Unesco
Techno und Bergsteigen jetzt Kulturerbe
Die Berliner Techno-Kultur und das Bergsteigen in Sachsen zählen nun zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland und wurden in das bundesweite Verzeichnis aufgenommen. Hinzugekommen sind auch noch die Finsterwalder Sanges-Tradition in Brandenburg, der Kirchseeoner Perchtenlauf in Bayern, die Schwälmer Weißstickerei aus Hessen und der Viez, die Weinbereitung aus Äpfeln, Birnen oder Quitten im moselfränkischen Raum.
Seit 2003 gibt es ein Abkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Unesco. Deutschland ist seit 2013 Vertragspartei. Das bundesweite Verzeichnis mit 150 Einträgen würdigt kreative, inklusive und innovative Kulturformen. Einzelne Einträge aus den nationalen Verzeichnissen können für eine von drei internationalen Unesco-Listen vorgeschlagen werden.
„Kultur wird tagtäglich in Deutschland gelebt“, sagte der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz, Hessens Kulturminister Timon Gremmels (SPD). „Die jüngsten Einträge unterstreichen die Vielfalt und die Lebendigkeit kultureller Praktiken.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sieht die Liste durch wichtige Kulturformen ergänzt. „Die Neuzugänge veranschaulichen nicht nur die regionale Vielfalt und thematische Breite der gelebten Kultur in Deutschland, sie stehen auch für einen erweiterten Kulturbegriff“, sagte die Grünen-Politikerin im Hinblick auf die Aufnahme der Berliner Techno-Kultur. (dpa)
Kulturverführung vom 22. März 2024
Konzert: Die von den Brüdern Peter und Stephan Brings gegründete, gleichnamige Band hat in den zwei zurückliegenden Jahrzehnten schon so ziemlich viele Höhen und Tiefen erlebt. Dann gelang ihnen im Jahr 2000 der Hit „Superjeilezick“. Der öffnete ihnen Türen in der närrischen Hochburg Köln. Kaum eine Karnevalssession ohne einen neuen Stimmungshit von Brings. Bekannt sind sie auch für ihre originellen Coverversionen, von Zarah Leander bis Gypsy-Musik. Bisweilen ecken sie mit ihren Songs an, das hat sie aber nur noch populärer gemacht. Kesselhaus in der KulturBrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tickets ab 35 Euro, Infos unter: www.kesselhaus.net
Ausstellung: Das Minsk Kunsthaus in Potsdam zeigt vom 16. März bis zum 11. August die Gruppenausstellung „Soft Power“. Vorgestellt wird Textilgestaltung als künstlerisches Ausdrucksmittel, mit dem Machtverhältnisse infrage gestellt werden können. Im Kapitel „Unsichtbare Hände“ stehen beispielsweise die Produktionsbedingungen von Textilien und deren Rohmaterialien im Vordergrund. Das Kapitel „Fäden der Vorfahren“ veranschaulicht Verbindungslinien in die Vergangenheit und bezieht sich mit den historischen und zeitgenössischen Arbeiten auf vergangene Traditionen, die bis heute nachwirken. Das Minsk Kunsthaus in Potsdam, Max-Planck-Straße 17, 14473 Potsdam, Tickets ab 10 Euro/erm.: 8 Euro, Infos: www.dasminsk.de
Event: „Ab ins B!“ lädt wieder dazu ein, den Berliner Stadtrand zu erkunden. Vom 30. März bis zum 14. April warten über 250 Veranstaltungen in zehn Berliner Bezirken mit einem abwechslungsreichen Programm auf. Das Angebot reicht von Führungen durch die Liebermann-Villa, das Unesco-Welterbe „Hufeisensiedlung“ oder durch Schmargendorf auf den Spuren von Rainer Maria Rilke, über die Ausstellung „Jazz im Bild“ im Kulturhaus Karlshorst und kuriosen Ausstellungsstücken aus aller Welt im Sportmuseum Marzahn-Hellersdorf bis hin zu Gamelan-Musik im Haus der Indonesischen Kulturen. Einige Angebote sind kostenlos. Mehr dazu unter www.abinsb.de
Theater: War es der Professor mit der Rohrzange im Musikzimmer? Oder doch die Baronin mit dem Kerzenständer im Salon? Mit der ersten Leiche nimmt der Abend seinen mörderischen Lauf. Jeder verdächtigt jeden, niemand ist sicher und schon liegt das nächste Opfer im Billardzimmer. Werden die Zuschauer herausfinden, wer der Täter ist? Mit viel Slapstick und noch mehr Freude am Detektivspiel werden die Figuren in „Cluedo“ zum Leben erweckt, zu erleben vom 15. März bis 14. April im Theater am Potsdamer Platz. Komödie am Kurfürstendamm im Theater am Potsdamer Platz, Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 Berlin, Infos zum Spielplan und Tickets: www.komoedie-berlin.de Regina Friedrich