Sie können rund ums Gesicht auftreten und damit den makellosen Teint zerstören. Mitesser dauerhaft loszuwerden ist gar nicht so einfach. Zum Glück gibt es vorbeugende Maßnahmen und Gegenmittel.

Ihren skurrilen Namen verdanken die Mitesser einem Irrglauben. Bis ins 19. Jahrhundert ging man davon aus, dass es sich bei ihnen um eine Art Parasit handelt, der sich im menschlichen Körper einnistet und sich als Zehrwurm oder Dürrmade von ihrem Wirt bedient. Daher war für sie auch das Wort „Komedo“ gebräuchlich, abgeleitet vom lateinischen Wort „comedere“, was so viel wie essen oder mitessen heißt. Tatsächlich sind Mitesser lästig, aber in der Regel gesundheitlich unbedenklich. Allerdings sind sie unansehnlich, man möchte diesen mehr oder weniger kleinen Makel, der vor allem in der sogenannten T-Zone – im Bereich der Nase, des Kinns und der Stirn – auftritt, möglichst schnell wieder loswerden. Männer, die im Schnitt eine fettigere Haut als Frauen haben, sind stärker von Mitessern betroffen. Lässt man diese Hautunreinheiten jedoch einfach durch Ignorieren gewähren, können sich durchaus entzündliche Pickel entwickeln. Auch bei der unsachgemäßen Entfernung von Mitessern kann es zu schmerzhaften Entzündungen kommen. Deshalb sollte man das Problem mit Bedacht und unter Auswahl der richtigen Tipps aus einer wahren Flut von ärztlichen Ratschlägen oder klassischen Hausmitteln angehen.
T-Zone ist am häufigsten betroffen
Mitesser, die in der Dermatologie als Komedonen bezeichnet werden, sind Hautunreinheiten, die sich in den unter der Haut liegenden, winzigen Kanälen der Talgdrüsenfollikel bilden können. Sobald einer der Kanäle durch Ansammlungen von Hornzellen am Follikelausgang wie ein Pfropfen verstopft ist und dadurch der produzierte Talg nicht mehr oder nur schwer abfließen kann, wird dies zur Entstehung eines Mitessers führen. Auch eine übermäßige Talgproduktion, im Fachjargon Seborröh genannt, kann durch eine daraus resultierende Verstopfung der Poren ursächlich für die Bildung von Mitessern sein. Es gibt zwei Ausprägungen von Mitessern mit geradezu martialisch klingenden Bezeichnungen: Blackheads und Whiteheads. Bei den Blackheads handelt es sich um etwa ein bis zwei Millimeter große Komedonen, die zur Hautoberfläche hin offen sind. Sie sind meist dunkel bis schwarz gefärbt, wobei dieser Ton durch eine Oxidation des in den Zellen der Talgdrüsen gebildeten Melanins mit dem Sauerstoff der Außenluft entsteht. Bei den Whiteheads handelt es sich um geschlossene, mit einem Talg-Horn-Pfropf gefüllte, rund einen Millimeter große, halbkugelige Komedonen, die unter der Hautoberfläche liegen, und die wegen des fehlenden Kontakts mit Sauerstoff auch nicht oxidieren können – weshalb sie weißlich bis gelb gefärbt sind. Wenn der Einschluss der Whiteheads dauerhaft nicht nach außen gelangen kann, besteht die Gefahr der Bildung von Pusteln oder auch entzündlicher Akne. Es kann aber auch wegen des durch den Sekret-Stau aufgestauten Drucks zu einer explosionsartigen Öffnung der Whiteheads kommen, die sich dann in Blackheads verwandeln.
Eine übermäßige Mitesser-Bildung ist ähnlich wie bei Pickeln, Akne und anderen Hautunreinheiten häufig genetisch oder hormonell bedingt. Vor allem die männlichen Sexualhormone, Androgene, kurbeln die Talgproduktion an, sodass die Haarfollikel schnell verstopfen können. Auch bei unreiner und fettiger Haut sind Mitesser häufig unerwünschte Begleiter. Mitesser bleiben oft hartnäckig bestehen oder kommen schnell wieder. Es ist also gar nicht so leicht, die kleinen Makel dauerhaft loszuwerden. Ein Nimmerwiedersehen gibt es hier in der Regel leider nicht. Allerdings kann mit einer intensiven Pflegeroutine schon mal wirksam gegengesteuert werden.
