, „wo wir neue Impulse setzen müssen, um die Saison positiver und optimistischer gestalten zu können“, so Hein. Das Aus sei auch ein Signal an die Mannschaft, „dass wir in dieser Situation alle gefordert sind, Verantwortung zu übernehmen. Das erwarten wir nicht nur von unseren Mitarbeitern, sondern auch von unseren Spielern.“ Warum die Trennung nicht bereits im Sommer erfolgte, begründete Hein so: „Das wäre nicht gerechtfertigt gewesen, weil Achim in der Vergangenheit schwierige Transferperioden hatte. Das war in dieser anders, dementsprechend habe ich ihm für die Zeit das Vertrauen ausgesprochen. Nichtsdestotrotz haben wir es nicht geschafft, die Energie in die neue Saison zu tragen, um wieder erfolgreich sein zu können. Deswegen muss man irgendwann Konsequenzen ziehen.“ Vorerst übernehmen nun Philipp Hausner als kaufmännischer Geschäftsführer, sein Stellvertreter Simon Leser sowie das Trainerteam die Aufgaben des 57-Jährigen. Parallel läuft die Suche nach einem Nachfolger: „Wir brechen es aber auch nicht über den Zaun und geben uns die nötige Zeit, um eine seriöse Nachfolgeregelung zu finden“, so Hein. Trainer Michael Wimmer muss sich dagegen trotz der bislang enttäuschenden Saison keine Sorgen um seinen Job machen. „Michi besitzt von uns allen das absolute Vertrauen. Ich habe die letzten Tage vermehrt mit ihm und dem Trainerteam gesprochen. Es gibt nichts, woran gerüttelt wird“, machte der Vorstandschef deutlich. Ob eine Niederlage gegen Saarbrücken – es wäre die sechste in den letzten sieben Partien gewesen – etwas daran geändert hätte, bleibt spekulativ.
Krawall nach Aachen-Spiel
Auf brutale Weise waren Fans des FC Erzgebirge Aue nach dem Auswärtsspiel in Aachen von vermummten Hooligans überfallen worden. Zwei Fahrzeuge wurden dabei beschädigt, zudem wurden vier Fans leicht verletzt. Nun haben Anhänger der Veilchen unter dem Motto „Auer für Auer“ eine Spendenaktion gestartet. Bis Freitagvormittag sind bereits über 17.000 Euro zusammengekommen. Bemerkenswert: Unter den Spendern sind neben Marvin Stefaniak und Erik Majetschak, die jeweils einen dreistelligen Betrag gespendet haben, auch mehrere Alemannia-Fans. Das Geld soll in die Reparaturkosten der beiden beschädigten Fahrzeuge fließen. Bei Alemannia Aachen, das sich bereits unmittelbar nach dem Vorfall von diesem distanziert und ihn als feige bezeichnet hatte, meldete sich nun auch TSV-Präsident Björn Jansen zu Wort. „Solche Idioten wollen wir nicht im Stadion haben. Es ist unser klares Ziel, dass sich alle Menschen im und um das Tivoli herum sicher und willkommen fühlen – ganz gleich, in welchen Farben sie das Spiel besuchen“, sagt er gegenüber der „Aachener Zeitung“.
Thomann klagt
Zusammen mit Kevin Frisorger war Martin Thomann beim 1. FC Schweinfurt Mitte September suspendiert worden, nun klagt der 31-Jährige dagegen. Wie die „Main-Post“ berichtet, will der Linksaußen die Teilnahme am Trainingsbetrieb erreichen, die ihm vertraglich zugesichert ist. Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht ist für den 16. Oktober terminiert. Trainer Victor Kleinhenz hatte die Suspendierung mit „Leistung und Verhalten“ begründet. In der laufenden Serie stand der 31-Jährige in keinem einzigen Drittliga-Spiel im Kader, selbst im Landespokal durfte er nur zweimal ran. Und das, obwohl Thomann in der vergangenen Saison noch sechs Tore und neun Vorlagen zum Aufstieg beigesteuert hatte.