Julia Seibert (26)
Controlling Quartiermeister | Kreuzberg
„Volle Pulle sozial“ steht auf den Flyern. „Dein Bier unterstützt unser Projekt“ auf dem Poster. Für Julia Seibert ist Arbeiten in einem Sozialunternehmen ein Muss. Schon ihre Masterarbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) schrieb sie zu dem Thema und landete zunächst als Praktikantin bei Deutschlands erster gemeinwohlbilanzierter Biermarke. Das Sozialunternehmen, das 2010 als ehrenamtliche Bewegung startete, besteht heute aus drei Säulen: einer GmbH, einer Stiftung und einem Verein. Zehn Prozent des Rohertrags, also der Verkaufspreis des Bieres minus Einkaufspreis, werden gespendet. Die Förderung ist somit Teil der Betriebsausgaben. Quartiermeister hat bereits expandiert nach Dresden, Leipzig und München und unterstützt mit dem Geld lokale gemeinnützige Initiativen, wie einen Umsonst-Laden in Dresden oder das Schulprojekt „Die kleinen Programmierer“ in Berlin. Altersdurchschnitt der knapp zehn Mitarbeiter liegt bei etwa 30 Jahren. Die Jüngste ist Julia Seibert, die derzeit noch eine berufsbegleitende Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin macht. Die gebürtige Saarländerin hatte schon immer ein Faible für die Getränke-Industrie. Während des Studiums jobbte sie im Biergarten und machte das Marketing für Piranja-Cola. Nach Feierabend genießt sie das hauseigene Bio-Pils, mit oder ohne Alkohol. Die Etiketten, zeitgemäß gegendert, tragen den Aufdruck „Quartiermeister*in“. Start - Quartiermeister – Zum Wohle aller