Neue Liebe zu altem Stinker

Für die meisten DDR-Bürger erfüllte sich der Traum vom eigenen Auto erst nach langem Warten. Der Kleinwagen Trabant war deshalb für viele das Objekt der Begierde. Doch nach der Wiedervereinigung machte der technisch veraltete Trabi neben den Westmodellen eine miese Figur, avancierte zum Witzobjekt und wurde auf den Straßen bald zur Rarität. Seit einigen Jahren hat die „Rennpappe“ als Oldtimer aber eine wachsende Fangemeinde: Die Zulassungszahlen steigen – 2023 haben sie laut Kraftfahrt-Bundesamt wieder die Marke von 40.000 geknackt. Wer das Kultauto, das jetzt Jubiläum feiert, kaufen will, muss eine stattliche Summe berappen. Vor 60 Jahren wurde der Trabant 601 auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit mehr als 2,8 Millionen Exemplaren war er bis 1990 der meistverkaufte Modelltyp und hat das Trabi-Bild in den Köpfen geprägt. Dieser Trabant P 601 mit Dachzelt steht heute im August-Horch-Museum in Zwickau. Die damals sehr beliebte und begehrte „Pension Sachsenruh“ bedeutete im Arbeiter- und Bauernstaat ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit.