Antonia Fleckenstein (31) und Ludger Lemper (48)
Vorstandsmitglieder Kulturmarkthalle | Prenzlauer Berg
Ein Kulturzentrum im Supermarkt? Der Regisseur Ludger Lemper, einer der Initiatoren, glaubte an die Umsetzbarkeit des 2016 ins Leben gerufenen Projektes. Inzwischen ist die Kulturmarkthalle mit zahlreichen Kultur- und Bildungsangeboten zu einer festen Größe im Kiez geworden. Die Räumlichkeiten werden von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin kostenfrei zur Zwischennutzung zur Verfügung gestellt. Die diplomierte Kulturarbeiterin Antonia Fleckenstein, unter anderem zuständig für das Fundraising, ist seit 2017 dabei. Kennengelernt haben sich die beiden bei der Flüchtlingsarbeit. Das Projekt stemmen sie gemeinsam mit einem 40-köpfigen multikulturellen meist ehrenamtlich arbeitenden Team, unter anderem aus Mexiko, Tschechien, Afghanistan, Syrien oder Russland. Das Büro – die Fleischtheke der ehemaligen Kaufhalle – dient bei Veranstaltungen als Backstage-Bereich für Künstler. Die Durchreiche schmückt eine Collage aus künstlerischen Fotos zum Thema Kiez, die Teil einer Ausstellung ist. An der Wand ein Plakat einer Lesung mit Musik. Dienst nach Vorschrift gibt es nicht. Gestern war eine große Veranstaltung. Da haben die beiden bis vier Uhr früh gearbeitet. Das Engagement lohnt sich. Die Kulturmarkthalle wurde Landessieger Berlin des Deutschen Nachbarschaftspreises 2018 der Nebenan Stiftung und hat gute Chancen, sich langfristig als Kulturstandort zu etablieren.