Ideale Bräune auch im Winter? Mit Sonne aus der Tube ist der schöne Teint auch ohne Urlaub möglich. Worauf es dabei ankommt, und welche Produkte sich am besten eignen, weiß FORUM-Redakteurin Katharina Taibi. Ein Selbstversuch.
Warum fühlen wir uns nach einem Sommerurlaub meistens nicht nur entspannter, sondern irgendwie auch schöner? Die Antwort ist recht simpel: weil ein leicht gebräunter Teint nach Erholung aussieht. Man wirkt frischer, gesünder, fühlt sich einfach attraktiver. Nun gibt es aber die restlichen – sagen wir mal 300 – Tage im Jahr, an denen von Sommer-Teint keine Spur ist. Wir reisen an diesen nicht in die Sonne, die Bräune aus dem vorherigen Urlaub ist schnell weg und Sonnenbaden an sich ist sowieso eine Strapaze für die Haut, der man sie nicht allzu oft aussetzen sollte. Was also tun, wenn man gern das ganze Jahr über wie frisch aus dem Urlaub aussehen möchte?
Die Antwort lautet: Selbstbräuner. Er ist seit Jahrzehnten auf dem Markt, hat sich stets weiterentwickelt und ist von unzähligen Herstellern erhältlich. Und obwohl das Auftragen immer innovativer, somit leichter und wirklich streifenfrei ist, sträubt sich die Mehrheit der Menschen (immer noch) ihn anzuwenden. Wieso? Ich habe keine Ahnung. Für mich gehört er seit Langem zum festen Bestandteil im Kosmetikschränkchen. Entsprechend umfangreich ist meine Kenntnis über verschiedene Produkte. Was neu auf dem Markt ist, teste ich gern. Wie ein Produkt gefällt, ist natürlich immer Geschmackssache. Aber ich teile an dieser Stelle gerne meinen Geschmack.
Schnelle Bräune plus Pflege
Das Schöne am selbstgebräunten Gesicht ist, dass man sich getrost auch mal die Foundation am Morgen sparen kann. Mein persönlicher Tipp, unabhängig vom Produkt, ist aber ein anderer. Wer vor dem Schlafengehen schon weiß, dass die Nacht kurz wird – Nachtcreme durch Selbstbräuner ersetzen. Ich garantiere, dass man morgens zumindest frischer aussieht, als man sich fühlt. Was aber tue ich, wenn ich vorm Zubettgehen nicht an meinen eigenen Tipp gedacht habe? Express-Selbstbräuner lautet die Lösung. Und da gibt es so einige. Diverse Schichten unter Selbstbräuner-Produkten aufzutragen, ist nicht gerade ratsam, da das Produkt dadurch unter Umständen ungleichmäßig einzieht. Also achte ich darauf, dass die schnelle Bräune möglichst viele Pflegeeigenschaften einer Tagescreme bietet. Fündig wurde ich da beispielsweise bei Medipharma Cosmetics. Deren Produkt heißt, wie es wirken soll, nämlich Express. Er verspricht erste Ergebnisse nach drei Stunden und baut sich langsam tageweise auf, bis zum gewünschten Bräunungsgrad. Dann reicht eine Anwendung alle zwei bis drei Tage. Das Produkt ist ganz leicht auf der Haut, spendet Feuchtigkeit, denn es enthält pharmazeutisches Hyaluron, duftet zart und angenehm und hat – für mich persönlich das ganz große Plus – einen Lichtschutzfaktor von 15. Ich gehe Sommer wie Winter nämlich grundsätzlich nicht ohne aus dem Haus. Befolgt man die Anwendungstipps, wirkt der Teint schon an Tag eins sanft gebräunt und erfrischt. Ich mache dann nach zwei Anwendungstagen etwa ein oder zwei Tage Pause und verwende ihn dann wieder zwei Tage in Folge. Keine Flecken, nur Pflege, wendet man das Produkt auf zuvor gereinigter Haut an. Nach der Anwendung warte ich etwa 15 Minuten, bis ich mich schminke und eine Foundation auftrage. Ach ja, die Hersteller empfehlen zur Vorbehandlung das Enzympeeling ohne Schleifpartikel. Das ist nicht nur sanfter, sondern auch gründlicher.
