Die australische Künstlerin Sue Hayward lebt seit 1985 in Deutschland, momentan in Teltow bei Berlin. Bis 15. November zeigt sie einige ihrer Werke unter dem Motto „Homesickness and other yearnings" in der australischen Botschaft.
Frau Hayward, alltäglich ist das wohl nicht, eine Ausstellung in der Botschaft zu haben – wie kam es dazu?
Wir haben schon mehrmals gut zusammengearbeitet. Zum Beispiel auch bei dem Projekt eines Denkmals für den brandenburgischen Australien-Forscher
Ludwig Leichhhardt in Goyatz. Für die jetzige Ausstellung eignet sich die große Fensterfront in der australischen Botschaft natürlich bestens. Dort kommen die Stelen besonders zur Geltung.
In den Bildern und Skulpturen tauchen immer wieder Vögel auf – und Bienenwachs!
Wir Australier haben eine ganz besondere Beziehung zu Vögeln und der Natur. Ich gestalte ja hauptsächlich Bilder, aber eine Zeit lang konnte ich einfach nicht malen. Da habe ich Skulpturen gemacht, und in dieser Zeit entstand die Figur „The Healing", ein Kniender mit einem australischen Ibis auf dem Rücken. Vögel stehen symbolisch für viele Dinge wie Transzendenz oder die Natur. Mein Medium ist fast immer Wachs, auch bei den Bildern, denn die Wirkung ist eine ganz besondere.
Sie leben ja schon sehr lange in Deutschland. Wie viel Australien ist noch in Ihnen?
Natürlich bin ich Australierin, obwohl ich hier länger gelebt habe als dort. Dennoch, Kindheit und Jugend, die prägenden Jahre, habe ich in Australien verbracht. Deutschland beeinflusst meine Arbeit, hier habe ich meine Familie. Wenn ich in Australien bin, brauche ich ein paar Wochen, um anzukommen. Dann ist es wieder schwer, von dort wegzugehen. Genau diesen Zwiespalt spiegelt die aktuelle Ausstellung wider: Heimweh und Sehnsucht.