Homburg
Texte von Anna Seghers
Die Homburger Lesezeit ist längst ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt. Von September 2025 bis März 2026 lädt sie auch in der aktuellen Saison zu einer abwechslungsreichen Reihe von Lesungen ein, die Literatur in all ihren Facetten erlebbar macht. Neben klassischen Autorenabenden gehört auch das Format „VIPs lesen vor (VLV)“ dazu, bei dem bekannte Persönlichkeiten aus Homburg und der Region ihre Lieblingsbücher vorstellen. So verbindet die Lesezeit Literatur, Stadtgesellschaft und Unterhaltung auf besondere Weise.
Der nächste Termin der Reihe stellt Anna Seghers (1900–1983) und ihre bedeutenden Werke in den Mittelpunkt, so etwa „Das siebte Kreuz“ (1942) oder „Transit“ (1944). Seghers’ Werke erzählen eindrücklich von Flucht, Widerstand und Menschlichkeit. Ihr literarisches Vermächtnis bleibt angesichts heutiger gesellschaftlicher Herausforderungen immer noch hochaktuell.
Gestaltet wird der Abend in Homburg von Michael Schikowski, der sich als Literatur-Kenner und Rezensent bei Deutschlandfunk Kultur sowie mit literarischen Lesungen einen Namen gemacht hat. Die Veranstaltung findet am 21. Oktober um 19 Uhr in der Galerie im Saalbau in Homburg statt; der Eintritt ist frei.
Weitere Infos und Termine unter: www.homburg.de/veranstaltungen
Facetten des Kunsthandwerks
Am 25. und 26. Oktober wird in Wallerfangen-Gisingen professionelles Kunsthandwerk gezeigt. Bei der Ausstellung mit Verkauf präsentieren Künstlerinnen und Künstler unter dem Titel „Rendezvous Kunsthandwerk“ ihre Arbeiten. Die Themenbereiche decken Bilder, Keramik, Kalligrafie, Glas, Textilarbeiten, Holz, Schmuck und Pappmaché-Figuren ab. Bei der Vernissage am 24. Oktober führt Nicole Baronsky-Oßmann um 18 Uhr in die Ausstellung ein, die musikalische Gestaltung liegt beim Duo Sol, für das leibliche Wohl sorgt der Dorfladen.
Der für die Ausstellung verantwortliche Berufsverband Handwerk Kunst Design Saar e. V. wurde 1955 gegründet und feiert sein 70-jähriges Jubiläum. Der Zusammenschluss professionell arbeitender Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker versteht sich als Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung.
Geöffnet ist die Ausstellung zwischen 11 Uhr und 18 Uhr hier: Haus Saargau, Zum Scheidberg 11, 66798 Wallerfangen-Gisingen
Kulturverführung vom 17. Oktober 2025
Ausstellung: Stellen Sie sich das vor: Kunstwerke werden in einen Müllcontainer geworfen! Ein Pariser Kunsthändler entdeckt und rettet sie. Man kennt den Spruch: Ist das Kunst, oder kann das weg? Die Frage ist nicht dumm. Ich zögere beispielsweise nicht, manchen Hochbezahlten, ob in der Literatur oder Bildenden Kunst, als Scharlatan zu bezeichnen. Kostprobe: Paulo Coelho halte ich für Kitsch. Denis Scheck schließt sich meiner Meinung an. Es beeindruckt uns nicht, dass der Mann Bestsellerautor ist. Ich möchte nach Saarlouis fahren, um herauszufinden, ob ich es als Glücksfall erlebe, dass die Werke von Arthur Ludwig Jakob Nestle, der 1907 in Saarbrücken-Klarenthal geboren ist, gerettet wurden. Als Gegner des Nationalsozialismus verließ Arthur Nestle Saarbrücken, nahm den Namen Jacques Nestlé an und ließ sich in Paris nieder. Nach seinem Tod wurde der Atelierbestand von Galerien und Privatpersonen angekauft und fand den Weg in Auktionen und den Kunsthandel. „Jacques Nestlé, Saarbrücken – Berlin – Paris“, Arbeiten aus der Collection Danielle Moos, Paris, und Privatbesitz, Vernissage: Sonntag, 19. Oktober, 15 Uhr, Ausstellung bis 25. Januar 2026, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr, Eintritt frei, nächste Führung: Sonntag, 26. Oktober, 16 Uhr, Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Choisyring 10, 66740 Saarlouis, www.institut-aktuelle-kunst.de
Musik: Heutzutage, wo Musik bei Spotify gestreamt wird, die Musik auf Servern immateriell wartet, bis ein Mensch sie abruft, ist es wieder etwas Besonderes, wenn ein physisches Album erscheint. Die CD „KlezFire“ mit Helmut Eisel & Brass wird bei einem Präsentationskonzert gefeiert. Helmut Eisel ist als Klarinettist hierzulande sehr bekannt. Das Trio Helmut Eisel & JEM mit dem kolumbianischen Gitarristen Juan Pablo Gonzáles Tobón und dem Kontrabassisten Stefan Engelmann hat sich für „KlezFire“ erweitert. Drei Blechbläser der Bigband der saarländischen Polizei, Peter Kästner, Florian Sperzel und Felix Blum, sind mit von der Partie. Entstehen soll ein „enorm grooviges Bigband-Feeling und damit eine Musik, die einfach glücklich macht“. Dieser Plan geht auf – ich bin sicher! „KlezFire“, Freitag, 24. Oktober, 20 Uhr, Karten bei ticket regional, Eventim, Bel Etage, Deutschmühlental, 66117 Saarbrücken.
Kino mit Gespräch: „Ping Pong Paradise“ ist ein Sportdokumentarfilm und soll so spannend wie ein Thriller sein. Was ist unter „angewandtem Sportkapitalismus“ zu verstehen? Regisseur Jonas Egert, der sich mit dem Tischtennisverein TTC Neu-Ulm befasst hat, weiß es und erklärt, was Zuschauer nach der Vorführung wissen möchten. „Ping Pong Paradise“, Freitag, 24. Oktober, 20 Uhr, Camera zwo, Futterstraße 5-7, 66111 Saarbrücken Michaela Auinger