Sebastian Flaig (38)
Perkussionist | Lichtenberg
Sein Büro steckt im Handy: Terminkalender, Bahntickets zu Auftritten oder Verträge. Als Ablage für seine Noten dient ein Teetisch aus Istanbul, wo Sebastian Flaig ein Jahr lang seine Kenntnisse der orientalischen Perkussion vertiefte. In dem kleinen Probenraum im „Rockhaus Berlin", den er sich mit anderen Musikern teilt, braucht er Platz für seine zahlreichen Schlaginstrumente wie die einfellige Fingertrommel Darbuka aus dem Nahen Osten, das Schellentamburin Riq aus Ägypten oder die mit der Hand geschlagene persische Tombak. Nach dem Abitur studierte der gebürtige Freiburger ethnische Perkussion, Jazz-Drumset und Komposition an der Leipziger Musikhochschule. Durch die Freundschaft mit einem iranischen Studienkollegen wurde sein Interesse an orientalischen Musikkulturen geweckt. Später tourte er durch Syrien, den Libanon, die Türkei und Bulgarien. Seine Musik ist eine Melange aus orientalischen Einflüssen und Jazz. Sein Spektrum reicht darüber hinaus von Alter Musik bis hin zu minimalistischen und experimentellen Klängen. Der vielseitige Musiker spielt in zahlreichen Formationen, etwa auf dem Rudolstadt Festival oder als Solist mit dem Staatsorchester Braunschweig und den Hamburger Symphonikern. Seine Kompositionen, unter anderem für Theaterproduktionen, tragen Titel wie „Tanzender Komet", passend zu seinen herumwirbelnden Händen, die immer auf etwas herumtrommeln müssen. www.sebastianflaig.com