Ximena Ferrer Pizarro (29)
Künstlerin | Weißensee
Farbe ist allgegenwärtig in Ximena Ferrer Pizarros Kunst – auch, wenn deutsche Kollegen ihr rieten, neutralere Töne zu nutzen. Die Künstlerin mit Faible für Naive Malerei und Pop Art liebt die lebendigen lateinamerikanischen Farben. Auf der Leinwand und im richtigen Leben. Während in der Kunstgeschichte hellhäutige Menschen im Mittelpunkt stehen, spielen bei ihr eher Menschen mit dunklerer Hautfarbe die Hauptrolle. Mit 19 kam die Peruanerin aus Lima durch Zufall nach Berlin. Zwei Jahre später hatte sie einen Studienplatz an der begehrten Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zunächst malte sie abstrakt, experimentierte mit Farbe und Form. Mit der Zeit entwickelte sie ihre ganz eigene Technik. Die Körper ihrer Figuren sind leicht unproportional, witzig figurativ. Sie sollen nicht zu perfekt sein. Ximena Ferrer Pizarros Augenmerk liegt auf der Darstellung menschlicher Schwächen, sozialer Unterschiede und interkultureller Herausforderungen. Scheinbare Kleinigkeiten haben für sie eine politische Dimension: etwa blondgefärbte Haare, die schwarz nachwachsen. Die Teilnehmerin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts und zweifache Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist nominiert für den Masterclass-Preis 2023 von Ketterer Kunst München. Sie setzt sich auf ihren farbbeklecksten Sessel. Sie muss sich noch Notizen machen für ihr nächstes Bild, das sie bereits im Kopf hat. ximenaferrerpizarro.com