Bilder der Woche ausblenden
Bilder der Woche einblenden

WAS MACHT EIGENTLICH...

Der amerikanische Magier und Illusionist bei einer Show 1993. Später ließ er die Freiheitsstatue verschwinden
Foto: picture-alliance / dpa

… David Copperfield?

Mit seinen Illusionsshows verzaubert er seit den 80ern weltweit das Publikum. Der „Magier des Jahrtausends“ hat das größte Zauber-Museum eingerichtet und ein Therapieprogramm für Menschen mit Behinderung entwickelt. Der 66-Jährige tritt täglich in Las Vegas auf.

Der Magier des Jahrtausends, David Copperfield, gilt heute als Inbegriff des Groß-Illusionisten, der in spektakulären Shows sogar die Freiheitsstatue oder Eisenbahnwaggons verschwinden ließ. Sein Vorbild ist der Entfesselungskünstler und „Vater der modernen Magie“, Harry Houdini, von dem er auch etliche gesammelte „magische“ Gegenstände in seinem International Museum and Library of the Conjuring Arts ausstellt. Es befindet sich in dem sogenannten Secret Warehouse an einem geheim gehaltenen Ort in Los Angeles und umfasst heute etwa 80.000 Ausstellungsstücke aus der Welt der Zauberei und ist das weltweit größte seiner Art. Allerdings gewährt Copperfield nur ausgesuchten Zauberkünstlern Zutritt zu seinen „magischen“ Schätzen aus Zauber­utensilien, Büchern, Plakaten und anderen wertvollen Erinnerungsstücken. 

„Mit Leidenschaft und Ausdauer“

David Copperfield tritt täglich in Las Vegas auf und kommt allein dort jedes Jahr auf 500 bis 600 Shows
David Copperfield tritt täglich in Las Vegas auf und kommt allein dort jedes Jahr auf 500 bis 600 Shows - Foto: picture alliance / AP Images

Copperfield, der sich in den 80er-Jahren zuerst durch Fernsehshows einen Namen gemacht hatte, konnte sich im Laufe seiner langen Karriere ein Vermögen „herbeizaubern“, das inzwischen auf rund eine Milliarde Dollar geschätzt wird, dazu gehören allein Immobilien im Wert von 200 bis 300 Millionen Dollar. Mit seinen Auftritten in Las Vegas, seinen Tourneen und anderen geschäftlichen Aktivitäten seines Unternehmens erwirtschaftet er pro Jahr rund 40 bis 60 Millionen US-Dollar. Er besitzt seit 2006 neben Immobilien in New York und Nevada auf den Bahamas elf Inseln, die dort auch als „Copperfield Bay“ bekannt sind. Auf einer seiner Inseln, Musha Cay, hat er ein Luxusresort geschaffen, das mit 350 Hektar traumhafter Natur und 40 Bilderbuchstränden illustre Gäste anzieht, die imstande sind, täglich die „Kleinigkeit“ von 37.000 US-Dollar Miete zu zahlen. Seine Verbundenheit mit der Region unterstrich Copperfield 2019 durch eine großzügige Hilfe bei der Behebung immenser Hurrikan-Schäden.

Auch mit 66 Jahren steht Copperfield noch fast zweimal täglich auf der Bühne des bekannten „MGM Grand Hotel & Casino“ in Las Vegas und kommt allein dort jedes Jahr auf 500 bis 600 Shows. Dafür tüftelt er immer wieder an neuen Tricks: „Ich liebe es, mich und mein Team ständig durch neue Ideen und Methoden herauszufordern! Es dauert mindestens zwei Jahre, eine Illusion zu entwickeln“, verriet er 2022 dem US-Magazin „Watson“. Einen seiner Tricks musste Copperfield 2018 durch Gerichtsbeschluss offenlegen, weil ein Zuschauer sich beim „Verschwinden“ von der Bühne in einem Geheimgang verletzt und den Magier deswegen verklagt hatte. Für seine richtungsweisenden Illusionen wurde Copperfield weltweit vielfach geehrt, ob als „Lebende Legende“ von der US-Kongressbibliothek oder als „Ritter der Kunst und Literatur“ durch die französische Regierung. Zuletzt wurde er 2020 als 23. Person Mitglied des „National Museums of American Jewish History“. Allein 21-mal erhielt er den Emmy, dazu kommen noch 38 Nominierungen. Als wichtigste Voraussetzungen für seinen Erfolg nennt der Magier „Leidenschaft, Vorbereitung und Ausdauer“. 2019 wurden die Geheimnisse seiner Zauberkunst, auf unverwüstliche Nickelplatten graviert und mit einer Raumsonde auf den Mond geschossen.

David Copperfield, der als erster Magier einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bekam, hat seine Kunst auch zur Förderung von behinderten Menschen eingesetzt: 1982 gründete er das „Project Magic“, wo durch das Erlernen einfacher Zauberkunststückchen im Krankenhaus die motorischen Fähigkeiten von körperlich eingeschränkten Patienten verbessert werden. Diese Therapieform ist offiziell anerkannt und wird inzwischen in über 30 Ländern der Welt praktiziert. Als Autor hat Copperfield zwei Bände mit Erzählungen aus der Welt der Magie veröffentlicht: „David Copperfield’s Tales of the Impossible“ und „David Copperfield’s Beyond Imagination“. 

Hat bei Magie-Filmen beraten

Auch in Hollywood mischt der umtriebige Magier mit: Im Film-Sequel „Die Unfasssbaren 2 – Now You See Me“ war er 2013/14 Mitproduzent und Berater in Magie-Fragen. Ein paarmal hat er sich auch als Darsteller präsentiert: Zuerst als 18-Jähriger in dem Musical „Magical Man“, danach 1980 in dem Film „Monster im Nachtexpress“, 2001 in der TV-Serie „Scrubs – Die Anfänger“ und 2013 im Film „Der unglaubliche Burt Wonderstone“, bei dem er auch als Produzent fungierte. 1996 machte er seinen Traum vom Broadway wahr: Zusammen mit Regisseur Francis Ford Coppola brachte er dort mit riesigem Erfolg das Musical „Dreams and Nightmares“ auf die Bühne. Copperfield, der sich auch schon erfolgreich gegen den Vorwurf sexueller Übergriffe wehren musste, war zudem öfter durch seine Beziehungen im Gespräch: Von 1993 bis 1999 war er mit Model Claudia Schiffer liiert, davon zwei Jahre verlobt, wodurch seine Bekanntheit in Deutschland ebenso rasant anstieg wie durch eine große PR-Kampagne des Privatsenders RTL. Copperfield war danach mit dem tschechischen Model Maria Petlickova zusammen und hat mit ihr Sohn Dylan und Tochter Audrey. Seit 2006 ist die 28 Jahre jüngere französische Schuhdesignerin Chloe Gosselin seine Lebensgefährtin. Mit ihr hat er seit 2010 die Tochter Sky.

MEHR AUS DIESEM RESSORT

FORUM SERVICE