Vincent Julien Piot (53)
Künstler | Pankow
Das Cembalo verschwindet unter den Papierbergen. Dabei liebt Vincent Julien Piot die Harmonie – musikalisch, visuell und sprachlich. Der Tausendsassa mit mindestens drei beruflichen Standbeinen, hat derzeit viel zu tun. Gerade hat er die französische Version des aktuellen Almanachs der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth fertiggestellt. Dann stehen wieder Konzerte an. Regelmäßig begleitet er Sänger bei Chanson-, Lied- und Arienprogrammen oder spielt solo Debussy, Schubert, Ravel oder Philip Glass. Einst studierte der Künstler, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt, an der Musikhochschule im französischen Poitiers Klavier, später Kammermusik an der Berliner Hochschule der Künste (HDK). Er ist aber auch Diplom-Betriebswirt mit Abschluss von der Pariser Elite-Uni Science Po und außerdem ausgebildeter Plakatgestalter. Neben der Musik und den Übersetzungen macht er „Gebrauchskunst“, illustriert und gestaltet Buch- oder CD-Cover. Überhaupt ist Piot selbst ein Gesamtkunstwerk. Genau wie seine Wohnung. Es gibt viel zu entdecken. Die schrägen Bücherregale hat er selbst gebaut, dazu einige Wände und Türen bemalt. Biedermeier Möbel stehen neben Lampen aus den 50ern. Da überrascht es nicht, dass der Musiker mit dem großen Repertoire die Improvisation liebt. Das Leben ist bunt. Und die Kreativität ist einfach grenzenlos. i-arts // vjp