03.10.2019
Nach der Heldentat ging Zehnkampf-König Niklas Kaul erst mal baden. „Wir haben uns ein Bier gegönnt und im Swimmingpool den Sonnenaufgang angeschaut. Das war sehr schön", hat der mit 21 Jahren jüngste Weltmeister der WM-Geschichte erzählt, übernächtigt nach dem Überraschungscoup von Doha, der ihm am Tag danach noch „surreal" vorkam. Mit 8.691 Punkten konnte sich der Mainzer 32 Jahre nach Torsten Voss als erst zweiter Deutscher überhaupt die WM-Krone aufsetzen. Zugleich gilt er nun als heißer Anwärter auf Gold bei den Sommerspielen 2020 in Tokio, wo er weiter Geschichte schreiben und die Nachfolge der Olympiasieger Willi Holdorf (1964) und Christian Schenk (1988) antreten möchte.
Die zweite Goldmedaille für Deutschland bei der WM gewann Weitspringerin Malaika Mihambo. Die 25-Jährige von der LG Kurpfalz aus Oftersheim überragte mit ihrem siebten Sieben-Meter-Wettkampf in diesem Jahr alle: 38 Zentimeter Vorsprung auf die zweitplatzierte Ukrainerin Maryna Bech-Romantschuk sind der größte Vorsprung in der WM-Geschichte.
Dass die perfekt organisierte und von Tausenden Helfern umsichtig betreute WM auch Kritik en masse provozierte, lag vor allem an den – vorher bekannten – klimatischen Bedingungen: Hitze um 40 Grad Celsius tagsüber, auch nachts noch über 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Die Kritik zahlreicher Athleten zielte vor allem auf die anfangs halbleeren Stadionränge und die extreme Hitze bei den Wettbewerben außerhalb des mit viel technischem Aufwand auf 25 Grad Celsius heruntergekühlten Stadions.