Empfehlenswert ist zunächst einmal eine schonende Gesichtsreinigung, idealerweise zweimal täglich. Dabei sollte ein mildes Reinigungsgel oder eine seifenfreie Waschlotion möglichst ohne Parfüm oder alkoholische Inhaltsstoffe und mit einem pH-hautneutralen Wert von etwa 5,5 zum Einsatz kommen. Nach der Reinigung, wobei Make-up oder Sonnencreme am besten in einem separaten Schritt beispielsweise mittels Mizellenwasser entfernt werden sollten, ist das Auftragen eines Gesichtswassers ratsam, gefolgt von einer guten Feuchtigkeitscreme. Hilfreich kann auch der generelle Verzicht auf Kosmetik-Produkte sein, die sogenannte komedogene Stoffe, beispielsweise Schwefel, Stearinsäure, verschiedene Pflanzenöle oder Kakaobutter enthalten, und die das Entstehen von Mitessern begünstigen können. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass eine zu Unreinheit neigende Haut keinesfalls durch fettige Cremes oder Lotionen überladen werden sollte. Stattdessen sollten nur leichte Texturen, etwa mit Hydroxysäuren oder Vitamin-A-Säure-Derivaten, die genügend Feuchtigkeit spenden und die Poren nicht verstopfen, aufgetragen werden.
pH-hautneutrale Reinigung
Auch Peelings können eine gute Prophylaxe gegen Mitesser sein, weil dadurch frühzeitig alte Hautzellen, die die Poren verstopfen können, entfernt werden. Auch bereits vorhandene Mitesser können mithilfe eines Peelings beseitigt werden, ganz egal ob es sich dabei um ein mechanisches oder ein chemisches Peeling handelt. Da Peelings aber die Haut reizen können und daher nicht zu oft durchgeführt werden sollten, sollten zwischendurch Gesichtsmasken zum Einsatz kommen. Als besonders geeignet, um Talg oder Mitesser von der Hautoberfläche zu entfernen, gelten Reinigungsmasken mit Heilerde, Tonerde, Salicylsäure oder Aktivkohle. Neuerdings gilt auch die Silbercreme mit feinsten Silberpartikeln und Salicylsäure als Geheimwaffe gegen Mitesser. Tatsächlich gilt Salicylsäure als einer der besten Wirkstoffe, um abgestorbene Hautschüppchen zuverlässig zu entfernen, Mitesser auszutrocknen oder die Poren zu verkleinern. Ähnlich positive Effekte lassen sich mit Niacinamiden, Benzoylperoxid, Zink oder Adapalen erzielen. Selbstverständlich kann auch mit einem gesunden Lebensstil und einer ausgewogenen Ernährung, inklusive reichlichem Trinken ein Eigenbeitrag gegen Mitesser geleistet werden.
Heikel wird es, wenn es um die Frage nach der besten Methode zur Entfernung von Mitessern geht. Jeder dürfte schon den Versuch unternommen haben, die Komedonen selbst mithilfe der Finger auszudrücken. Kosmetik-Firmen und viele Hautärzte raten davon dringend ab, weil dabei die auf den Händen heimischen Bakterien leicht in die Wunde eindringen und dadurch eine Entzündung der Mitesser-Region auslösen können. Was schlimmstenfalls auch noch unschöne Akne-Narben zur Folge haben kann. Allerdings kann man durch Verwendung von keimfreien Kosmetiktüchern, die um die Zeigefinger gewickelt werden, durchaus selbst für eine ausreichende Hygiene sorgen. Anschließend sollte die behandelte Stelle unbedingt desinfiziert und bei Bedarf eine beruhigende Maske aufgelegt werden. Als vorbereitende Maßnahme für den Mini-Eingriff empfiehlt sich ein Gesichtsdampfbad mit Kamillentee, welches die Poren weiten und öffnen kann. Auf der sicheren Seite ist man auf jeden Fall, wenn man die Prozedur bei Bedarf von einem Profi in einem Kosmetikstudio durchführen lässt.
Komedonen nicht selbst ausdrücken

Als weitaus bessere Alternativen zum Selbstausdrücken wird meist zum Kauf eines sogenannten Komedonen-Quetschers in Apotheken oder Clear-up- Strips, sogenannte Mitesser-Pflaster, von diversen Kosmetik-Herstellern geraten. Allerdings ist der richtige Umgang mit dem Quetscher gar nicht mal so einfach. Auch das sollte man lieber den Profis in den Kosmetik-Studios überlassen. Und die Wirksamkeit der Pflaster ist auch noch ziemlich umstritten, weil häufig die Mitesser nicht am Klebestreifen anhaften, dafür aber der Säureschutzmantel der Haut leicht beschädigt werden kann. Weitaus funktionstüchtiger dürfte ein sogenannter Porensauger sein, der die Mitesser mithilfe einer Vakuum-Funktion regelrecht aus der Haut heraussaugt. Bei ganz hartnäckigen Komedonen hilft am besten ein professionelles chemisches Peeling oder sogar eine Mikrodermabrasion, bei der im Kosmetik-Studio feine Kristalle auf die Haut geblasen werden.
Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe von klassischen Hausmittelchen, mit denen man den ungewünschten Mitessern zu Leibe rücken kann. Da wird beispielsweise zu Zitronensaft in selbst gemachten Masken oder Peelings geraten, zu einer in der Apotheke erhältlichen Paste aus Natronpulver oder ganz einfach zum Auftragen von handelsüblicher Zahnpasta auf den betroffenen Stellen.