Dann gibt es noch ein Produkt, das etwas anders wirkt. Das Insta Glow Gel von Nu Skin wirkt nämlich nicht nur nach, sondern spendet, wie der Name schon sagt, direkt einen goldbraunen Glow. Der Teint strahlt sofort frisch, ist glowy, die vollendete Tönung baut sich auch hier mit der Zeit auf. Allerdings sollte bei diesem Produkt zuerst eine Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden. Wenn diese dann vollständig eingezogen ist, kommt das Glow Gel on top. Einziges Manko an diesem Produkt ist allerdings der Geruch. Es wird zwar als duftend angepriesen, ich finde aber, dass der typische Selbstbräuner-Geruch sehr dominant ist. Das tut dem Ergebnis aber keinen Abbruch.
Auch wenn es im Winter vielleicht Quatsch ist, aber einmal die Woche muss auch der Ganzkörper-Selbstbräuner ran. Leicht gebräunt wirkt man – es ist (leider) wahr – schlanker und straffer. Und wenns nur für das eigene Wohlbefinden ist – ich kann nicht darauf verzichten. Ich habe mich neulich also online influencen lassen und eine Palette von Selbstbräunungsprodukten von Venice Cosmetics bestellt. Mit dem SundanceProdukt von dm sowie mit der Selbstbräunungsmilch von Ambré Solaire war ich immer sehr zufrieden. Nun waren die Rezensionen so begeistert, dass ich, wie schon erwähnt, gleich mehrere Produkte bei Cosmetics bestellt habe. Die fürs Gesicht – alle ganz toll. Was mir an der Marke vorab besonders zugesagt hatte, waren die Düfte der Produkte: Kokosnuss, Erdbeere, Himbeere, Kirsche. Damit kriegt man mich. Nun aber zum Bräunungsschaum für den Körper. Der Kauf des Handschuhs wird empfohlen. Hab ich mir geschenkt. Trage also die Mousse, die schon beängstigend dunkel aus dem Spender kommt, auf, und denke „ach du Schreck“. Vom Auftragen schreckt es mich dann aber nicht ab. Auf der Verpackung steht „Dark Self Tanning Mousse“. Für helle Typen wie mich also nicht empfehlenswert. Zumindest nicht im Winter. Bin ich froh, dass Winter ist. Ich sehe nach dem ersten Mal ohne Handschuh wirklich aus wie das gefürchtete Streifenhörnchen, weil die Mousse verdammt schnell einzieht, bevor man sie richtig verteilen kann. Das Gute – und in meinem speziellen Fall Schlechte – ist: Das Ergebnis hält wirklich sehr lange. Mindestens eine Woche. Achso, davon wie meine Hände nach dem Auftragen mehrere Tage ausgesehen haben, will ich gar nicht anfangen, obwohl ich sie direkt danach etwa fünfmal gründlich mit Seife gewaschen habe. Mit einem Handschuh – ich habe mir dann einen in der Drogerie besorgt – geht es dann doch deutlich besser. Ich habe nämlich nicht aufgegeben und es noch mal gewagt. Einfach, weil mir der Preis zum direkten Entsorgen zu hoch war.
Was gefällt, ist sehr individuell
Nach diesem Test habe ich dann das Express-Produkt und den sanften Selbstbräuner von Medipharma Cosmetics ausprobiert. Beide Produkte sind sehr zufriedenstellend. Da muss man wirklich keine Sorge vor dem oben beschriebenen Schrecken haben, da sich auch die Bräune dieser Produkte langsam aufbaut. Wem der Bräunungsgrad reicht, pausiert wieder für zwei, drei Tage und dann geht’s von vorne los. Die Pflegeeigenschaften sind sehr passabel, weil die Haut durch das pharmazeutische Hyaluron keine weitere Feuchtigkeitspflege braucht. Ich halte es jetzt so: den normalen „Sanfte Bräune“ werde ich für den Winter verwenden und die Express-Bräune für den Sommer, wenn es schnell gehen muss und meine weißen Beine noch vorm Ausgehen einen Hauch Farbe bekommen sollen. Wie schön, dass der Markt heutzutage so viel zu bieten hat.